Die Dämonen drehen durch...

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Auf dem Bildschirm sah es aus, als stünde der Weltuntergang kurz bevor. Auf jedem Kanal berichtete ein aufgebrachter Reporter oder eine Reporterin von irgendeiner Katastrophe, die gerade passiert war. Eine Reporterin mit kurzem, schwarzem Rock und Blazer hatte die Augen weit aufgerissen und starrte fassungslos in die Kamera. Sie stotterte ihren Bericht ab, wobei man sich sehr anstrengen musste, die zirka dreißig jährige zu verstehen:"Es ist kaum zu glauben! Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll...Monster! Ja, das trifft es. Ich weiß nicht, woher sie gekommen sind, aber Kreaturen jeglicher Formation greifen uns an, sehr verehrte Zuschauer. So etwas gab es noch nie! Es gibt bereits mindestens hundert Tote und es werden immer mehr. Diese....Wesen attackieren alles, was ihnen über den weg läuft. Dabei sehen einige aus wie die Orks aus Herr der Ringe, andere wiederum wie Wölfe...nur größer....es sind so viele....wir raten Ihnen, sich schnellstmöglich in Ihren Häusern einzuschließen.Holen Sie alles hervor, was als Waffe benutzt werden kann oder zur Verteidigung....wenn es etwas nutzen sollte...!" Chris schaltete den Fernseher aus und starrte mit offenem Mund den schwarzen Bildschirm an. Sam fand als erstes seine Stimme wieder und fluchte, bevor er sagte:"Jetzt drehen sie total durch! Das kann so nicht weiter gehen. Wir müssen die Quelle zurückholen, bevor die Welt untergeht!" Ungläubig fauchte ich ihn an:"Das ist doch wohl nicht dein Ernst! Du willst das mächtigste Böse auf der Welt zurückholen? Bist du noch ganz bei Trost? Wofür war dann das Ganze?" Natürlich war ich sauer. Und wie! Was bildete er sich eigentlich ein? Meint hier einfach so mir nichts, dir nichts, bestimmen zu können.

"Hey! Jetzt mal ganz langsam, ja? Lass mich erst einmal ausreden. Wir werden die Quelle zurückholen, vorbereitet natürlich. Zuerst müssen wir den Spruch holen, für den man tote Wächter des Lichts herbeiruft. Alles andere habe ich hier. Nur der Dämon fehlt uns, der die Quelle verrät. Hat jemand dazu eine Idee?", erklärte er hastig weiter. Wir schüttelten den Kopf und er fuhr fort:"Wenn wir auch dieses Problem gelöst haben, rufen wir die Quelle, vernichten sie und machen allen Dämonen danach klar, wer hier der Boss ist und dass sie gefälligst die Füße still halten sollen." "Ja ne, is klar! Da gäbe es aber noch einiges das nicht so passt, bei deinem Super-Plan. Zum Beispiel: Woher den Dämon nehmen? Wer sagt uns, dass die Dämonen dann aufhören und sich nicht zusammen tun , um uns zu töten? Und wieso machen wir den Dämonen nicht gleich eine Ansage? Schließlich ist die Quelle verbannt. Wo ist da der Unterschied?" Nachdenklich rieb sich Sam mit Daumen und Zeigefinger über das Kinn und nickte. "Auf der einen Seite hast du Recht, aber überleg doch mal. Die Dämonen flippen gerade aus, weil sie niemanden haben, der sie führt! Also werden wir das übernehmen! Natürlich nicht wörtlich, sondern wir werden ihnen klarmachen, dass wir die neue stärkste Macht hier sind, da wir schließlich die Quelle vernichtet haben, was nun nicht jeder kann, und sie damit aufhören müssen, oder selbst vernichtet werden. Wenn wir das jedoch jetzt tun würden, dann würden die Dämonen natürlich nachforschen und herausfinden, dass die Quelle nur verbannt wurde. Daraufhin wird die Quelle befreit und wir sind tot. Besser?" Eindringlich schaute er mich an. Doch bevor ich etwas erwidern konnte,fügte er hinzu:"Das mit der Verbannung war sowieso nur eine Übergangslösung. Die Quelle hat es schon einmal geschafft, daraus zu entkommen. Aber ich dachte, wir hätten mehr Zeit."

Tja, was konnte ich darauf erwidern? Mir fiel nichts ein. Trotz allem war mir nicht wohl dabei. Dann fiel mir etwas ein. Ich sah zu Chris, der mich erstaunlicher Weise gerade ebenso anschaute. Tat er das schon lange? War mir gar nicht aufgefallen. Ohne Weitere Worte zu verschwenden, hob ich den Zeigefinger, um anzudeuten, dass sie warten sollen und rief nur:"Kiara!!! Ich rufe dich! Wir brauchen D..."

"Schrei doch nicht so! Ich bin nicht taub! ", antwortete Kiara, noch bevor ich zuende rufen konnte, mit einem schmunzeln im Gesicht. Da stand sie nun, hübsch wie eh und je. Diesmal trug sie eine graue Jeans,  schwarze Boots, ein schwarzes Hemd und eine  graue Weste darüber.

Der Wächter des LichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt