Vampire

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              federherz gewidmet

Nachdem Sarah uns den Weg beschrieben hatte, brachten wir sie zu Mum und erklärten dieser nur, dass Sarah Schutz brauchte und bleiben soll, bis wir kämen, um sie abzuholen. Wir durften zwar keine Zeit verlieren, jedoch beschlossen wir, dass sie für heute genug Magie gesehen hatte und wollten sie nicht noch zusätzlich mit dem Beamen traumatisieren. Zur Polizei würden wir sie später bringen, nachdem alles erledigt war, da es momentan in der Stadt einfach zu gefährlich war.

Bevor wir wieder von zu Hause aufbrachen, habe ich einen Schutzzauber auf das Haus gelegt und Mum gebeten, das Haus nicht zu verlassen, bis wir zurückkehrten. Also war Sarah dort im Moment am Sichersten.

Auf dem Weg zum beschriebenen Ort dachte ich etwas nach. Das Beamen verbrauchte einiges an Kräften , daher liefen wir in die Nähe des sogenannten 'Nestes', um uns von da aus reinzubeamen. Noch dazu mussten wir uns ja eine Strategie überlegen.

Ich hoffte nur, das dort nicht zu viele von denen rumschwirrten. Dann würde es echt schwer werden.

Heimlich fragte ich mich, ob Chris wohl noch an letzte Nacht dachte. Bedeutete es ihm auch so viel wie mir? Hatte er auch diese fiesen Schmetterlinge im Bauch , die ihre Loopings drehten und somit den Magen rumoren ließen? Diese Augen....dieser Körper...als meine Hand über seinen Waschbrettbauch strich und jeder Muskel zu spüren war...als meine andere Hand seine kurzen , dunkelblonden Haare verstrubbelte...
Hallo? Du Hast doch jetzt wohl Anderes, um das du dir Gedanken machen solltest, oder?, mahnte mich meine Vernunft.

Sie hatte Recht! Vampire...was wusste ich von denen? Natürlich nur das, was man aus Filmen und Büchern kannte. Doch da teilten sich die Meinungen extrem. Einmal schliefen sie in Särgen, ein anderes Mal konnten sie fliegen wie Superman, es war verwirrend. Ich dachte mir, ich frage einfach direkt:"Sam! Was weißt du über Vampire?" Mein Tonfall war ungewollt rau, doch er war mir ehrlich gesagt immer noch nicht ganz geheuer. Doch Sam antwortete lächelnd:"Wenn du mich schon so nett fragst...Ich hatte vor einigen Jahren mit einem zu tun. Entgegen aller Meinungen verbrennen sie nicht im Sonnenlicht. Aber ein Pflock ins Herz tötet sie und Weihwasser verbrennt ihre Haut, daher habe ich diese Sachen immer vorrätig." Er zog grinsend ein kleines, durchsichtiges Fläschchen aus seinem grauen, langen Mantel, das aussah, als wäre Wasser drin. Denn Weihwasser war ja schließlich farblos. Und der 'Pflock' , den er mir nun reichte,war schlicht und einfach ein dünnes, langes Holzstück, das am oberen Ende spitz zulief.

Aha, alles klar.

Jetzt wusste ich wenigstens mehr, und auch Chris schien nicht viel darüber gewusst zu haben, denn er nickte stumm und sah sich sie Sachen interessiert an. Zum Glück hatten wir alle noch unsere Hexenbeutel von Kiara dabei, damit die Vampire uns nicht manipulieren konnten. Das konnten sie anscheinend auch, damit ihre Opfer nicht schrien und gehorchten.  Ach ja, fliegen konnten sie offenbar nicht und sich in Fledermäuse verwandeln auch nicht.

Ich bemühte mich, die ganzen Informationen der letzten Tage zu sortieren und nichts zu vergessen. Alles war ganz schön verwirrend für mich.

Zuerst erfahre ich per Zufall, das ich gar kein Mensch bin.Was mich sowieso schon aus der Bahn geworfen hat,  Dann kommt noch Chris in mein Leben spaziert und bringt alles, auch meine Gefühle, total durcheinander. Dazu noch dieser komische Sam mit seinen Stimmungsschwankungen . Und zum Schluss muss ich mit den beiden noch rumlaufen und Dämonen und Vampire jagen. Gehören Vampire auch zu Dämonen?  Ach egal....

Mein Gedankenkarussell drehte sich immer weiter und machte mich fast schwindelig.  Nach einer etwas längeren Zeit unangenehmen Schweigens begann Sam vom Plan zu berichten:"Ich schlage vor, wir gehen folgendermaßen vor: Wir stürmen hinein und nutzen den Überraschungsmoment für uns. Lisa, du besprühst so viele Vampire wie möglich mit Weihwasser. Das lähmt sie eine Weile. Ich pfähle sie dann und Chris sucht inzwischen den Urvampir. Wenn wir den töten, sterben auch alle, die er verwandelt hat. Wenn Lisa und ich alle erledigt haben, helfen wir dir , Chris. Habt ihr alles verstanden? Noch Fragen?" Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er von Chris zu mir und wieder zurück. Wir nickten nur. Die Elexiere versteckten wir in der Nähe des Nestes, da sie uns dort nichts genützt hätten und nur Ballast gewesen wären.

Der Wächter des LichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt