Sam

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In der Innenstadt angekommen,lief Chris direkt auf ein heruntergekommenes Haus hin,dass am Straßenrand stand. Ich folgte ihm lautlos. Es war nicht gerade eine saubere Gegend. Überall lag Müll und auch die Leute auf der Straße sahen alles andere als freundlich aus.

In so eine Gegend würde ich nie freiwillig gehen. Mir wurde ganz mulmig .

An dem Haus angekommen,klingelten wir erst einmal.

Wir warteten...und warteten.

Nichts. Wieder klingelte Chris.

Diesmal hörten wir Geräusche aus dem Haus und kurz darauf rief jemand:" Is ja schon gut. Ich komm gleich. N Moment noch." Es klang mehr genuschelt als gerufen. Ich sah Chris an und zog die Augenbrauen hoch:"Bist du sicher,dass dieser Sam hier wohnt?"

Er nickte nur.

Dann ging die alte,hölzerne Haustüre auf und ein Mann stand vor uns.

Er sah wirklich schlimm aus.

Er war etwas größer als ich, so um die 1m80, ungefähr 35-40Jahre alt(schätzte ich) ,schlank,trug zerlumpte Kleidung, hatte fettige,blonde Haare , ein schmutziges Gesicht und er stank widerlich nach Alkohol und etwas undefinierbarem, das ich besser nicht wissen wollte.

Ich runzelte nochmal meine Stirn,diesmal auffälliger,und starrte Chris an. Er lachte nur und meinte:"Hey ,Sam. Na,alles klar?",und ging ins Haus an ihm vorbei. Ich blieb wie angewurzelt stehen und starrte nun diesen Sam an und er mich. "Das ist doch wohl nicht dein Ernst!",wollte ich Chris nachrufen,doch er war schneller:"Was steht ihr so blöd herum. Kommt rein,wir haben viel zu tun."

Sam regte sich endlich,drehte sich wortlos um und ging rein. Ich folgte ihm.

Drinnen sah es auch nicht besser aus als draußen. Überall lag Müll,Staub und es stank.

Ich wollte und konnte mich nicht setzen.

"Was wollt ihr und wer ist das?", fragte Sam Chris ziemlich gereizt und deutete auf mich.

Trotz der Übelkeit, die in mir aufstieg, über redete mich Chris,mich zu setzen. Wir saßen im Wohnzimmer auf der Couch,Chris neben mir,Sam auf einem Sessel gegenüber.

Chris begann zu erzählen:" Sam,wir brauchen deine Hilfe. Das ist Lisa Ryans. Sie ist,genauso wie ich,halb Hexe,halb Wächterin des Lichts und...."

Chris erzählte die ganze Geschichte,doch es kam mir so vor ,als ob Sam gar nicht wirklich zuhörte.

Als Chris meinen Namen nannte, wurden Sams Augen groß und er starrte mich an.Er hatte dieselbe Augenfarbe wie ich,fiel mir auf.

Es war echt unheimlich. Bis Chris fertig war,löste er den Blick nicht von mir.

Ich wusste nicht,wo ich hinsehen sollte.

Chris fiel das schließlich auch auf und er fragte verwundert:"Hallooo?

Hörst du mir überhaupt zu?" Sam antwortete, den Blick immer noch auf mich gerichtet:" Ich kann euch nicht helfen. Ich wende keine Magie mehr an!", und stand auf, bereit zu gehen.

Chris hielt ihn auf:"Moment mal. Du hast wohl nicht zugehört. Unser Leben ist in Gefahr und du willst kneifen? Ist ja typisch.....Überleg doch mal,wenn du uns hilft,könntest du Wiedergutmachung leisten und vielleicht bekommst du eine zweite Chance! Komm schon ,Mann! Wir brauchen dich.Du bist der einzige,der bei einem Kampf mit der Quelle überlebt hat."

"Ja,das war aber nur,weil ich....jemanden beschützte,der mir alles bedeutete. ",

antwortete Sam,immer noch mit dem Rücken zu uns, drehte sich aber schließlich um und erwiderte, wieder den Blick auf mir:"O.k.!"

Was war hier bitteschön los? Was für eine Wiedergutmachung und wieso starrte mich dieser Typ so an?

Ich war verwirrt.

"Zuerst einmal brauchen wir dass Buch der Wächter'!Wo ist es?",fragte Sam.

"Das ist bei mir zu Hause. Wir können es ho-",begann ich ,doch plötzlich schrie Sam fast:"Nein! Ihr holt es und ich warte hier so lange."

Hallo? Kam es nur mir so vor oder hatte der sie echt nicht mehr alle?

Wieso wollte er nicht mit zu mir nach Hause. Darüber konnte ich mir ja später noch den Kopf zerbrechen. Jetzt war handeln angesagt.

Chris und ich beamten uns in mein Zimmer und wurden direkt von einem lauten Schrei begrüßt.

Es war meine Mum. Sie saß auf meinem Bett(weinend) und erschrak, als wir einfach so auftauchten.

Offensichtlich war sie immer noch etwas angespannt aufgrund der letzten Vorfälle. Ist ja auch normal.

Sie erzählte uns,dass sie im Krankenhaus aufwachte, ein Engel neben ihrem Bett entdeckte und er ihr erklärte,dass Chris ihn bat,auf sie aufzupassen. Doch stur, wie Mum war, wollte sie nichts davon wissen und sofort nach Hause zu mir. Den Engel schickte sie weg,nachdem er sie zu Hause absetzte. Anscheinend dachte sie,mir wäre etwas passiert,als sie mich nicht antraf zu Hause, und weinte deshalb.

Ich umarmte sie fest und wir erzählten ihr von Chris' Freund und dass er uns helfen wird,die Quelle zu vernichten,wir aber dazu das Buch bräuchten.

Mum stand so aprupt auf, dass ich fast umfiel.

"Nein. Auf keinen Fall!!Das ist viel zu gefährlich. Du bist noch keine zwei Tage eine Hexe und willst gegen das stärkste Böse kämpfen,das es gibt? No way. Niemals..!",rief sie entsetzt und weinte wieder.

"Mum,ich muss! Entweder wir töten sie, oder die Quelle tötet uns. Was ist dir lieber?",entgegnete ich sanft,aber bestimmt.

Jacky senkte ihren Blick und schwieg. Das war Antwort genug.

Chris schwieg ebenso. Wahrscheinlich wollte er sich nicht in Familienang

Ich umarmte sie nochmal, schnappte mir das Buch,nahm Chris' Hand und im nächsten Moment standen wir wieder in Sams stinkendem Wohnzimmer.

Sam saß in dem Sessel neben dem Kamin und hatte vor sich auf dem Tisch etliche Waffen ausgebreitet.

Wurfsterne,Atharmen (so ne Art Pfeil und Bogen,nur mit Gift daran,das Dämonen lähmt,erklärte mir Chris), unzählige Messer und kleine,verschiedenfarbige Fläschchen mit Buchstaben darauf.

"Das sind Zauberelexiere. Ich braute sie zusammen,als ihr weg ward. Man wirft sie auf den Dämon und je nach Farbe des Elixiers explodiert,brennt oder verpufft der Feind.",klärte mich Sam auf ,als er mein fragendes Gesicht sah.

Daher waren auf den Fläschchen die Buchstaben E,B und V.

Jeder Dämon reagiere anders,bei manchen würden die einen Elixiere nicht wirken,also müsse man die anderen ausprobieren,meinte Sam weiter.

Er sah mich immer wieder komisch an,jedoch nicht ganz so eindringlich wie anfangs.

Wir gingen gerade den Plan durch,als plötzlich ein weiblicher Dämon vor uns stand. Chris stand sofort auf und warf eins der Elexiers auf sie,doch sie schnappte nur mit dem Finger und das Elixier zersprang in tausend Scherben. Sie grinste frech und sagte:"Langsam,Cowboy. Ich bin nicht hier um euch zu töten. Ich möchte euch meine Hilfe anbieten. Mein Name ist Kiara. Und ich hoffe doch,dass das nicht alles ist,womit ihr die Quelle vernichten wollt?!"

Wir drei starrten sie alle nur an.

Kiara grinste weiter und schlenderte

gemütlich zur Couch,wo sie sich mit dem Kommentar,hier könnte mal wieder sauber gemacht werden,setzte.

Der Wächter des LichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt