Kapitel 29 - Das Zusammentreffen

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Ilianas Sicht

Ich wehrte mich nur halbherzig, meine Gedanken waren voll und ganz bei Kyrie. Verdammt, ich hatte keine Ahnung, wie es ihm ging, und das machte mir tierisch Angst. Aber eine Sache war mir klar in diesem Nebel aus Sorge um meinen Gefährten: Ich würde diese Burg nicht ohne ihn verlassen. Wenn er hier sterben würde, würde ich es ihm gleichtun.

Enriques Sicht

Meine Schwester – endlich hatte ich sie zurück. Nur noch ein kleines Stück, und die Burg wäre verlassen. Sie wäre frei, endlich. Sie konnte endlich wieder ein richtiges Leben führen. Mit Wesley. Alles würde gut werden. Ein Arm schlang sich um meinen Hals und zog mich ruckartig nach hinten. Der Aufprall war so heftig, dass ich für kurze Zeit das Bewusstsein verlor.

Serafinas Sicht

So schnell es ging, folgten wir der Hexe. Sie brachte uns zu der Mauer, an der die anderen die Burg betreten hatten. Mein Schritt beschleunigte sich, als ich endlich das Ziel wusste. Bevor ich an der Mauer angekommen war, öffnete sich diese bereits. Ein Blick auf die Hexe verriet mir, dass sie so nett gewesen war, diese zu öffnen. Ich kam gerade rechtzeitig in den Gang, um zu sehen, wie Enrique und Sinata zu Boden gingen. Mich packte die Wut und ich stürzte auf dieses Arschloch zu was es wagte, meiner Freundin und ihrem Bruder Leid anzutun. Gewaltsam packte ich den Vampir an der Kehle und schleuderte ihn gegen die Mauer, durch die Noah gerade kam. Er sah mitleidlos zu dem Vampir, der nun neben ihm lag. Nach einem Blick zu mir und den beiden Dämonen zog er den Vampir hoch und warf ihn wieder zu mir. Gute Entscheidung. Als er auf mich zuflog, begrüßte ihn mein Knie und half ihm auf den Boden. Kaum dass er lag, folgte ich ihm und setzte mich auf ihn. Währenddessen drückte ich mein Bein in seine Seite, damit er keine Luft bekam. Zusätzlich dazu umfasste ich seinen Hals. Als ich in seine eisblauen Augen sah, spiegelte sich darin blanke Angst. Ich musste lachen: „Dafür, dass du gerade vorgehabt hast, meine beste Freundin umzubringen, bist du nun ziemlich ängstlich.“ Der Vampir bewegte seine Lippen, ohne dass ein Laut hervorkam. Ich konnte nicht sicher sagen, ob er etwas sagen wollte oder er einfach nur versuchte, Luft zu bekommen. „Fin, bring es zu Ende", hörte ich Enrique krächzend sagen. Noah hob gerade Sinata von ihm, damit er aufstehen konnte. Ich nickte und brach dem Vampir kurzerhand das Genick. Etwas zittrig stand ich auf und ging zu Sinata. „Gib sie mir, ich kümmere mich um sie. Hilf du Enrique", meinte ich zu Noah und streckte ihm die Arme entgegen. Ohne zu zögern übergab er sie mir.

Ilianas Sicht

Die Vampire hatten mich zu einem großen Eingangstor gebracht. Einer der Vampire öffnete die verzierte Tür und grob zerrten sie mich in den Saal. Sofort suchte ich den Raum nach Kyrie ab. Ich fand ihn. Ihm ging es gut. Mein Herz setzte einen Schlag vor Erleichterung aus und irgendetwas in mir sagte mir, dass ich nun wieder meine Kräfte benutzen konnte. Ein Klatschen lenkte meine Aufmerksamkeit auf den Vampir, der im Thron saß: Claude. Sein ganzes Auftreten wirkte durch und durch böse, als er sprach: „Kommst du nun doch endlich zu mir, Visia? Ich freue mich schon darauf, dich leiden zu lassen.“

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