Die neue Praktikantin

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Victoria hatte sich dazu entschieden, ein sechsmonatiges Praktikum in der Charité zu machen. Sie war 18 Jahre alt und bekam für diese Zeit ein Einzelzimmer im Krankenhaus, diese Zimmer waren für junge Schwestern und Praktikanten gedacht.
Das junge Mädchen lief lächelnd in das Krankenhaus hinein und freute sich, neue Menschen sowie neue Tätigkeiten kennenzulernen.

Die beiden Assistenzärzte Till und Frederik hatten noch Pause, sie standen in einem großen Flur an der Wand gelehnt. Plötzlich kam eine Durchsage.

„Ein Arzt bitte in die Notaufnahme."

„Na dann Till, geh mal in die Notaufnahme."
Sagte Frederik.

„Treffen wir uns in unserer nächsten Pause wieder im Ärztezimmer?"
Fragte Till.

„Klar. Wann hast du deine nächste Pause?"

„12:30."
Sagte Till.

„Ich habe erst 10 Minuten später Pause, ich werde dann aber sofort zum Ärztezimmer kommen."

„Abgemacht."
Till ging.

Frederik schaute weiter auf dem Flur umher und machte kurz seinen Kittel mit einer Hand sauber.
Danach strich er sich durchs Haar und seufzte.
Victoria kam genau an ihm vorbei, lächelnd nahm sie den Arzt wahr und lief mit immer schnellerem Schritt durch den Flur.

Auch Frederik bemerkte das junge Mädchen, doch der war so gar nicht erstaunt darüber, dass ihm wieder jemand im Wege steht.
Er hegte von der ersten Sekunde an Hass auf sie, der Arzt hatte Übles mit ihr vor.

„Guten Tag! Ich bin Victoria."
Sie streckte ihm ihre Hand entgegen.

„Aha. Victoria also. Kind, was willst du hier?"
Fragte Frederik.

„Oh ähm, ich mache hier ein Praktikum, wissen Sie? Für 6 Monate."
Sie hörte auf zu lächeln.

„Das interessiert mich nicht wie lange du hier bist. Du bist hier nichts, und du wirst hier auch nie etwas sein."
Frederik schaute auf sie herab.

„Aber wieso...Sind Sie denn so gemein zu mir?"
Fragte sie traurig.

„Das ist also schon gemein für dich? Warte ab was ich mit dir hilflosem Ding noch so anstellen werde...Ich habe ja sechs Monate Zeit. Doch deine Zeit, ist bald abgelaufen."
Er tippte mit seinem Finger einmal auf ihre Schulter und schmiss sie so leicht zurück.

„Aber ich habe Ihnen doch nichts getan? Warum sind Sie so gemein zu mir? Ich möchte hier doch nur ein Praktikum machen."
Sie sah ihn ängstlich an.

„Du, gehörst nirgendwo hin."
Starrte er sie fies an.

Bevor Frederik ging merkte sich Victoria noch seinen vollständigen Namen, der auf seinem weißen Namensschild stand: Dr. Frederik Schwarz.
Der Assistenzarzt ging weg, darüber war Victoria sehr froh. Sie hatte starke Angst und das am ersten Tag. Eine kleine Träne kullerte ihre Wangen hinunter, sie wischte sie schnell weg.

Das Mädchen ging mit ihren Sachen die Anmeldung suchen, dort sollte sie sich nämlich melden. Als sie die Anmeldung fand war sie skeptisch und ängstlich, in der Hoffnung die Frau wäre nicht so böse wie dieser Frederik.

„Guten Tag, ich bin Victoria Augustin. Bitte sagen Sie du zu mir, ich möchte nicht das man mich siezt."
Lachte sie.

„Ah Victoria! Wir haben dich erwartet. Kein Problem, dann duze ich dich. Komm mit, ich zeige dir dein Zimmer."
Lächelte die Frau zurück.

Sie ging mit ihr durchs halbe Krankenhaus. Victoria schaute sich alles an, doch ihre Freude hielt sich in Grenzen. Sie hatte große Angst vor Assistenzarzt Frederik, sodass sie am liebsten gleich wieder nachhause wollte.

Frederik | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt