Frederik wird zur Rede gestellt

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„Wenn dich hier irgendjemand fragt, was du dort gemacht hast, antwortest du nicht. Du wirst niemandem etwas sagen."
Er zog ihren Verband sehr fest, dabei sah er ihr in die Augen.

„Ich...Ich werde nichts sagen."

„Du tust das nicht für mich, du tust das für dich. Ich meine, ich kann dir auch den Superlativ an Schmerzen hinzufügen, wenn es dir das wert ist."
Er zuckte mit den Schultern.

„Nein bitte nicht..."

„Dann bist du still."
Zu guter Letzt zog Frederik noch einmal fest an ihrem Verband.

„Bin ich jetzt frei?"
Fragte Victoria.

„Nein. Du warst hier nie frei. Für den heutigen Tag werde ich dich aber in Ruhe lassen. Du bist ja nicht mal ein paar Tage hier, also hast du noch Schonfrist."

„Wie bitte? Schonfrist? Was machen Sie denn noch mit mir?"
Sie sprang vom OP Tisch.

„Ich wiederhole mich jetzt ein letztes Mal junge Dame. Das hängt von dir ab. Und jetzt geh auf dein Zimmer, wir haben morgen früh eine Operation, Schwester Aurora hat dich dafür schon eingetragen."
Sagte er.

„Wann soll ich da sein?"

„Um 8:00. Und jetzt geh."
Er machte ihr die Tür auf.

Victoria ging, Frederik sah ihr mit einem bösen Blick hinterher. Sie lief durch einen großen, dunklen, nicht beleuchteten Gang und suchte am
Ende nach ihrem Zimmer. Sie fand eine gläserne Tafel, an der alles ausgeschildert war wo es lang ging. Zu den Zimmern ging es runter - also lief Victoria hastig die Treppen runter.
Der untere Gang war nur kaum beleuchtet, doch dort fand sie ihr Zimmer.
Hastig suchte sie nach ihrem Schlüssel und schloss dann die Tür auf. Hinter sich knallte sie die Tür vor Angst zu.

Sie fing an zu weinen, Victoria rutschte mit ihrem Rücken rückwärts die Tür runter, dabei hielt sie sich die Hände vors Gesicht.
Sie wimmerte vor Angst und Schmerz bis in die späte Nacht hinein. Frederik war der Meinung, nicht schlimm genug zu ihr gewesen zu sein - der Arzt heckte weitere böse Pläne aus.

Irgendwann wurde Victoria müde, um 20:00 ging sie schon schlafen. Sie wurde von ihren vielen Tränen in den Schlaf gezwungen.

Als Frederik gerade seinen weißen Kittel ausziehen wollte, kam Schwester Aurora um die Ecke, um den Arzt zur Rede zu stellen.

„Ich muss mal mit dir reden Frederik."
Sagte sie.

„Klar, was gibts?"
Fragte er.

„Unsere Praktikantin Victoria hatte gestern ein Hämatom am Arm und danach einen Verband um. Mir kommt das ganze suspekt vor, sie ist nicht mal ein paar Tage hier und hat schon in Anführungszeichen schlimme Verletzungen, weißt du etwas davon?"

„Ich? Nein. Ach das tut mir sehr leid für sie, aber ich habe das auch bemerkt Aurora."

„Tu nicht so Frederik! Hast du etwas damit zutun?"
Aurora wurde sauer.

„Ich? Warum sollte ich damit etwas zutun haben?"
Er zuckte mit den Schultern.

„Hast du damit wirklich nichts zutun?"

„Nein. Ich bin Assistenzarzt, Praktikanten interessieren mich doch nicht. Außerdem ist Victoria doch ein liebes Mädchen."

„Ich glaube dir ein einziges Mal Frederik."

„Was ist denn mit dir los Aurora? Warum verdächtigst du mich?"

„Weil ich weiß, wie du sein kannst."

„Also wirklich Aurora! Ich würde niemals einer Praktikantin etwas antun! Und schon gar nicht Victoria."

Frederik wurde wütend und log, ohne rot zu werden.

„Hoffentlich, Frederik."
Sagte Aurora.

„Und jetzt raus hier, ich möchte mich umziehen."
Er schmiss Aurora aus dem kleinen Raum raus.

Frederik | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt