Die Operation

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Victoria zog sich um, danach Schwester Aurora.
Als die beiden fertig waren, gingen sie zusammen durch die Station.

„Wir sind mit der Zeit ja super hingekommen! Das heißt, wir müssen nicht mehr warten. In ein paar Minuten geht es los."
Sagte Schwester Aurora.

Victoria nickte. Die beiden nahmen Kurs auf den OP Saal, dort angekommen weichte Schwester Aurora von Victoria ab. Sie kontrollierte noch einmal alle Operationswerkzeuge, Victoria's Blick fiel dummerweise auf Frederik, dessen Blick auch gerade auf sie fiel.

Der Arzt war schon fertig gemacht und gerade dabei, seine Gummihandschuhe überzuziehen. Er knallte sie wieder extra an den Enden, damit Victoria vor Angst zusammenzuckte - und das tat sie.
Er kam auf sie zu und verdeckte das grelle Licht, sein Schatten fiel auf sie. Frederik zog kurz seine Maske runter, damit er etwas zu ihr sagen konnte.

„Nachdem ich mit meinem blutigen Akt hier fertig bin, wirst du meinen OP Tisch putzen. Ich möchte dann keinen einzigen Tropfen Blut mehr auf ihm sehen, außer vielleicht von dir..."
Flüsterte er fies.

Bevor Victoria eine Mimik oder Gestik ausüben konnte, hatte sich der Arzt auch schon wieder umgedreht und war weggegangen. Die Assistenten und Krankenschwestern machten alles fertig, der Patient lag schon bereit auf dem Tisch.
Insgesamt waren es mit Frederik, Victoria und Schwester Aurora 7 Menschen im OP Saal.
Verhältnismäßig war der OP Saal heute voll.
Frederik war zudem nicht der einzige Arzt - ein anderer Arzt war ebenfalls mit dabei.

Zudem hingen um den Patienten blaue, blickdichte, große Tücher. Victoria war zunächst ängstlich und zurückhaltend, das Gespräch zwischen ihr und Frederik eben hatte niemand mitbekommen.
Nun war alles bereit für die OP. Der Patient wurde unter Narkose gesetzt, Victoria schaute Frederik dabei zu, wie er sein scharfes Skalpell auf der Haut des Patienten ansetzte.

Alle redeten untereinander, bis auf Frederik und der andere Arzt, sie konzentrierten sich. Victoria stand versteckt hinter einem blauen Vorhang, durch einen kleinen Spalt beobachtete sie alles ganz genau. Angst vor Blut und anderen Dingen hatte sie nicht.
Plötzlich begab sich Frederik von seinem offenen Patienten weg, er lief um die blauen Vorhänge herum auf der Suche nach Victoria.

Als diese ihn sah trat sie schnell zurück und hielt sich vor Angst an einem Schrank fest.
Frederik hielt noch immer sein blutiges Skalpell in den Händen. Er hielt mit ihm in der Hand seinen Finger vor die Nase, so sagte er Victoria wortlos das sie keinen Mucks von sich geben sollte.

Frederik schob seine Hand mit dem Skalpell langsam unter Veronica's Kittel am Handgelenk, sodass die Schneide seines Skalpells fast den Bereich ihrer Pulsadern berührte.
Der Assistenzarzt schaute ihr dabei tief in die Augen, dann ließ er die scharfe Schneide über ihre Haut gleiten. Victoria verkniff sich ihr schreien so stark sie konnte, hilfesuchend sah sie in Frederik's Augen.
Frederik ließ seine Hand vorsichtig wieder hervorkommen und sah dann zu, wie das Blut Victoria's Hand hinunterlief und stark tropfte.

„Warte ab bis die Dunkelheit anbricht...Denn dann, brechen auch deine schlimmsten Schmerzen an."
Flüsterte der Arzt.

Danach ging er wieder zu seinem Patienten.
Victoria konnte kaum noch stehen vor Schmerz, still und unauffällig suchte sie nach einer Kompresse. Sie nahm sich drei und drückte diese fest auf die Wunde, die ihr Frederik hinzugefügt hatte. Sie sah sich ihre blutige Wunde kurz an und stellte fest, dass sie zum Glück nicht besonders tief war. Die Kompressen stoppten die Blutung schneller als gedacht, still schmiss sie sie nach einer Weile weg. Die anderen bekamen davon nichts mit.
Das entlanggelaufene Blut an ihrer Hand wusch sie vorsichtig ab.

Victoria verhielt sich trotz ihrer Schmerzen für den Rest der OP ruhig. Niemand bemerkte etwas, was für sie ein wenig komisch erschien. Ihre Angst vor dem Assistenzarzt wurde immer größer und erdrückender.

Frederik | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt