⭑23⭑_Woche für Woche_

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Ich wurde rasch müde und ging auf mein Zimmer. Dort fiel ich Tot müde ins Bett und schlief sobald ich ein Auge zugetan hatte ein.

⭒⭒⭒

Sicht von Saphira:

Am nächsten Tag weckte mich die Sonne. Sie fiel durch ein großes Fenster in mein Zimmer herein. Ich öffnete verschlafen meine Augen und sah mich verwundert um. Wo war ich? Mir fiel es aber gleich wieder ein. „Oh nein! Papa wird sich solche Sorgen machen!" fluchte ich. Ich stand auf und zog mich an. Dann lief ich runter in den Wald. Mir kam gerade Faton entgegen. „Guten Morgen! Gut geschlafen?" fragte er mich fröhlich. „Ich glaube so gut habe ich lange nicht mehr geschlafen." stellte ich fest. „Ich wollte mich noch von dir verabschieden und mich bedanken." „Willst du schon gehen?" „Ja. Mein Vater macht sich sicher schon riesen Sorgen." erklärte ich. „Na dann. Hoffentlich besuchst du uns auch mal wieder." Dann umarmte er mich. Ich umarmte ihn auch und flüsterte: „Danke!" Dann verabschiedete ich mich noch von der Geparden die gestern so nett zu mir gewesen war. 

Ein paar Minuten später rannte ich auch schon quer durch den Wald. Weil ich nicht wusste in welche Richtung ich musste, folgte ich einfach meiner Fährte von Gestern. Ich konnte sie zum Glück noch Riechen! Als ich das ende des Waldes erreichte, waren mindestens schon zwei Stunden vergangen. Nun machte sich auch noch mein Magen bemerkbar in dem er laut knurrte. Ich beachtete ihn nicht und rannte weiter. Als mir dann aber der duft eines Kaninchens in die Nase stieg, hatte ich keine andere Wahl und fing es mir. Genüsslich fraß ich es auf. 

Kurze Zeit später rannte ich auch schon wieder weiter. So gegen Mittag kam ich an ein paar kleineren Dörfern vorbei. Ich sah sie mir im vorbeirennen an. Ich hatte nämlich keine Zeit übrig um mir die Dörfchen genau anzuschauen. 

Als ich in der Nähe unseres Dorfes war rannte ich noch schneller. Ich wurde immer schneller und schneller. Meine Pfoten rannten mir schon fast weg! Konzentriere dich aufs rennen! Hä? Mach einfach! Du wirst gleich was merken! Okay. Ich konzentrierte mich auf meine Pfoten und das sie halt zu fassen bekamen. Dann durchzuckte mich ein kurzer und dennoch schmerzhafter Schmerz. Meine Pfoten liefen plötzlich Blau an. Besser gesagt mein Ganzer Körper! Ich war jetzt komplett Blau! Nun verschwanden auch noch meine schönen Schwarzen Punkte und wurden zu silbernen Streifen die mir über den ganzen Körper liefen. Auf einmal wurde ich noch schneller als ich ohne hin schon war. Nun schoss ich wie der Blitz über die Graslandschaft hinweg. Nach wenigen Sekunden war ich auch schon am Ziel angekommen. Ich stoppte und verwandelte mich wieder in einen Menschen zurück.

 Ich rannte zu unserer Haustür und öffnete diese Schwungvoll. Ich hörte von innen Schritte die immer lauter wurden. Dann stand mit einem Mal Papa vor mir und nahm mich ganz fest in den Arm. „Wo warst du zu Hölle noch mal?" fragte er. „Ich bin vor Trauer einfach los gerannt. Und dann kam ich in einem Wald an, der am Rande der Berge stand..." ich erzählte ihm alles. „Warum warst du denn Traurig?" wollte Papa wissen. „Mama hat mir einen Zettel geschrieben auf dem, unter anderem auch drauf stand das sie vielleicht nicht wieder kommt." sagte ich leise. Meine stimme brach gerade als ich daran dachte das Mama nur vielleicht wieder kam. „Sie kommt sicher wieder!" versuchte mich mein Vater aufzuheitern. Ich senkte meinen Kopf und fragte: „Darf ich zu meinen Freunden?" Papa nickte. „Klar darfst du das. Sei aber bitte zum Abendessen wieder da." „Danke!" rief ich, drückte ihn nochmals kurz und rannte raus. Draußen verwandelte ich mich in Windeseile und sprintete zu meinen Freunden.

Luisa und Ciel standen am See und redeten. Als sie mich sahen freuten sie sich sofort und ihre Minen hellten sich auf. „Wo warst du denn?" fragte Ciel voller Sorgen. Ich erklärte nochmals die Geschichte. 

„Und wie wars da?" fragte Luisa neugierig. „Bei dem Rudel?" fragte ich. Luisa nickte heftig. „Schön." Es stimmte. Es war wirklich schön auch mal wo anders zu sein und neue Gestaltswandler kennen zulernen. Wir setzten uns an den See und ließen unsere Gedanken schweifen. Wie es wohl Mama geht? Was ist mit ihr? Warum musste sie so dringend weg? Was ist überhaupt los? Warum verstehe ich gerade gar nichts? Was ist mit meinem Bruder? Diese Fragen schwirrten mir schon länger im Kopf herum, doch leider konnte ich sie nicht beantworten. 

*****

Zwei Wochen später.

Die Wochen vergingen wie im Fluge. Schon Seit zwei Wochen war Mama weg und ich machte mir schon richtig Sorgen um sie. Gefühlt jeden Tag ging ich in unsere kleine Bibliothek und suchte nach Büchern über diesen Steinkreis in der Höhle aus meinem Traum, über meine Mama und über das Rudel was an den Bergen wohnt. Ich war sogar da führ an einem Tag nach Thal gerannt und hatte dort in der Bibliothek nach Hinweisen gesucht. Doch ich hatte nichts gefunden. Doch! Ja gut,  ich hatte herausgefunden das dieses Rudel was an den Bergen lebte wirklich existierte. Ich hatte ihnen nämlich nicht geglaubt das ich soweit gelaufen war. Von unserem Dorf aus bis zum Anfang der Berge waren es nämlich 116 Kilometer und ich hatte dafür nur wenige Stunden gebraucht. Ehrlich gesagt hatte dieser Faton mir sicher auch nicht geglaubt. 

An diesem Abend fiel ich erschöpft in mein Bett. Ich hatte den ganzen Tag meinem Vater mit den Tieren und unseren Beeten geholfen. Dann musste ich noch Heu machen und dass ist mega anstrengend. Vor allem wen man es alleine machen musste, so wie ich. Mein Vater war ja den Ganzen Tag in der Schmiede. Da es jetzt auf den Winter zu ging, hatte er ganz schön viele Aufträge fertig zu stellen. Ich hatte vorhin noch schnell gebadet, sodass ich jetzt sauber im Bett lag. Ich versuchte meine Augen zu schließen und ruhig einzuschlafen. Aber sobald ich auch nur ein Auge zugedrückt hatte, kam mir wieder das Bild einer toten, am Boden liegenden Gepardin vor Augen. Meine Mama! ich erkannte ihre Geparden Form. Früher, wo ich noch ganz klein war, war sie immer mit mir spazieren. Ich als Mensch, sie als Gepard. Manchmal habe ich mich dann auf ihren Rücken gesetzt und bin dann auf ihr geritten. 

Bei diesem Gedanken rollten mir Nasse Tränen die Wangen hinunter. Ich schluchzte laut auf und konnte mich dann irgendwie in einen Traumlosen Schlaf weinen. 


ELEMENTALS    -Eine Legende wird wahr-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt