Zusammenhalt

4 0 0
                                    

Ich stieß mit dem Hintern auf den Boden, so dass ich dort einen kurzen Schmerz verspürte. Egal wie sehr es schmerzte, ich stellte mir diesen Schmerz tausend mal angehender vor als gefressen oder zerquetscht zu werden. Ich sah zu dem Jungen hoch, der mich zurück zog. Ich meine diesen jungen schonmal in dem Unterricht gesehen zu haben. Aber so gut wie ich dabei war mit Namen zu merken würde ich mir seinen Namen eh nie merken. Nur ein leises "danke" kam mir über die Lippen. Dadurch, dass ich mir nicht sicher war, ob er das gehört haben kann, nickte ich zusätzlich. Langsam rappelte ich mich wieder auf, wissend, dass mich alle anstarren. Ebenfalls langsam hob ich meinen Kopf um jedes einmal anzusehen und zusätzlich zu sehen wo wer war. "so schnell scheinen wir nicht hinaus zu können. Wir sind wohl in deren Territorium eingedrungen", stellte jemand, der durch das Fenster guckte, fest. Könnte es noch besser laufen. Wesen, mit einem riesigen Panzer und großen Krabbenartigen Händen liefern vor unserer Tür umher wie Streunende Hunde.
Eine kleine Weile verging, in der keiner das entstandene Schweigen brach. Jeder wusste, dass wir in Gefahr waren. Wir hatten Menschen bei uns, die sich nicht mit Waffen oder sowas ausgestattet haben oder schlecht weg einfach nicht über die Kraft verfügen würden selbst wenn sie welche hätte. Ich erinnerte mich an den älteren Herren, welchen ich vor einigen Stunden noch vor hatte mit fragen zu durchbrohren. Ebenfalls erinnerte ich mich auch daran, dass ich gar nicht nach seinem Namen gefragt hatte. Was, ausser einem Namen, bleibt uns in der momentan Situationen noch, wenn jemand verunglücken und sterben sollte. Ich versuchte mich daran zu erinnern, ob wir mehere Menschen in unserer Gruppe hatten, die vermutlich nicht die Kraft aufbringen könnten. Ein etwas älterer Mann erhob sich von dem Bett. Es Schien, als hätten Menschen wohl Rücksicht auf ihm genommen und ihm extra dort Platz nehmen lassen. Erstaunlich, wobei man meinen könnte, dass in katastrophalen Zeiten Menschen egoistisch werden. Langsam erhob er von dem Bett, so dass er am Ende an der Bettkante sitzen blieb. "Wir müssen den Moment nutzen, in denen Sie unaufmerksam werden.",sprach er und holte Schwung um komplett aufzustehen. Jeder beobachtete ihn dabei, wie der erste Versuch fehlschlug. Ein weiterer Anlauf war notwendig, damit er auf wackeligen Beinen mitten im Raum stehen konnte." Bei allem Respekt ", entgegnete ihm jemand, "ein Mensch kann diesem Wesen nichts anrichten". Der Herr nickte und hob behutsam seinen Finger. "Vorsicht, bei der Wortwahl. Du hast recht, wie können wohl jeder einzeln dagegen angehen. Als Gemeinschaft, wenn wir alle zusammenarbeiten, dann kann es möglich sein",sprach er. Er ging sehr langsam zum Fenster, um sich selbst eine Übersicht über das ganze Geschehen zu verschaffen. "Wie ich es mir gedacht habe", murmelt er vor sich hin. Jeder in dem Raum runzelte in diesem Moment die Stirn oder legte nur den Kopf schief, da keiner verstehen konnte, was sich nun änderte. "Ihr kennt dich bestimmt alle die Musterbeispiel für eine Gemeinschaft. Auf diesem Grundstein wurde damals auch der Vault aufgebaut. Wenn jeder alleine für sich kämpft, dann kann man nichts oder nur sehr wenig erreichen. Versucht man es dennoch als Gruppe, dann kann man es bestimmt auch mit solchen Wesen aufnehmen ", sprach er relativ langsam, vermutlich, um sicher zu gehen, dass ihm jeder folgen konnte." Wenn ich das nun richtig verstanden habe, rennen wir bald alle hinaus und schlagen auf die Dinger ein? ", hinterfragt der Mann mit dem Baseballschläger. Bescheiden nickte der ältere Herr. Murmeln erfüllte den ganzen Raum. Menschen, die vermutlich vorher noch nie wirklich wahrgenommen haben redeten nun miteinander. Eine Frau erhob als erstes ihre Stimme,"Das ist zu riskant, wir können nicht riskieren, dass dabei unnötig Menschen verletzt werden. Es gibt Grund zu Annahme, dass es kaum noch Menschen gibt, dann sollten wir die geringe Anzahl nicht auch noch in Gefahr bringen". Einige aus dem Raum nickten ihr zustimmend zu, andere hingegen verdrehten die Augen. "Sie müssen dabei ja nicht mitmachen. Bleiben Sie einfach hier und überlassen sie dies Menschen, die wirklich überleben wollen", entgegnete jemand, ebenfalls weiblich, mit einem schnippischem Unterton. "Dann können sie aber vergessen, dass wir, die die sich nicht daran beteiligen, ihnen die Tür öffnen sollten sie feststellen, dass ihr Plan scheitert", entgegend die erste Frau. "Meine Damen, ich bitte sie. Wir werden eine Nacht darüber schlafen und jeder der möchte darf uns selbstverständlich begleiten", versuchte der ältere Herr zu schlichten. So war ein neuer Plan geboren. Nach diesem kleinen Eingriff würde uns dann klar werden, wie stark Kreaturen sein können. Eventuell kann der Mann, welcher Forscher im Vault war, danach eine ungefähre Prognose bezüglich unserer überlebenschancen sind. Ein kurzes grummeln ging von beiden Frauen aus, danach verstummte die Menge wieder.
Es wurden zwei klare Gruppen ersichtlich. Eine Gruppe, die eher passiver natürlich war, und eine andere, die öffentlich eher aktiv beziehungsweise offensiv war. Ich hoffe inständig, dass, sollten wir jemals einen neuen längerfristigen Aufenthaltsraum oder gar ein neues Zuhause gefunden haben, dass sich das reguliert. Die jeweiligen Strategien der Gruppen könnten nützlich sein. Das defensive würde wachsam sein und der Verteidigung dienen. Die offensiver hingegen dem Angriff und der Suche nach Nahrung. Ich lehnte mich, meiner Mutter nicht von der Seite weichend gegen eine Wand. Mit dem Rücken an der Wand ließ ich mich dort langsam nieder. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und atmete tief durch. Ein Gefühl von Hunger überkam mich, da meine letzte Mahlzeit wohl schon ein bisschen her gewesen war. Ich sah, da ich meine Augen schloss um das knurren meines Magens zu vermeiden, Bilder von verschiedensten Gerichten vor meinen Augen. Ich erinnerte mich an mein letztes essen, Frühstück. Ich liebte Pfannkuchen. Für mich waren sie nichtmal zwingend nur zum Frühstück. Eigentlich, hätte ich sie immer essen können. Mit Honig zum Beispiel oder Ahornsirup. Ich spürte wie sich der Speichel im meinem Mund sammelte, realisierte aber zugleich, dass ich eventuell nie wieder in den Genuss davon kam. Ich ging noch weiteres Speisen, die wir im Vault öfter hatten, durch. Meisten, da gab es in der Kantine frisches Obst oder Gemüse. Das kam von den Plantagen, die wir unter besonderes Begebenheit angebaut haben. Meine Gedanken schweiften von herzhaften Speisen zum Dessert. Ich dachte an Kartoffelbrei, an besondere Suppen, Brötchen mit verschiedenen Aufstrichen und Wackelpudding. Ich schien eingeschlafen zu sein, da dass nächste, was ich hörte, die Stimme meiner Mutter war. "Ell", sprach sie und zog an meinem Arm.

radioactiveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt