Ich verbrachte den ganzen Abend dort. Ich redete nicht viel mit Alex, da ich diesen Moment auch ohne Anwesenheit einer anderen Person genossen hatte. Ich mochte die Wärme , die die Sonne auf meiner Haut hinterließ. So erschien es mir, als hätte ich unendlich viel verpasst im Vault. "Ich würde dich zurück begleiten", brach erneut Alex die Stille. Er hatte recht, es wäre unklug wenn hier einer alleine bleiben würde. Wir kennen die gefahren, die die Nacht verbringt noch gar nicht. Ich stand beinah synchron mit ihm auf. Er ließ mir die Chance vor zu gehen, die ich sofort ergriff. "Was hätte du getan, wenn die Glühwürmchen böse gewesen wären. Als du das erste mal hier warst konntest du es ja noch nicht wissen, wie harmlos die sind", fragte ich. Er überlegte kurz. Da das Stück zurück zum Motel nicht lange war überlegte er die komplette schreckte. Erst kurz bevor sich unsere Wege trennten antwortete er :"Zu diesem Zeitpunkt dachte ich darüber anders. Ich wusste, dass das Wasser, was für mich benutzt wurde in doppelter oder dreifacher Menge wieder herstellt wird. Ich wollte mur nicht, dass noch mehr medizinische Ressourcen für mich benutzt werden. Ich dachte, ich sei eine Belastung, also setzte ich für diesen Anblick ungefähr alles auf eine Karte ". Diese Ehrlichkeit brachte mich zum lächeln. Ich war froh, dass er das nicht schön redete sondern die dunkle Wahrheit aussprach." Danke", sprach ich, als sich unsere wegen trennten. Ich ging in mein Zimmer. Jeder schien dort schon zu schlafen. Ich musste meine Augen ordentlich zusammenkneifen, damit ich sehen konnte wo ich gefahrlos hinlaufen kann. Als ich endlich meinen gewohnten Platz, neben meiner Mutter gefunden hatte ließ ich mich nieder. Sie schien mich zu bemerken, weshalb sie ihre Augen öffnete. "Ich habe unsere Hilfe morgen bei der Suche angeboten. Wir brauchen dringend Nahrung und der Wissenschaftler gab vorhin ein paar Beeren bekannt, die wir ohne Bedenken essen können.", sprach sie und schlief danach fast direkt wieder ein. Innerlich dachte ich an eine pure Zustimmung. Ich war froh darüber, dass ich mich nützlich machen konnte. Ich lehnte erneut meinen Kopf an die Wand. Dieses mal, anders als an anderen nächten, dachte ich nicht an irgendein essen oder an nicht reale Orte. Ich dachte an das Bild von eben. Das Wasser, welches durch den Sonnenuntergang verfärbt war. Die Glühwürmchen, die wie ein Schwarm zusammenhielten und genügend Licht spendeten, dass man noch etwas sehen konnte.
Am nächsten Morgen weckte mich meine Mutter. Es war eine kleine Gruppe in der wir unterwegs waren. Wir blieben auch relativ nah am Motel. Wenn man genau hinsah konnte man es nämlich noch erkennen. Ich hielt nur meine Tasche auf, während meine Mutter fleißig eine scheinbar essbare Beere nach der anderen hinein packte. Natürlich gab es auch ein paar, die das mit dem konkreten aussehen der Beeren nicht so ernst nahmen. Blauebeeren mit Rundungen. Ohne Flecken oder sonstiges. Das machte uns natürlich doppelt Arbeit. Als wir mit der ausbeuten von ungefähr drei Säcken wieder zurück kamen, konnten wir uns kurz ausruhen. Das essen reichte für heute noch. Da wir aber später kamen, als die meisten schon gegessen hatten, wurde unser essen aufgehoben. Wir setzten uns als Gruppe an einen improvisierten Tisch und aßen. Gerade, als die letzte ihr essen bekam Und die erste Person fertig war, kam eine Gruppe von anderen zu uns. "Wir müssen mit dir sprechen", wendeten die sich an mich. "aber natürlich", erwiedert ich. "Wollen sie dies echt vor allen anwesenden besprechen?", erhielt ich als Gegenfrage. Ich war verwirrt. Ich weiß genau, dass ich nichts verbotenes getan habe. Also kann es auch nichts schlimmes geben. "Natürlich, wie kann ich ihnen weiter helfen"?, fragte ich höflich. "Nunja. Uns wurde erzählt, dass sie als letzte Person den Müll raus gebracht haben, am Abend als wir die Leiche gefunden haben. ", begannen sie. Ich nickte. Daran war nichts falsch. "Es war nicht mein Müll", verteidigte ich mich. "kann dies jemand bezeugen? Dort ist die Tatwaffe zu finden. Sie sind also unsere neue verdächtigte", wurde mir erzählt. Vor lauter Schock ließ ich die Gabel in das essen fallen. Der Hunger war mir noch nie so schnell vergangen. In diesem Moment war eher das Gegenteil der Fall, mir wäre essen fast hinaus gekommen. "Das ist unmöglich-", wollte meine Mutter mich verteidigen. Sie wurde jedoch direkt unterbrochen. "Wir bitte dich mit zu kommen. Später werden wir als Gruppe über die neuen Tatsachen sprechen.", würde mir erzählt während ich relativ sanft an den Armen weg geführt wurde. Hatten sie meine Arme nicht Fest gehalten wäre ich wohlmöglich umgekippt. Ich wurde in den selben Raum geführt in der bereits die andere Angeschuldigte saß. Jetzt war das ganze anders. Bis gestern noch hätte ich mich einfach raus halten können. Aber, wenn ich nicht jetzt auspacken, dann werde ich aus der Gruppe geworden. Ich müsste alleunr in einer solchen Welt überleben. Ich sah bei dem Gedanken beinah schon meinen tot vor meinen Augen. "Wie kann das sein", sprach mich die angeschuldigte Frau an. "Du bist doch beinah noch ein kind wie können die dich verurteilen. Die sind wahnsinnig geworden", sprach sie. Zum reden war mir nicht, die Angst, dass ich mich dabei übergeben würde war zu groß. Ich sah sie dafür aber aufmerksam an. "Ich bin Denise", stellte sie sich vor. "Ellie", brachte ich knapp heraus. Ein bisschen Höflichkeit musste sein.
Wir wechselten kein weiteres Wort mehr. In meinem Kopf war ich mir immernoch sicher, wie ich mich final entscheiden soll. In der Theorie könnte ich meine Mutter als mein Alibi angeben, jedoch wäre das gelogen. Mir würde keiner glauben, egal was ich sage. "Warst du es?", fragte sie mich. Ich schüttelte meinen Kopf. Ich stellte nicht die Gegenfrage, da ich ja wusste wer es war. Es gab noch die Möglichkeit für einen Frieden zu sagen, dass ich es war. Es klopfte an der Tür, nachdem einige weitere Stunden voller schweigen vergangen sind. Es war insofern ein schweigen, da die einzigen Worte die innerhalb einiger Zeit gefallen waren von Denise kamen :"Ich werde wohl das tun, was für die Gruppe am besten ist".
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radioactive
HorrorEin Mädchen lebt seit mehreren Jahren in einer Welt, welche durch Atombomben nun den Folgen der Strahlung unterliegt. Nur eine kleine Einschränkung ihrerseits hindert sie manchmal daran, aus jeder Situation leicht hinaus zu kommen. Als damals die At...