Teil 10

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*Lucy*

Ein kühler Luftzug stieß uns allen entgegen und erfrischte uns. Auch wenn es im ersten Moment angenehm war, umschloss und ein paar Sekunden später, eine bittere Kälte. Ich fing an zu zittern, also zog ich mir den Reisverschluss meiner schwarzen Strickjacke hoch bis zum Hals. Der erste Schritt den ich nach draußen tat, wurde gefolgt von Jeffs erstem Schritt. Er ging direkt hinter mir, mit der Begründung das hier im Wald auch noch andere Monster rumlaufen, die viel schrecklicher sind als ich. Es war wirklich sehr kalt, aber der Weg erschien mir nicht so lange wie beim letztem Mal. Nach gefühlten 10 Minuten konnte ich in der Ferne ein Haus sehen. Es war mein Haus. Äußerlich schien ich zwar entspannt zu sein, doch innerlich fühlte ich mich wie ein kleines Kind das eine spritze bekommt. Ich war gleichermaßen aufgeregt, verängstigt und glücklich. Als wir an meinem Haus standen, sah Jeff mich an und meinte:,, Sieh dir nur das an was du wirklich sehen musst. Wir treffen uns in einer halben Stunde wieder hier." Alle teilten sich auf. Zumindest fast alle. Sally wurde von Bloody Mary an die Hand genommen und lief mit ihr und Jeff links an meinem Haus vorbei. Jane rannte gleich danach los in Richtung Stadt, Slenderman ging wieder in den Wald und lockte von da aus Menschen zu sich und Jack rannte in das Haus neben meinem. Nun stand ich da. Alleine in der Kälte und wusste nicht was ich machen sollte. Natürlich wollte ich sehen wie es meinen Eltern geht und natürlich wollte ich sie noch ein letztes Mal, wenigstens aus der Ferne sehen. Aber irgendwie wusste ich nicht so richtig was das bringen sollte. Was ist wenn sie mich entdecken oder wenn mir das was ich sehe nicht gefällt. Dieses Risiko wollte ich eingehen. Also ging ich zu meinem Haus, zog mir eine Kapuze über den Kopf und spickte ein bißchen durch das Fenster. Es war keiner da. Nirgendwo war einer im Haus zu entdecken. Auch das Auto stand nicht vor dem Garagentor. Das Haus schien auch leer zu sein. An der Wand die ein riesiges Fenster besaß stand nicht das kleine, schwarze Sofa. Es war leer. Und gegenüber stand auch nicht der Fernseher auf dem ich mir so gerne Filme angesehen habe. Die Wand war kahl. Als ich genauer vor das Haus guckte, sah ich ein Schild das dort im Boden steckte.

Auf diesem stand in roter Schrift: "Zu Verkaufen. Wenn sie interessiert sind bitte melden sie sich unter 0183/56723810 (diese Nummer ist nicht echt) um ihr Traumhaus zu bekommen oder schreiben Sie eine E-Mail an Top.Häuser@Traumhäuser."

Das Haus stand zu Verkauf. Wieso? War etwas passiert? Auf einmal hörte ich ein lautes Gelächter. Es kam von dem Nachbarhaus. Erst wollte ich hingehen und nachsehen was da los war bis mir einfiel das Jack in dieses Haus gerannt war, also blieb ich lieber vor meinem Haus. Ich ging in Richtung Stadt um auf dem Weg auf klare Gedanken zu kommen. Nach etwa 5 Minuten, hörte ich ein schallendes Gelächter das viel lauter war als das vorhin, gefolgt von einem Schrei. Es war der Schrei eines Mannes. Es war die Gasse an der ich vorbei ging und in der ich Jeff sah der ein großes Messer an den Hals eines Mannes legte und ihm Ruckartig die Kehle durchschnitt. Blut floss aus der sauber geschnittenen Wunde und füllte langsam den gesamten Boden.

*Jeff*

Endlich spürte ich nach so vielen Wochen wieder ein Gefühl der Freiheit. Es machte mich glücklich. Doch als ich mich umdrehte schockierte mich etwas. Dort stand Lucy mit aufgeklapptem Mund, großen Augen und den Tränen nahe. Sie hatte gesehen wie ich diesem Mann die Kehle durchschnitt. Sie hat gesehen wie sein dickflüssigeres Blut langsam den Weg beschmutzte und auch sein Blut an meinen Hoodi und meinen Schuhen klebte. Was sollte ich sagen. Man sah ihr den Schock an. Nur machte sich auf einmal in ihrem Gesicht ein erleichtertes fast glückliches Lächeln breit. Was war mit ihr los?

*Lucy*

Ich war weder geschockt, noch traurig. Als ich sah wie er den Mann tötete machte sich in mir ein kleines Glücksgefühl breit das von Sekunde zu Sekunde stärker wurde. Warum hatte ich diese Gefühl? Wurde ich verrückt?

Jeff the Killer versteckte ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt