Teil 40: Roman

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Der Tag mit Tessa war wunderschön. Sie hat sich so über die Seehunde gefreut und es war richtig süß, ihr dabei zuzusehen, wie sie mit ihnen umgegangen ist.

Schon den ganzen Tag hat es heftig zwischen uns geknistert. Als wir uns in der Umkleide nebeneinander umgezogen haben, musste ich mich sehr zusammenreißen und mich auf andere Dinge konzentrieren, um sie nicht anzufassen.

Und dann, nach dem Essen, als wir wieder auf dem Hof ihrer Mutter angekommen sind, hat sie mich geküsst. Eigentlich wollte ich sie nur umarmen, doch plötzlich hat sie angefangen, mich zu küssen. Erst nur sanft auf die Wange. Doch spätestens als sie meinen Mund erreicht hatte, waren alle Gedanken daran, dass ich es langsam angehen lassen wollte, dahin.

Und jetzt sind wir in unserem Zimmer und ich habe ihr gesagt, dass ich völlig verrückt nach ihr bin.

Denn das ist die Wahrheit. Ich fühle mich wie ein verknallter Teenie, kann meine Hormone kaum im Griff halten. Wenn Tessa mich berührt, klopft mein Herz automatisch schneller. Und das, was wir jetzt gerade tun?

Das bringt mich um den Verstand.

Tessa zieht mich mit sich, bis sie rückwärts an das Bett stößt und kichernd darauf fällt. Ich kann mich gerade noch so abstützen, damit ich nicht mit meinem ganzen Gewicht auf sie stürze. Bevor sie bemerken kann, dass sie zwischen meinen Armen gefangen ist, drehe ich uns herum, sodass sie auf meinem Schoß sitzt.

Fuck. Sie bewegt ihre Hüfte leicht, rutscht hin und her, wie um sich eine bequemere Position zu suchen. Ich glaube sie hat keine Ahnung, was sie damit anrichtet.

Ich bin längst hart, war es eigentlich schon die ganze Zeit seit der Umkleide. Wie Tessa da auf mir sitzt... Ich schließe kurz die Augen und schlucke, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Sie streicht mit ihren Händen über meinen Oberkörper, malt mit den Fingern meine Tattoos nach und ich bekomme eine Gänsehaut. Stumm sehe ich ihr dabei zu, wie sie meinen Körper erkundet. Dann findet ihr Blick meinen und sie schenkt mir ein bezauberndes, süßes Lächeln.

Wir haben uns jetzt bestimmt schon seit einer Minute nicht mehr geküsst und das kann ich so nicht hinnehmen. Also richte ich mich auf und knabbere an ihrer Unterlippe. Meine Hände fahren langsam über ihre Oberschenkel und umfassen schließlich ihren Po. Verdammt, fühlt der sich gut an.

Tessa keucht auf, drängt sich näher an mich und vertieft den Kuss. Als sie dann auch noch beginnt, ihre Hüfte gegen mich zu reiben, entschlüpft mir ein kehliges Stöhnen und ich muss sie unterbrechen.

„Stopp, Tessi", bringe ich atemlos hervor.

Sie reißt die Augen auf und sieht mich unsicher an. „Habe ich etwas falsch gemacht?" Sie will schon aufstehen, doch ich lege ihr sanft die Hände auf die Hüften.

„Im Gegenteil. Aber wenn wir jetzt nicht aufhören, kann ich mich vielleicht nicht mehr zurückhalten."

Ihr Blick geht mir bis ins Mark. Sie sieht mich an, als könnte sie nicht fassen, dass sie eine solche Macht über mich besitzt. Dass sie der Auslöser für mein Verlangen ist.

„Und wenn ich nicht will, dass du dich zurückhältst?", flüstert sie, ohne mich dabei anzuschauen.

Ich schlucke trocken. Wir sollten es langsam angehen lassen. Nicht nur, weil Tessa die erste Frau seit langem ist, die mir etwas bedeutet, sondern auch, weil ihr etwas Schlimmes passiert ist und ich nicht will, dass wir uns das hier gleich beim ersten Mal versauen, weil es ihr zu viel wird.

Ich will ihr gerade sagen, dass diese Art der Zweisamkeit uns nicht davonläuft, als sie plötzlich eine Entscheidung getroffen zu haben scheint. Sie legt beide Hände auf meine Brust und stößt mich mit mehr Kraft als erwartet zurück auf die Matratze. Dann greift sie an den Reißverschluss ihres Kleides und –

„Tessi", sage ich tonlos. Aber sie lässt sich nicht von mir abbringen. Stattdessen sieht sie mir fest in die Augen, während sie das Kleid öffnet und es sich umständlich über den Kopf zieht. Noch bevor ich die Chance habe, ihren Anblick in mich aufzunehmen, greift sie hinter sich und streift sich auch den trägerlosen BH ab.

Ich bin so hart, dass es schon beinahe wehtut. Ich will Tessa so sehr – weiß sie eigentlich, wie sehr sie mich gerade foltert? Der Anflug eines Grinsens auf ihrem Gesicht sagt mir: ja.

Dann macht sie sich am Bund meiner Hose zu schaffen und ich wehre mich nicht mehr.

Blind Date (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt