50 | UNERWARTET |

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"DU HAST DICH AUSGEZOGEN UND DICH DANN VOR CHARLIE IN EINEN WOLF VERWANDELT?" Rory fiel es schwer, Jacob Black nicht wieder ins Gesicht zu schlagen. Da das Baby oben ein Nickerchen machte, hatte sie einen Grund weniger, ihm nicht gleich das Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Er musste wirklich einen Todeswunsch haben. Oder er musste der grösste Idiot auf dem Planeten sein.

"Ich habe das Problem gelöst. Ihr wolltet weggehen." Er zuckte die Achseln, während der Raum voller Vampire ihn ungläubig anstarrte. "Was hätte ich denn machen soll?"

"Mich bitten mitzukommen? Eine andere Lösung vorschlagen? Das Maul halten?" erwiderte Rory, unglaublich wütend auf ihren Stiefbruder. "Ich werd's Billy erzählen." Jasper rieb ihre Schultern und konzentrierte sich darauf, den Raum von einigen Spannungen zu befreien, bevor die Dinge ausser Kontrolle gerieten.

"Wer ist jetzt der Spitzel?" Jacob stöhnte, weil er wusste, dass sein Vater nicht glücklich darüber sein würde, dass er sich nicht nur vor Billys bestem Freund verwandelt hatte, sondern dass er Charlie, Bella und Rory weiter in Gefahr gebracht hatte.

Bella starrte ihn an. "Dir ist nicht klar, in welche Gefahr du ihn gebracht hast. Die Volturi werden jeden töten, der von uns weiss."

"Noch etwas, wofür sie uns Köpfen können", stöhnte Rory und kniff sich den Nasenrücken. "Das verdammte Geheimnis."

"Das, von euch habe ich ihm nicht erzählt. Nur von mir. Ich habe nur gesagt, dass ihr anders seid", stellte er klar, als sei er ein Genie.

Edward schloss die Augen, als er Jacobs Gedanken las. "Und dass wir eine Nichte adoptiert haben."

"Jake, ernsthaft?" Bella rieb sich frustriert das Gesicht. "Damit wird er sich nicht zufrieden geben."

"Du bringst Bella also dazu, den Rest seiner Fragen zu beantworten", wies Rory auf einen der vielen Mängel in Jacobs Plan hin. "Gute Arbeit, echt super gemacht."

"Weisst du, was für physischen Schmerzen du Bella damit zufügst? Es ist so, als rammte man ihr ein heisses Brenneisen in den Hals", beschrieb Jasper die Qualen der ersten engen Begegnung eines Vampirs mit einem Menschen, den sie aktiv versuchten, nicht zu töten. Er warf einen Blick in Bellas leuchtend rote Augen. "Und das vorausgesetzt, sie kann ihren Durst kontrollieren."

" Charlie ist durch die Hölle gegangen", versuchte Jacob an Bella zu appellieren, "und ich weiss, du wärst viel glücklicher, wenn du in seiner Nähe bleibst."

"Jacob, versuch nicht, so zu tun, als tust du das für andere, nur nicht für dich selbst", lachte Rory bitter. "Ich hielt es für egoistisch, zurückzukommen, aber diesmal hast du es wirklich zu weit getrieben."

Er war immun gegen ihren Zorn, als er seine Arme verschränkte. "Tut mir Leid, wenn du so denkst, denn in 10 Minuten kreuzt er hier auf."

"Fan-fucking-tastisch."

Alice reichte Bella hilfsbereit ein Paar braune Kontaktlinsen in einem schlichten weissen Gehäuse und einen kleinen Spiegel. "Anfangs sind sie etwas gewöhnungsbedürftig."

Sie alle beobachteten die nervöse Neugeborene, als ihre roten Augen unter dem dunkelbraunen Farbton verdeckt waren. Die ganze Familie schien schnell zu begreifen, dass Bella überhaupt nicht als Mensch durchgehen konnte - ihre perfekte, makellose Haut, ihre anmutige, geschmeidige Fortbewegung. Um fair zu sein: Seit sie erwacht war, musste sie sich nicht mehr darum kümmern, sich zu verstellen. Es war leicht zu vergessen, wie normale Menschen waren. Sie brauchte einen Crashkurs in Menschlichkeit aus einem Raum voller Vampire.

CRIMSON ° JASPER HALE | GERMAN TRANSLATION |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt