19. Phantom

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Ich rannte und rannte, immer weiter. Ich wollte nur weg. Weg vom Bootsschuppen und voralledingen weg von dem Jungen der die Polizistin erschossen hat. Weg von Rafe Cameron.
Ich hielt erst an, als ich ein Stechen unterhalb meiner Rippen spürte und ich mein Blut in den Ohren rauschen hören konnte. Ich hatte keinen blassen Schimmer wo ich war. Definitiv irgendwo auf der Southside aber hier kannte ich mich nun mal nicht wirklich aus.
Kurz darauf kam ein Polizei-Auto, mit quietschenden Reifen, neben mir zum stehen. Na toll, die konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen.
Zu meiner Verwunderung kurbelte niemand die Scheibe runter, stattdessen wurde mir die Beifahrertpr geöffnet.
Ich war noch verblüffter, als mich ein John B, der sich verrenkte um die Tür zu öffnen, vom Steuer her anblickte.
"Steig ein", forderte er mich freundlich auf, ich konnte allerdings eine Gewisse Besorgnis aus seiner Stimme entnehmen.
Ich lächelte ihm aufmunternd zu, und nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
"Was ist passiert?", er musterte mich besorgt aus dem Augenwinkel, wärend er den Motor startete.
Ich wischte die letzten Tränen weg. Im Vergleich zu seinen Problemen, waren meine nichts.
"Jetzt ist alles wieder gut", ich versuchte mich an einem aufmunternden Lächeln und richtete meinen Blick starr auf die Straße.
"Danke", murmelte John B nach einer kurzen Weile.
"Danke wofür?" Ich zog verwirrt die Augenbreuen zusammen.
"Dass du mir glaubst! Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, weil ihr ja befreundet seit..."
"Ich weiß, dass es Rafe war", antwortete ich tonlos den Blick weiterhin auf die Straße gerichet.
Wie konnte das hier real sein?
Wie konnte Rafe Cameron ein Mörder sein?

Aufmunternd waren die Reaktionen der Pogues, als John B mit dem Polizei-Auto vorgefahren kam. Die Panik in ihren Augen, bis JB dann die Tpr geöffnet hat.
"Das ist jetzt nicht dein Ernst", JJ fuhr sich ungläubig durch die Haare.
Ich blieb noch im Auto sitzen. Ich hatte Angst. Die wollten mich jetzt sicher nicht mehr dabei haben, ganz besonders JJ hasste mich warscheinlich bereits.
"War nicht einfach, Bro. Ich hab die Phantom für dich. Sie läuft als wäre sie Gestern gebaut worden", erzählte der Blonde stolz.
"Ich hab dir auch was mitgebracht, wartet im Auto", vernahm ich John B's Stimme.
Na toll. JJ sah entgegen meiner befürchtungen einfach nur erleichtert aus, als er mich erblickte.
"Wo ist Sarah?" John B hohlte uns wieder in die Gegenwart zurück.
Sarah sollte mitfahren?
"Nein, wir haben sie nicht gesehen", Pope sah genauso verwirrt aus, wie ich.
"Ich wefde nicht ohne sie fahren", sagte John B bestimmt.
JJ drängte sich an Pope und Kiara vorbei.
"John B, sieh mich an", sagte er und legte beschwörend die seine Hände auf John B's Schulter, "ich weiß es ist schwer für dich zu gehen, aber du hast keine Zeit mehr!"
Ich konnte den Schmerz inseinen Augen sehen, als er sich aus JJ's Griff löste und auf das Boot kletterte.
"Hey, es tut mir leid, das ich uns so in den Abgrund gestürzt hab", fing er mit Tränen in den Augen an. Da war er also, der Abschied.
"Wir hätten uns ohnehin irgendwann in den Abgrund gestürzt. Wir sind Pogues", beendete JJ den Satz und legte seine Arme um Kiara und Pope.
Ich km mir fehl am Platz vor. Zumindest bis Kiara mich herwinkte und ebenfalls einen Arm um mich legte.
"Wir sind Pogues", wiederholte John B leise.
Kiara lächelte unter Tränen: "Jetzt verzieh dich bitte".
"Wir lieben dich", sagte JJ mit bebender Stimme.
"Mach's gut John B", murmelte ich traurig. John B drehte den Schlüssel im Schloss um und startete das Boot.
"Sagt Sarah für mich auf Wiedersehen", rief er verzweifelt und fuhr in den Sumpf hinaus.
Eine einsame Träne kullerte meine Wange runter, bis sie von einer rauen Hand weggewischt wurde, von JJ's Hand.
"Es tut mir leid"
"Ich weiß", er lächelte aufrichtig, und nahm mich fest in die Arme.
Als ich aufschaute, sah ich Kie und Pope, wie sie sich küssten.
Ich stupste JJ an.
"Ich habs gewusst!"
Er grinste. "Ich auch"
Dann beugte er sich zu mir runter und legte seine Lippen auf meine.
Genauso wie damals in seiner Bucht, explodierte alles in mir und die Schmetterlinge in meinem Bauch schlugen Purzelbäume.
"Da hast ja keine Ahnung, wie lange ich schon darauf gewartet hab", sagte er, nachdem wir wieder ein wenig Abstand zwischen uns gebracht hatten, und sorgte dafür, dass ich errötete.
Dann hörten wir die Sirenenen und keine Minute später versperrten uns bereits drei weitere Polizeiwägen den Weg.
Ein Mann vom FBI stieg aus, die Waffe auf uns gerichtet. Ich hob reflexartig die Hände, Chiara tat es mkr gleich und auch JJ konnte sich dazu durchringen, zu tun, was der Officer verlangte.
"Bewegung, Hände hinter den Koof", wies er Pope an und kam ihm gefährlich nahe.
Pope hob erst, nach dem ihn Kie mehrfach ermahnt hatte, langsam die Hände.
"Er ist weg verdammt! Pfeifen sie ihre Leute zurück, Bratcher. Lassen sie mich mit den Kids reden", griff Deputy Shoup schließlich ein. Ihm gefiel es wohl auch nicht, wie gefährlich nahe uns, die Waffe von diesem Bratcher doch war.
Der Mann vom FBI nickte Shoupe zu und nahm die Umgebung etwas genauer ins Visier.
Ich hielt den Atem an. Würden wir jetzt verhaftet, weil wir angeblich einem Mörder zur Flucht verholfen hatten?
"JJ du machst deinem Namen alle Ehre!", sagte Shoup verachtend, "Pope, das ist kein verdammtes Spiel. Jetzt du das ricjtige und sag uns wo er ist", befahl er energisch zu Pope gewand. Kiara und mich schaute er einfach nur irritiert an, und wies uns schließlich alle an, ins Polizeiauto zu steigen.

Outer Banks - Welcome to the SouthsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt