...heftigen Kopfschmerzen

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Noch bevor ich die Augen öffnete, wusste ich, dass etwas anders war. Nicht etwa, weil mein Kopf so laut dröhnte, als würde mein Gehirn mit einem Presslufthammer bearbeitet werden. Auch nicht, weil mein Mund so trocken war wie eine Wüste und meine Zunge sich irgendwie pelzig anfühlte.
Nein, da wusste ich wo das herkam und dass ich das selber zu verantworten hatte. Offensichtlich hatte ich bei meiner Party ein paar Getränke zu viel gehabt, was ich jetzt im Nachhinein bereute.
Merkwürdig waren eher zwei andere Tatsachen: Mir war verdammt heiß und etwas lag auf meinem Arm. Für meinen Kater Cookie, der sich gerne mal nachts an mich kuschelte, war es jedoch zu schwer und eindeutig nicht flauschig genug.
Langsam öffnete ich die Augen, kniff sie jedoch sofort wieder zu, weil es deutlich zu hell war. Ich unterdrückte ein Stöhnen, grummelte nur leise unzufrieden und startete dann einen neuen Versuch. Warum war die Sonne denn auch so hell? Hatte ich nicht vor der Party die Vorhänge zugezogen, damit genau so etwas nicht passieren würde?
Ich starrte an meine Zimmerdecke und überlegte fieberhaft, was alles am abend zuvor geschehen war. Doch wirklich einfallen wollte mir nichts.
„Gott, wie viel habe ich getrunken?", fragte ich in den Raum hinein, wobei meine Stimme so kratzig klang wie noch nie.
Neben mir bewegte sich etwas, was mich zurück auf das Gewicht auf meinem Arm brachte. Dabei fiel mir ebenfalls auf, dass eine kleine, zierliche Hand auf meiner Brust lag, die sich mit meinen Atembewegungen langsam hob und senkte.
Von der Hand aus ließ ich meinen Blick den Arm entlang wandern, der, logischerweise, zu der Person gehörte, die neben mir lag und friedlich schlief.
Als ich die Person jedoch erkannte, musste ich mich zusammenreißen, nicht hecktisch aufzuspringen und mich schreiend im Kreis zu drehen. Denn neben mir, oder besser gesagt, halb auf mir, lag Maliah Satouh.
Eine Schönheit mit heller Haut, feinen Gesichtszügen, einer kleinen Stupsnase, pechschwarzen glatten Haaren und leicht mandelförmigen Augen, die jedoch geschlossen waren.
Maliah Satouh war schlank, aber auf eine sportliche Art.
Alles in einem hatte sie einen göttlichen Körper, der sich an mich schmiegte und dafür sorgte, dass mir so heiß war.
Maliah Satouh, das Mädchen auf das ich schon so lange stand, lag neben mir und schlief. Dabei kuschelte sie sich so sehr an mich, dass ich nachvollziehen konnte, wie sich ein Baum fühlen müsste, wenn ein Koala ihn umarmte.
Lange genießen konnte ich dieses Gefühl aber nicht, denn ich musste unfassbar dringend auf Toilette. Vorsichtig schälte ich mich aus ihrem Klammergriff, setzte mich auf und schwang meine Beine über den Bettrand.
Erst da fiel mir etwas auf, was ich bisher nicht bemerkt hatte: Ich war nackt. Und Maliah auch.
„Fuck",flüsterte ich und stütze den Kopf in die Hände.
Bitte sagt mir einer, dass ich nicht komplett betrunken mit dem Mädchen geschlafen habe, auf das ich schon seit der achten Klasse stand. Und dass ich mich an nichts erinnern konnte, kam als Krone noch oben drauf.
Langsam stand ich auf, schnappte mir meine Boxershorts die auf dem Boden lag und wankte in mein Badezimmer. Vielleicht würde duschen ja helfen die Erinnerungen zurück zu holen.
Bei jedem Schritt schien sich die Welt zu drehen und ich musste mich erst einmal am Waschbecken festhalten, damit die Übelkeit wegging.
Mein Spiegelbild mied ich gekonnt, wahrscheinlich sah ich genau so aus, wie ich mich fühlte: Erschlagen, überfahren, verdaut und dann wieder ausgekotzt. Bestimmt kein schöner Anblick.
Im Schneckentempo ging ist erst pinkeln und dann unter die Dusche.
Tatsächlich half das Wasser mich zu beleben und nachdem ich einige Schlucke getrunken hatte, fühlte ich mich schon etwas besser. Ich stieg aus der Dusche, trocknete mich ab und putze dann meine Zähne, wobei ich dieses Mal den Blick in den Spiegel riskierte.
Meine schwarzen Haare hingen mir in die Stirn, wobei sie nass deutlich lockiger aussahen, als sie wirklich waren. Normalerweise hatte ich leichte Wellen, aber keine stark ausgeprägten Locken. Meine eh schon dunklen Augen waren untermalt mit den dunkelsten Augenringen der Menschheit, sodass mich gefühlt zwei große schwarze Löcher ansahen.
Der Rest meines Körpers sah zum Glück so aus wie immer: muskulös, jedoch nicht komplett aus definiert.
Ich putzte meine Zähne zu ende, zog mir meine Boxershorts an und verließ das Badezimmer.
Zu meinem sechszehnten Geburtstag hatte ich unseren Dachboden geschenkt bekommen. Es klang komisch, aber der Dachboden war recht groß, sodass ich mir nicht nur mein Traumzimmer bauen konnte, sondern auch noch ein eigenes Bad bekam. Putzen und aufräumen musste ich alles selber, aber das machte mir nichts. Ich hatte alle Ruhe vor meinen Eltern, die man so als Teenager brauchte.
Das Bad hatte ich in schlichten Weiß- und Holztönen gehalten. Dusche, Toilette, Waschbecken und ein Regal mit Handtüchern und ein paar Kosmetikartikeln, das reichte schon.
Mein Zimmer hatte ich versucht möglichst schlicht aber gemütlich zu halten.
Der Boden und die Decke bestanden beide aus Holz, wobei ich sehr froh war, dass man nicht jeden Schritt hörte, den ich tat. Mein Bett stand an der linken Wand, so, dass das Fußteil in den Raum hinein ragte. Links daneben, also quasi neben der Tür, stand mein großer Kleiderschrank. An der Wand direkt gegenüber der Tür waren zwei bodentiefe Fenster mit dunkelblauen Vorhängen, die eigentlich morgens die Sonne abhalten sollten, jedoch wirklich nicht zugezogen waren. Zwischen den beiden Fenstern stand mein vollkommen überfüllter Schreibtisch, der unter dem ganzen Papier und den Ordnern eigentlich zusammenbrechen müsste, es zum Glück aber nicht tat
Dann kam eine Ecke mit einem schwarzen Sofa, einem Glastisch und einem Fernseher für die paar Videospiele, die ich besaß. Wichtiger war jedoch das schwarze Filmregal daneben.
Es war mein absolutes Traumzimmer und ich war meinen Eltern wirklich dankbar, dass sie mir das geschenkt hatten.
Kurz blieb ich unschlüssig mitten im Zimmer stehen und dachte nach. Maliah schlief noch, aber wenn sie aufwachte, hatte sie bestimmt Hunger. Es sei denn sie hatte such solche Kopfschmerzen, dann wollte sie bestimmt nur eine Tablette.
Ich schlich auf die Tür zu, öffnete und schloss sie so leise wie möglich und stieg dann die Holztreppe hinab. Diese wiederum knarrte bei jedem Schritt, anders als mein Fußboden.
Ich ging hinab in das Erdgeschoss, wo mich das Chaos der letzten Nacht begrüßte. Die Party war anlässlich des Endes der ersten Klausurphase und einem haushohen Sieg unseres Eishockey-Teams, in dem ich selbst Mitglied und sogar Kapitän war.
Im Wohnzimmer, welches normalerweise von meiner Mutter extrem ordentlich gehalten wurde, lagen überall leere Becher, Chipstüten und Flaschen herum, sodass der Weg in unsere Küche, die durch eine offene Tür mit dem Wohnzimmer verbunden war, mir wie ein Hindernislaufen erschien. An unserer Couch blieb ich kurz stehen, da mich ein sehr amüsantes Bild empfing. Scheinbar hatten es meine beiden besten Freunde Jack und Rhys es gestern nicht mehr nach Hause geschafft und hatten es sich auf meiner Couch gemütlich gemacht. Fest umschlungen lagen sie zusammen, Jacks Kopf war in Rhys Halskuhle vergaben und Rhys hielt Jack so fest, wie Maliah mich bis vor kurzem. Das Bild sah so süß aus, dass ich am liebsten ein Bild gemacht hätte, aber ich hatte keine Ahnung, wo mein Handy war. Mich wunderte es auch, wie diese beiden großen Menschen scheinbar so entspannt auf unserer nicht so breiten Couch liegen und schlafen konnten.
Ich schlich mich weiter in die Küche, wo mich ein noch viel größeres Chaos als im Wohnzimmer begrüßte. Unsere Kucheninsel war übervölkert von Flaschen und Säften, Shotgläsern und blauen Bechern, die teilweise noch halb voll waren und alle nach Alkohol rochen. Sowohl die Marmorarbeitsplatte als auch der Fliesenboden klebten unangenehm. Es stand fest: Meine Mutter würde mich umbringen. Mein einziges Glück war, dass der Boden in der Küche mit den Bädern der einzige Raum in unserem Haus war, wo der Boden nicht aus Holz bestand und somit besser zu reinigen war. Anders als im Wohnzimmer. Aber damit würde ich mich später befassen, erst brauchte ich eine Kopfschmerztablette. Ich stellte auch direkt Gläser für Jack, Rhys und Maliah bereit und legte neben jedes eine Tablette. Meine eigene Tablette nahm ich sofort, trank mein Glas leer, lehnte mich gegen Arbeitsplatte und schloss kurz meine Augen.
Mein Gehirn versuchte auf Hochtouren zu arbeiten, aber fühlte sich eher so an, als würde es durch Wackelpudding schwimmen und kaum voran kam. Was war gestern alles passiert? Wie bin ich mit Maliah im Bett gelandet? Hatten wir überhaupt verhütet? Ich hatte eben kein Kondom sehen können, aber ehrlich gesagt hatte ich auch nicht darauf geachtet. Und vielleicht nahm Maliah auch die Pille. Vater werden wollte ich erst später, jetzt war es eindeutig noch zu früh dafür. Wie sind Maliah und ich gestern überhaupt in Kontakt gekommen? Normalerweise war sie eine Meisterin darin, mich zu ignorieren. Dabei war ich mir nicht sicher, ob wie mich einfach nicht wahrnahm, was schon sehr merkwürdig wäre, oder ob sie mich einfach nicht mochte. Wobei ich letzteres nicht hoffte. Und wie lange war ich eigentlich von meiner eigenen Party weg? Wie viel hatte ich nicht mitbekommen? Wann sind alle, außer Jack und Rhys, gegangen?
Auf keine dieser Fragen hatte ich eine Antwort, was mich wirklich frustrierte. Hoffentlich würden diese Erinnerungen zurück kommen. Besonders die Erinnerungen mit Maliah.
Ich hörte schlurfende Schritte hinter mir, weshalb ich die Augen wieder öffnete. Jack stand vor mir und rieb sich müde die braunen Augen. Seine blonden Haare, die er an den Seiten sehr kurz und oben länger trug, sodass sie ihm oft in die Augen hingen, wenn er die nicht gerade in einem kleinen Zopf trug oder nach hinten gegelt hatte, standen unordentlich in alle Richtungen ab. Anders als ich stand er nicht nur in Boxershorts in der Gegend herum, sondern trug noch sein bordeauxrotes Tshirt, schwarze Jeans und schwarze Vans vom Vorabend. Jack war ein paar Zentimeter größer als ich und ebenfalls im Hockeyteam. Ebenso wie Rhys kannte ich ihn schon seit dem Kindergarten. Seit dieser Zeit waren wir ein unschlagbares Trio. Eine Zeitangabe hatte Rhys auch mit uns Hockey gespielt, mittlerweile war er aber Schwimmer, was sehr schade war, da er auf dem Eis eine wirkliche Bestie und ein ernst zu nehmender Gegner war. Jedoch war er im Schwimmen noch erfolgreicher. So blieben nur Jack und ich als Hockeyspieler zurück, doch wir unterstützen uns alle gegenseitig.
„Ich glaube, mein Kopf explodiert gleich", krächzte Jack. Wortlos reichte ich ihm eines der Gläser mit einer Tablette, die er sofort zu sich nahm und sich dann gegenüber von mir an unseren Kühlschrank lehnte.
„Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel getrunken habe. War eine wirklich heftige Party!"
„War ja auch ein heftiger Sieg", antwortete ich und hatte die niedergeschlagenen Gesichter unserer Gegner vor Augen. Jack kicherte.
„Da hast du recht. Ich glaube, McGriffin hat sich hinterher in Dusche ertränkt." Knox McGriffin war der Kapitän des Hockeyteams, gegen das wir gespielt hatten. Unsere Schulen waren schon lange Rivalen, sodass ein Aufeinandertreffen immer sehr amüsant werden konnte. Die Spiele waren nicht nur Spiele, sondern kleine Kämpfe, mit den meisten Fouls in der ganzen Saison. Die letzten Male hatten immer wir gewonnen, jedoch nie so hoch, wie beim letzten Spiel. Das Bild von einem heulenden McGriffin in der Dusche ließ mich lächeln. McGriffin war ein eckiger Typ, der jede Niederlage verdient hatte.
„Oder er ist zu seiner Freundin gegangen und hat sich einen blasen lassen", vermutete Jack weiter.
„Ist seine Freundin nicht erst vierzehn Jahre alt?", kam es von einer verschlafenen Stimme hinter mir. Rhys strich sich über die kurzen schwarzen Haare, die er immer auf einen Zentimeter abrasierte, um nach eigener Aussage beim Schwimmen schneller sein zu können, und nahm nickend das Glas und die angebotene Kopfschmerztablette entgegen.
„Glaubst du wirklich, McGriffin hält das davon ab, sie zu ficken?", fragte Jack mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Jack, achte auf deine Wortwahl! Außerdem verbreitest du so Gerüchte, die ziemlich belastend sind. Du musst aufpassen, was du vor wem sagst."
„Ja, Papa", verdrehte Jack die Augen. „Wo bist du eigentlich gestern hin verschwunden? Du warst einfach weg. Du hast sogar den Stripteas von Cherry verpasst. Und wie Rose und Oskar sich gezofft haben, dann hat Oskar mit der halbnackten Cherry rumgemacht und Rose hat ihm heulend eine geklatscht. Seine ganze Wange war rot!" Jack lachte. Manchmal hatte er einen merkwürdigen Sinn von Humor und eindeutig mochte er Drama und Dramaszenen zu sehr. Wenn man die neusten Gerüchte hören wollte, musste man nur Jack darauf ansetzen.
Rhys und Jack verfielen in eine kurze Diskussion darüber, wie oft es schon passiert war, dass es wegen Cherry Drama gab und wie oft sie sich schon auf Partys ausgezogen hatte. Zugegeben, ich hatte auch schon mit ihr rumgemacht, jedoch hatte sie damals einen klebrigen, nach Kirsche schmeckenden Lipgloss auf den Lippen, der sich anfühlte wie eine Nacktschnecke und dadurch jegliche Erotik vertrieben hatte. Seitdem hatte ich dankend auf Cherry verzichtet. Zudem war sie das wandelnde Klischee von einer Schulschlampe und man wollte wirklich nicht wissen, wie viele Jungs sie schon im Bett hatte. Außerdem stand ich nicht auf künstliche Blondinen, sondern auf eine bestimmte natürliche Asiatin, die zur Zeit oben in meinem Bett lag. Schon bei dem Gedanken an ihren Körper merkte ich, wie ich erregt wurde. Unauffällig hielt ich meine Hand mit dem Glas vor mein bestes Stück. Vor mir standen zwar meine beiden besten Freunde, aber sie mussten nicht unbedingt meine Erektion sehen.
"Und warum siehst du so gefickt aus?", wandte sich Jack an mich, der die Diskussion mit Rhys scheinbar langweilig fand. Während Rhys "Ausdruck!" rief errötete ich bloß.
"Ähm...ja. Wie soll ich sagen? Maliah Satouh liegt in meinem Bett."
Den Jungs klappte der Mund auf.
"Wie jetzt? Was soll das heißen, Maliah Satouh liegt in deinem Bett?", fragte Jack verwirrt. Dann schien ihm ein Licht aufzugehen. "Du siehst nicht nur gefickt aus, du wurdest auch gefickt!", rief er in einer kaum auszuhaltenden Lautstärke. Dass er keinen Freudentanz aufführte, war in dem Moment auch schon alles. Rhys hingegen sah mich nachdenklich an. Wahrscheinlich war ihm im Moment deutlicher, was das für mich bedeutete, aber ich wollte gerade nicht darüber reden, weshalb ich versuchte seinen Blick zu ignorieren. Jack sprang nun doch auf und ab und brabbelte wirres Zeug. Allein vom Zusehen wurden meine Kopfschmerzen wieder stärker, obwohl sie gerade angefangen hatten sich zu verabschieden.
"Ich glaub es nicht! Du hast mit Maliah Satouh gefickt! Oder sie hat dich gefickt? Endlich! Wie war's? Hast du schon mit ihr gesprochen? Kommt sie gleich runter? Wie oft hattet ihr? Wie kam es dazu? Oh man, das ist so aufregend!"
"Jack, jetzt beruhig dich", schaltete sich endlich Rhys ein. "Und achte mal mehr auf deine Ausdrucksweise, das ist ja am frühen Morgen nicht auszuhalten." resigniert massierte er sich die Schläfen.
"Streng genommen ist es nicht mehr morgens", spielte Jack den Klugscheißer und schielte auf sein Handy. "Wir haben schon ein Uhr mittags."
"Fuck, meine Eltern kommen in drei Stunden nach Hause!", rief ich erschrocken. Drei Stunden um dieses scheinbar nicht enden wollende Chaos aufzuräumen erschien mir nicht besonders lang. Wie immer in solchen Situationen war Rhys derjenige, der einen Plan zu haben schien.
"Ok, kein Problem. Jack, du nimmst dir einen Müllbeutel und fängst im Wohnzimmer an. Scheiß alles weg, was du finden kannst. Geh auch in den Garten, Vorgarten, Flur und das Badezimmer. Alles, was nicht zur Einrichtung gehört kommt weg. Noah, geh und zieh dir was an. Und weck Maliah auf. Ist nur fair, wenn sie vorgewarnt wird. Danach hilfst du Jack. Ich kümmere mich um die Küche und nehme noch eine Tablette, damit ich Jack aushalten kann, alles klar?" Er wartete nicht darauf, ob wir ihm so schnell folgen konnten, sondern scheuchte uns mit einer Handbewegung weg.
Ich lief die Treppen hoch, wobei ich darauf achtete, dass ich das Wasser aus dem Glas für Maliah nicht verschüttete, die Tablette hielt ich in der anderen Hand. Wenn es schon uns Jungs so dreckig an diesem Morgen ging, wollte ich nicht wissen, wie der Zustand der kleineren Maliah war. Vor meinem Zimmer atmete ich kurz tief durch und öffnete so leise wie möglich die Zimmertür. Schließlich will keiner von einem hereinpolternden Elefanten geweckt werden. Dadurch, dass ich vergessen hatte die Vorhänge zu zuziehen, war es nach wie vor hell in meinem Zimmer, wodurch ich die Szene zwar sofort sah, aber nicht auf Anhieb verstand. Meine Bettdecke war vollkommen zusammengeknüllt und scheinbar achtlos zur Seite getreten worden zu sein. Ansonsten war es leer. Da meine Badezimmertür noch offen stand, konnte ich sagen, dass auch dort niemand drinnen war.

Maliah Satouh war verschwunden.

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