...Partyeskalationen

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(Ich weiß nicht, ob ich bereit für dieses Kapitel bin. Bin gespannt auf eure Reaktion)

Die Woche verging rasend schnell, sodass ich mich wunderte, wo die ganzen Tage geblieben waren, als ich am Samstag mit Rhys und Jack vor dem Haus ankam, in dem die Party stattfand. Ich hatte wieder vergessen, wer der Gastgeber war. So viele Menschen, wie vor dem Haus standen, schien wirklich die ganze Schule anwesend zu sein. Cherry hatte also ausnahmsweise mal nicht übertrieben, was die Party anging. Vielleicht sollte man auch einfach nicht unterschätzen, wie partywütig Teenager sein konnten, besonders in einer Zeit, in der sie eigentlich keine Zeit für Partys hatten.
Wir schoben uns an den rauchenden Gästen vor der Haustür vorbei in den Flur, wo wir am letzten Haken unsere Jacken aufhängten, bevor wir uns weiter in Richtung Wohnzimmer schoben. Je näher wir dem Raum kamen, desto lauter, voller, wärmer und stickiger wurde es. Jemand sollte mal ganz dringend ein Fenster öffnen, denn die tanzende Meute verströmte nicht nur Blümchenduft. Es war so laut, dass es mich wunderte, dass noch kein Nachbar sich beschwert hatte und so voll, dass es beinahe an ein Wunder grenzte, dass man sich überhaupt noch bewegen konnte.
Das ganze Wohnzimmer glich einer Tanzfläche aus einem Club. Wobei Tanzen vielleicht etwas hochgegriffen war. Viel mehr war es ein sich aneinander schamlos reiben und Trockensex auf der Fläche haben. Die meisten Mädchen liefen in ultraknappen Kleidern oder Hosen und Tops herum. Viele der Jungs, die einem Sportteam angehörten, trugen das jeweilige Trikot, um erkannt zu werden. Die Cheerleader trugen ihre knappe Uniform und waren mit ihrem Make-up und den gleichen Frisuren sofort zu erkennen.
Rhys begrüßte einige Leute aus dem Schwimmteam, während Jack und ich einige Teamkameraden von uns grüßten. Mein Blick glitt jedoch über die Menge. Wie sollte ich in dieser Masse nur Maliah finden? Sie hatte mir bereits vor einer Stunde geschrieben, dass sie schon da sei, allerdings hatten wir in dem Moment noch gezockt und gegessen.
„Ich geh mir etwas zu trinken holen", schrie ich Jack ins Ohr, damit er mich überhaupt hören konnte. „Willst du auch etwas?"
Er nickte und schrie zurück, dass ich Bier mitbringen sollte.
Ich kämpfte mich mehr oder weniger in die Küche. Auf dem Weg wurde ich immer wieder angehalten. Sei es für eine kurze Begrüßung oder den Versuch, mich mit in diese Tanzorgie zu ziehen. In der Küche war es glücklicherweise etwas leerer und man konnte wieder besser atmen. Zumindest hier war ein Fenster geöffnet. Innerlich war ich froh, ein Tshirt angezogen zu haben. Es war ein bordeauxrotes, von dem Maliah mal meinte, dass mir die Farbe gut stehen würde. Dazu trug ich eine schwarze Jeans und meine Vans. Doch durch die tropischen Temperaturen im Wohnzimmer wurde mir selbst das Tshirt zu warm. Aber ausziehen ging schließlich schlecht. Kaum hatte ich diesen Gedanken zünde gedacht, lief ein Sportler des Basketballteams an mir vorbei, der deutlich zeigte, dass man sich doch ausziehen konnte. Seine Boxershorts war so eng, dass sie kaum Spielraum für weitere Vorstellungen ließ, was einige Mädchen in seiner Nähe zum kichern brachte.
Kopfschüttelnd mixte ich mir den ersten Drink für den Abend in einem unbenutzten Becher und nahm noch zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank. Rhys wollte bestimmt auch eines und falls nicht, würde es genug freiwillige Abnehmer geben. Mit den Getränken in beiden Händen wollte ich gerade die Küche verlassen, als Maliah herein stolperte. Mit großen Augen sah sie mich an, grinste und drückte mir einen langen Kuss auf die Lippen.
„Da bist du ja endlich."
„So lange musstest du doch gar nicht warten", schmunzelte ich.
Maliah ließ von mir ab, nahm sich einen Becher und überrascht sah ich sie an, als sie sich Wasser einfüllte. Den Becher trank sie in einem Zug leer und füllte ihn sich direkt erneut.
„Die Party ist echt cool. Und die Musik ist wirklich gut", berichtete sie. „Ich hoffe nur, dass ich die anderen gleich auf der Tanzfläche wiederfinde."
„Kein Wunder, dass ich dich in dieser Menge nicht gefunden habe."
„Ja, es ist ziemlich voll." Leicht legte sie den Kopf schief. „Für wen sind die Getränke?"
„Meins", ich hob den Becher hoch „Rhys und Jack", ich hob die beiden Flaschen hoch.
Maliah kam wieder auf mich zu und legte mir die Arme um den Hals. Ein bisschen überrascht von dieser Offenheit war ich schon, sonst war sie etwas zurückhaltender. Ich war immer derjenige, der den Kontakt suchte.
„Kommst du gleich mit tanzen?"
Ich verzog leicht das Gesicht. Tanzen war eigentlich nicht mein Fall. Dann fiel mir allerdings ihr Outfit ins Auge und ich änderte ganz schnell meine Meinung. Sie trug das selbe schwarze enge, kurze Kleid, dass sie bei meiner Party getragen hatte.
Schnell drückte ich ihr einen Kuss auf den Mund. „Ich kann dich ja schlecht der Meute überlassen."
Sie grinste und als ich ihr „Du siehst unfassbar scharf aus" ins Ohr raunte, errötete sie leicht. Zufrieden blickte ich auf die Gänsehaut, die sich auf ihrem Körper breit machte und küsste sie sanft auf den Hals.
„Aber erst muss ich diese Getränke loswerden." Demonstrativ hielt ich die beiden Bierflaschen hoch. Mein eigenes Getränk kippte ich in einem Zug runter und war froh, dass ich mir da noch nicht so viel Alkohol reingemischt hatte. Sonst wäre der Abend ziemlich schnell gelaufen. Den Becher stellte ich zurück auf die Küchentheke, nahm Maliahs Hand in meine und steuerte mit ihr auf die Stelle zu, an der ich Ryhs und Jack das letzte Mal habe stehen sehen. Zum Glück standen sie immer noch da und ich wurde ziemlich schnell die beiden Bierflaschen los. Ich deutete ihnen an, dass ich auf der Tanzfläche sein würde und sie nickten. Jack machte ein Zeichen mit der Hand, dass er mir schreiben würde, wenn etwas sein sollte. Ich hob den Daumen und ließ mich von Maliah in das Meer von schwitzenden Körpern ziehen.

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