Kapitel 19

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Sicht Ben

Eigentlich hatte ich gehofft, dass die Nacht turbulent und fordernd wird, um mich von Dr. Sherbaz und mit abzulenken. Aber seid dem Dr. Ahrend sich, zusammen mit Julia verabschiedet hat (so vor 15-20min) ist überhaupt nichts passiert. Kein Notfall. Keine ITS. Kein Patient. Also schweifen meine Gedanken dauernd, wie schon die letzten Minuten, wieder zu Dr. Sherbaz. Warum hat sie mir nicht widersprochen, als ich gesagt habe, dass unsere Beziehung eh nicht funktioniert hätte? Ja...mh... warum nur? Viellicht, weil sie dich nicht liebt Ben Ahlbeck. Kapiers endlich.

Bevor ich weiter in meine Gedanken vertiefen kann geht die Tür auf, worüber ich mehr wie froh bin! Vielleicht eine Schwester die meinen Rat braucht? Oder irgendwer anderst der meine Hilfe benötigt? Julia? Wollte die nicht schon längst weg sein? Hatte sie, dass Dr. Ahrend nicht eben noch versprechen müssen? Aber so wie sie aussieht, braucht sie meine Hilfe wohl auch, zwar nicht medizinisch, aber hier bin ich als bester Freund gefragt.

Obwohl sie so traurig schaut, huscht ihr kurz ein lächeln übers Gesicht, als sie mich sieht. Sie schließt die Tür hinter sich und lächelt gequält: „Ben, ich weiß ich sollte eigentlich schon längst weg sein, aber..." Ich gehe zu ihr und nehme sie in den Arm, dann beende ich ihren Satz: „Aber du hast Angst deinen Niklas für immer zu verlieren und hast deinen besten Freund jetzt einfach mal gebraucht!?" Normalerweise würde jetzt sowas kommen wie: „Bild dir ja nicht zu viel drauf ein!" doch es kommt nur ein leises: „Riesige Angst." Nachdem ich sie nochmal etwas fester in den Arm genommen habe redet sie leise weiter: „...Ben, dass ist soo ungerecht wir hatten die Chance glücklich zu werden,-" Nun wird sie wütend auch sich und wahrscheinlich auch irgendwie auf Dr. Ahrend. „-aber da konnte ich mich nicht von Eric trennen, obwohl ich Niklas so geliebt habe... liebe! Aber er konnte ja auch nicht auf mich warten. Nicht um mich gekämpft! Hat mich einfach aufgegeben! Kampflos gehen lassen! Ben, weißt du was er gesagt hat, während unsere Affäre? Er hat gesagt: „Ich glaube an uns Julia." und nen feuchten Scheiß hat er! Und als er unsere Affäre, oder wie man es nennen will, beendet hat hieß es nur: „Du willst dich nicht trennen und so funktioniert das nicht... Es funktioniert für mich nicht."

Nun schaut sie mich erwartungsvoll an, doch ich warte das kann nicht das Ende gewesen sein. Dafür hat sie sich gerade viel zu sehr in Rage geredet und ich sollte Recht behalten: „Dann ist er einfach gegangen, hat mich völlig verzweifelt und ahnungslos dasitzen lassen. Ohne Erklärung, Ohne irgendwas hat er sich davon gemacht." Sie seufzt einmal tief und schluckt ihre Wut und ihre Trauer runter, dann schaut sie mich traurig an. Ich lächle ihr aufmuntert zu. „Hey, mach dich mal nicht wahnsinnig diesmal wird er dich nicht ohne eine Erklärung abhauen! Und wenn wird er nicht die eine Erklärung schuldig sein!-" Kurz stoppe ich und schaue ob die Info angekommen und das ist sie scheinbar, denn Julia zuckt, trotzdem lächelnd, mit der Schulter und daraufhin teile ich noch den Rest meiner Gedanken mit Julia: „ Und erinnerst du dich, bevor er hier angefangen hat? Es gab so viele Gerüchte, von wegen Frauenheld usw. Über das eine haben wir sogar noch geredet bevor er hier angefangen hat. Er hat eine verheiratete Kollegin geschwängert... Damals hast du dir geschworen: „Falls ich den mal näher kennen lerne, frage ich ihn was da los war, weil er sieht eigentlich nicht nach jemand aus der willenlos durch die Gegend läuft und mit jeder Frau in der Kiste landet. Und wenn dann bestimmt nicht ohne zu verhüten. Und nen Grund muss es dann auch geben!" Schon damals fandest du ihr heiß trot Eric, aber jetzt viel wichtiger hast du gefragt?"

Sie schüttelt mit dem Kopf. „Wir haben nie wirklich miteinander geredet und selbst wenn, nicht über ihn mehr über mich und Eric, aber vielleicht hätten wir mal mehr reden sollen, vielleicht hätte es was gebracht. Aber wir konnten keine 10 sec., in einem Raum ohne die Finger voneinander zu lassen. Aber eins Verspreche ich dir und damit auch mir: Falls, aber auch nur falls es noch mal ein Niklas und Julia geben wird, dann werden wir mehr reden! Aber jetzt erzähl mal was mit dir vorher los war! Du sahst ja jetzt auch nicht wirklich glücklich aus." Ohne groß zu überlegen, erzähle ich ihr alles, was es eben zwischen mir und ihr zu erzählen gab. Unser Gespräch in Dr. Ahrend's Büro, dass sie mich nicht liebt und all den anderen Scheiß zwischen uns halt.

Als ich fertig bin sagt sie: „Ben, wenn ich dir einen Rat geben darf, rede mit ihr! Es würde euch beiden helfen." Ja, genau und zwar so viel sie konnte mir endgültig einen Korb geben und alles vergessen. „Was soll das bringen?" frage ich genervt. „Vertrau mir Ben, manchmal kommen Dinge anderst wie erst gedacht, schau mich und Niklas an." Ich nicke habe, aber immer noch bedenken. Mit einem: „Muss ja nicht nur positiv sein." äußere ich sie. Julia nickt und schaut kurz bedröppelt, doch dann grinst sie schnell wieder. „Ben, bei dir kann es nicht mehr schlimmer werden! Mehr wie noch nen Korb kanns nicht geben. Ich kann jetzt nur hoffen!"

Ja, sie hatte Recht! Ich sollte aufhören rumzuflennen und meinen Hintern zusammenkneifen und den Mund aufmachen. Kurz wandert mein Blick zu Uhr und als ich die Uhrzeit sehe, erschrecke ich, wenn wir zwei weiter so quatschen hätte sie ihre Nachtschicht gleich selber machen können! „Julia du musst mir unbedingt noch von der Herz OP erzählen ab-" sie reißt den Mund auf und schließt ihn als sie den nächsten Satz hört schnell wieder: „-ber, aber Morgen! Wenn ich ausgeschlafen bin fahre ich zu dir da können wir in Ruhe quatschen, aber jetzt ab nach Hause. Dr. Ahrend köpft mich eh schon wenn er erfährt wie lange du schon hier bist!" Sie schaut grinsend auf die Uhr und geht mit einem frechen: „Umdrehen!" zu ihrem Spind. Brav drehe ich mich erst wieder um, als ich höre wie sie ihren Spind zumacht.

Noch einmal nehme ich die fertig umgezogene Julia in den Arm und flüstere in ihr Ohr: „Dr. Ahrend wäre ein Idiot, dich aufzugeben. Mach dir nicht so viele Sorgen, gegen dich hat Caro keine Chance!" Sie löst sich mit einem leisen „Danke." aus meinen Armen und geht zu Tür.

Mit einem frechen grinsen auf dem Gesicht dreht sie sich dort nochmal um. „Frohes schaffen und ganz viel Arbeit!" Frech! Sie fängt an zu lachen und auch ich muss schmunzeln. Mal sehen! Vor ihr war auch nichts los! Frech verabschiede ich mich :„Nacht, du Biest!" „Gute Nacht!" trällert auch sie und verschwindet.

Kaum ist sie draußen, geht mein Pieper los. Die NA. Schnell laufe ich los, direkt in Julia. „Wohin so schnell, Ahlbeck?" frägt sie, like Dr. Moreau, aber lieb, frech. „NA!" stöhne ich. Sie grinst mich siegessicher an. „Wenn ich wegen die jetzt kein Auge zu machen, kann... ich sags dir!" sage ich noch schnell, mit dem Finge vor ihrem Gesicht rumfuchtelnd. Sie grinst. „Dann?" Ahh, die macht mich wahnsinnig! Echt! Zusammen gehen wir ein Stück weiter und ich überlege fieberhaft was ich freches antworten könnte, nur leider bin ich nicht so schlagsicher wie Julia, weshalb mir einfach nichts einfällt. „Komm, verschwinde Ben, dir fällt eh nichts ein und die NA wartet sehr ungerne!" Ich nicke, als mir doch noch was einfällt: „Dein Zuhause auch nicht!" Sie seufzt genervt und drückt auf den Aufzugknopf und frägt: „Zufrieden?" Als sie drinnen ist nicke ich und spurte in die NA, zu meinem Patienten!

IaF djÄ-Caro oder Julia?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt