Teil 14

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Freitagabend:

Es ist die Woche über nichts passiert. Keine Emails oder anders ungewöhnliches. Jetzt sitzen wir wieder im Aufenthaltsraum auf dem Sofa. Tikaani sitzt als Wolf neben mir und hat ihren Kopf auf meinen Schoß gelegt. Gedankenverloren streiche ich ihr mit der Hand durch das weiche Kopffell. In der anderen Hand habe ich eine Tasse mit Tee. Neben mir sitzt Carag. Gemeinsam sehen wir Jeffrey und Cliff zu, die auf dem Fernseher Mario Kart spielen. Henry sitzt als Junge vor unserem Sofa. Er streichelt die Verwandelte Lou. Auf einem anderen Sofa sitzt Cookie mit dem eingeschlafenen Nimble auf dem Schoß.

Jeffrey ist auf dem ersten Platz, Cliff auf dem vierten. Nell feuert Cliff an, der mit verzerrtem Gesicht auf den Bildschirm starrt. Tikaani scheint auf meinem Schoß langsam einzuschlafen. Carag macht Anstalten seinen Arm um meine Schultern zu legen. Schnell trinke ich den viel zu heißen Tee aus un stehe auf.

„Ich geh mir noch eine Tasse holen", sage ich schnell und gehe hinten in den dunklen Gang Richtung Küche. Der Gang ist dunkel. Anscheinend hat Sherri die Lichter schon aus gemacht. Als ich auf der Hälfte des Gangs bin höre ich Schritte hinter mir. Ich drehe mich um. Da steht Carag.

„Warte", sagt er. Ich bleibe stehen, bis er vor mir steht.

„Was ist?", frage ich und sehe zu ihm hoch. Er ist einen halben Kopf größer als ich.

„Ich will mit dir reden", sagt er. Seine Augen funkeln. Mit meiner rechten Hand umklammere ich den Griff der Tasse, so fest ich nur kann. „Weißt du, zwischen Tikaani und mir läuft es nicht mehr so gut wie früher. Für mich ist sie nicht mehr wirklich interessant. Sie ist keine Raubkatze. Der Polarwolf ist zwar ganz süß, aber sie wollte höchstens küssen oder kuscheln. Nie mehr. Aber ich wollte schon immer mehr." Seine Augen werden hungrig. „Und dann kamst du. Klein, niedlich, zierlich, mit deinen wunderschönen langen Haaren." Er hebt die Hand und fährt durch meine Locken. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. „Einfach perfekt. Und dann auch noch Tripelwandlerin. Noch perfekter." Seine Hand wandert zu meiner Schulter und streichelt sie.

„Carag, lass das!", sage ich. Ich versuche mich zum gehen zu wenden, aber seine Hand hält mich eisern fest.

„Ich seh es dir doch an", flüstert er. „Du willst es doch auch"

Ich zittere. Ja, irgendwie schon, aber nein. Nein. Einfach nein. „Nein", flüstere ich.

„Doch", sagt er. Seine Hand hält meinen Kopf wie ein Schraubstock fest. Dann senkt er den Kopf. Einen Moment lang starren seine Augen in meine. Dann schließt er sie und drückt seine Lippen auf meine. Fast alles in mir schreit danach sich zu wehren. Will sich aus dem Griff winden uns weglaufen. Aber etwas in mir genießt es. Genießt, wie er an meiner Lippe knabbert und sein Atem über meine Haut streicht. Aber der größere Teil gewinnt. Ich drehe mich aus seinem Griff und mache schwer atmend einen Schritt zurück. „ich wusste, dass es dir gefällt", haucht er.

„Du machst einen Fehler", sage ich.

„Tu ich das?" er macht einen Schritt nach vorne. Seine Hand liegt wieder auf meiner Schulter und hält sie fest. Seine andere wandert langsam über meinen Rücken. Eine Gänsehaut läuft über meine Arme. „Mehr", flüstert er. Sein Atem streift meinen Nacken. Seine Hand fährt über meinen Rücken und unter meinen Pullover. Mein Rücken kribbelt, als er mit seinen Fingern darüberfährt. Mein Körper ist in Schockstarre. Ich kann mich nicht bewegen.

Plötzlich klirrt es laut. Ich habe die Tasse fallen lassen. Das reißt mich aus der Starre. Seine Hände lassen mich nicht los. Ich kann nicht laufen, aber ich kann schreien.

„HILFE!" So laut habe ich noch nie geschrien. Carag hält mir den Mund zu, aber es ist zu spät. Die Tür zum Gang wird aufgestoßen. Ich erkenne Jeffrey, Cliff, Tikaani und Lou. Alle kampfbereit. Ohne zu zögern packt Jeffrey Carag und zieht in von mir weg. Cliff hält ihn mit fest, während sich Lou und Tikaani zwischen uns stellen.

Was soll das? Knurrt Tikaani.

„Gar nichts soll das", knurrt Carag. „Sie wollte das"

Genau. Deshalb ruft sie auch um Hilfe. Faucht Lou ihn in Gedanken an.

Verzieh dich", knurrt Jeffrey und lässt ihn los. „Morgen früh gehen wir zu Miss Clearwater. Carag knurrt und verschwindet durch die Tür.

Ich mach Schluss mir dir! Ruft Tikaani ihm noch nach. Alles okay? Fragt sie mich.

Ich nicke und wische mir mit dem Ärmel über den Mund.

„Dieser miese Pisspuma kann morgen was erleben", knurrt Cliff. Tikaani nickt.

Komm. Wir gehen in unser Zimmer und schließen die Tür ab.

Gemeinsam gehen wir unter den wachsamen Blicken der anderen nach unten und in unser Zimmer.


Hier ist das lange Kapitel. ich hoffe es gefällt euch

Eine Tripelwandlerin an der Clearwater HighWo Geschichten leben. Entdecke jetzt