Eine Tripelwandlerin an der Clearwater High

Teil 10

Am Abend gehe ich langsam und nachdenklich durch die Schule. Es ist ruhig. Viele Schüler sind über das Wochenende zu Hause. Bis gerade habe ich mit den anderen noch Tischkicker gespielt, aber ich konnte mich nicht wirklich konzentrieren, deshalb gehe ich jetzt ins Bett. Oder das will ich zumindest. Der Mond scheint durch das große Fenster vorbei am Baum.

Plötzlich höre ich den Boden hinter mir knarren. Aber gerade, als ich mich umdrehen will, packt mich eine Hand im Nacken. Ich versuche zu schreien, aber eine Hand legt sich auf meinen Mund. Aber als ich versuche mich zu verwandeln, was sonst eigentlich immer klappt, passiert nichts. Die Person, die ich nicht sehen kann, zerrt mich zur Seite. Ich versuche mich zu wehren, aber es geht nicht. Die Person ist stärker als ich. Ich versuche zu schreien, aber schon hat mich die Person in einen Wandschrank geschoben. Bevor ich einen Blick auf ihn erhaschen kann, hat er Tür schon zugeschlagen und von außen verriegelt.

Hier drin ist es dunkel. Ich kann mich nicht bewegen. Ich bin eingeklemmt zwischen Besen und Eimern. Es ist dunkel. Alle Erinnerungen kommen zurück. An den dunkeln Raum. Ich schreie. So laut, dass mir die Ohren wehtun. Schlage um mich. Versuche einen Weg nach draußen zu finden. Alles ist zu. Ich falle über einen der Eimer und knalle mit dem Knie auf einen Besen.

Mama, die mich schnell hinter das Regal schiebt.

Meine Fäuste treffen immer wieder das Holz. Ich versuche lauter zu schreien, aber es geht nicht.

Die braunen Augen von einem der Kaninchen, die voll Angst zur Tür schauen.

Mein Schreien wird zu einem Schluchzen. Blut läuft meine Hände hinab, die ich mir am Holz aufgeschlagen habe.

Papa und Mama, die sich als Tier und Mensch neben mich unter das Bett quetschen.

Ich falle gegen die Tür. Ich kann nicht mehr atmen. Unkontrolliert versuche ich Luft zu holen.

Die Stimme eines Mannes vor dem Regal, der sagt er hieße Andrew Milling.

Die Schranktür wird geöffnet. Fast falle ich auf den Boden, aber zwei Arme fangen mich auf.