Kaum war die Tür hinter seinen Besuchern zugefallen entwich Levis Mund ein frustriertes Stöhnen. Fuck, der Blick, den der Junge ihm zugeworfen hatte, würde ihn noch verfolgen.
Voller Verlangen und mit einer Verletzlichkeit die seinen Beschützerinstinkt auf den Plan rief. Gerade als er sich ein weiteres Glas Whiskey eingießen wollte, ertönte wieder ein Klopfen an der Tür. Mit einem genervt klingenden Knurren rief er, „Verpisst euch."
Es überraschte ihn nicht wirklich, dass die Tür trotzdem geöffnet wurde und Farlan seinen Kopf hereinsteckte.
„Ist es sicher das Kriegsgebiet zu betreten?" fragte er als er den finsteren Ausdruck auf dem Gesicht seines Präsidenten erblickte.
Mit einem Schnauben lehnte er sich in seinen Sessel zurück, sein Vize wusste genau wie er ihm auf die Nerven gehen konnte.
„Komm schon rein und mach die verfickte Tür hinter dir zu." blaffte Levi, bevor er endlich einen weiteren Schluck Whiskey trank.
Er konnte den Alkohol bereits spüren und sicherlich würde er morgen bereuen ihn getrunken zu haben, aber gerade fühlte es sich absolut richtig an.
„Kein Grund mir gleich den Kopf abzureißen." meinte Farlan, bevor er sich Levi gegenüber auf das Sofa fallen ließ.
Auf den Platz von dem bis vor wenigen Minuten noch Erens große, grünen Augen ihn angestarrt hatten.
Fuck, er musste dieses Bild wirklich aus seinem Kopf bekommen.
„Was willst du Farlan? Bist du hier, um irgendwas Wichtiges zu sprechen oder willst du mir nur wieder auf die Nerven gehen?" knurrte er nach einem weiteren Schluck Whiskey.
Eine steile Falte bildete sich auf der Stirn seines Vizes als er Levi nachdenklich beobachtete.
„Verrat mir eins Levi, gefällt dir die Kleine so sehr...oder ist es vielleicht doch eher der Junge?"
Die Fahrt zu Erens Wohnung verlief in vollkommener Stille, lediglich Jeans Handy durchbrach sie einmal.
Doch der Biker ignorierte die aufblinkende Nachricht und konzentrierte sich weiter auf die Straße.
Wenige Minuten später hielten sie vor einem alten Backsteingebäude und mit einem dankbaren Nicken in Jeans Richtung kletterte Eren aus dem Auto.
„Danke fürs Fahren, ich hoffe das du meine Freundin sicher nach Hause bringst sonst haben wir Zwei ein Problem." instruierte Eren den Biker und erst als er ein bestätigendes Nicken erhalten hatte wandte er sich an Mikasa.
„Sorry das der Abend so geendet ist, ich wollte nicht das der erste Abend in einem solchen Desaster endet." meinte sie betrübt, nachdem sie sich zur Verabschiedung umarmt hatten.
„Mach dir nichts draus, du konntest ja nichts dafür. Treffen wir uns morgen zum Mittagessen?"
Nachdem sie genickt hatte schloss Eren die Autotür und sah zu wie der schwarze Wagen in der Ferne verschwand.
Anschließend zog er seinen Schlüsselbund aus der Hosentasche und wandte sich dem Mehrfamilienhaus hinter sich zu.
Es dauerte nicht lange bis er vor seiner Wohnung im vierten Obergeschoss war.
Was er jedoch dort fand ließ ihn mitten in der Bewegung erstarren.
Vor seiner Haustür lag ein kleines unscheinbares Paket mit einem Umschlag darauf.
Mit zitternden Händen hob Eren den Karton auf.
Es brauchte mehrere Versuche, bis er es schließlich in seine Wohnung geschafft hatte.
Schnell verschloss er die Tür hinter sich und schob sämtliche Riegel vor, bevor er wankend in die Küche ging.
Dort stellte er das Paket auf den Tisch und starrte es an als würde es ihn jeden Moment anspringen.
Er kannte die Handschrift, mit der sein Name auf den Umschlag gekritzelt worden war, auch wusste er was sich in dem Karton befand.
Blumen, es waren immer Blumen.
Er war wieder da.Als Eren am nächsten Tag in den Laden trat fühlte er sich als wäre er einmal gut durchgekaut und wieder ausgespuckt worden.
Er hatte in der Nacht kein Auge zugetan.
Das Paket war geradewegs im Mülleimer gelandet, genauso wie der Briefumschlag, nachdem er eine gefühlte Ewigkeit damit gehadert hatte, ob er ihn öffnen sollte oder nicht.
Dennoch war nach diesem Fund nicht an Schlaf denken zu gewesen.
Kaum im Bett war er von den bösen Erinnerungen eingeholt worden.
Als die ersten Sonnenstrahlen in sein Zimmer schienen, gab er es schließlich auf noch etwas Schlaf finden zu können.
Müde hatte er sich ins Badezimmer geschleppt und ein Blick in den Spiegel ließ ihn erschrocken zurückzucken.
Dunkle Schatten umrahmten seine grünen Augen und seine sonst sonnengebräunte Haut war ausgesprochen blass.
Nach einer heißen Dusche und drei Tassen Kaffee fühlte Eren sich wieder einigermaßen wie ein Mensch.
Dennoch wäre er am liebsten wieder in sein Bett zurückgekrochen, statt in den Laden zu gehen.
„Ach du liebe Güte Eren wie siehst du denn aus?" entfuhr es seiner Kollegin Petra als sie ihn erblickte.
Eren brachte ein schwaches Lächeln zustande, bevor er antwortete, „Hi Petra, mach dir keine Sorgen, ich habe letzte Nacht nicht schlafen können."
Versuchte er Petra zu beruhigen, doch damit hatte er nur mäßigen Erfolg.
„Bist du dir sicher?" fragte sie weiter und folgte Eren in den Mitarbeiterbereich.
Dort legte dieser gerade seine Jacke und seinen Rucksack in seinen Spint, bevor er nach der weinroten Schürze mit seinem Namen griff.
„Mir geht es gut Petra, sonst wäre ich zuhause geblieben." Versicherte er ihr und nachdem er die Schürze über sein schwarzes Shirt angezogen hatte ging er wieder in den Laden.
Dort überprüfte er die Blumenbestände und half Petra dabei diese wieder aufzufüllen.
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Outlaw - [Shingeki No Kyojin Fanfiktion]
FanficAU | Pairing: Levi x Eren | Eigentlich sollte es ein entspannter Partyabend mit seiner besten Freundin werden. Doch das Eren ausgerechnet in einem Club des örtlichen MCs landet hatte er definitiv nicht gerechnet. Als dann unerwartet ein wütender Ex...