Die nächsten zwei Wochen vergingen schnell für Chittaphon. Er traf sich oft mit Johnny, sie gingen Kaffeetrinken, saßen auf Parkbänke und redeten über das Leben. Manchmal trafen sie sich nur eine halbe Stunde, doch an anderen Tagen bis die Sonne unterging und die Stadt in Dunkelheit fiel und nur von Straßenlaternen beleuchtet wurde. Wenn es ruhig wurde, man keine Kinder schreien hören konnte, wenn asoziale Teenager sich nicht trafen und laut furchtbare Musik hörten. Wenn nur wenig Autos fuhren, es kühler wurde und man automatisch näher auf der Bank zusammenrückte. Und das Gefühl hatte, die Zeit würde stehen bleiben.
„Chittaphon?” Der gerufene öffnete die Zimmertüre. Sein Vater stand vor ihm. Er sah müde aus, was vermutlich vom Arbeiten kam.
„Ist etwas passiert?”, fragte Chittaphon.
„Nein, ich wollte dir nur sagen, dass Taeil und seine Eltern morgen zum Mittagessen kommen. Das ist doch sicher kein Problem für dich, ihr habt euch die letzten Tage so oft getroffen.”
Chittaphon brach für eine kurze Moment den Blickkontakt ab. „Nein, nein, es macht mir nichts aus, danke.”
Er machte die Türe mit einem Lächeln zu und setzte sich an seinen Schreibtisch, an dem er davor gesessen hatte und gezeichnet hatte. Er hatte den Bleistift zwischen seinen Fingern und wollte an seinem Palmenstrand weiterzeichnen, doch er könnte nicht. Er starrte auf das wunderschöne Bild, das sich unter seinen gezeichneten Linien gebildet hatte. Und er wollte weitermachen, doch etwas hielt ihn auf. Chittaphon schüttelte den Kopf und legte den Stift auf den Tisch. Soviel er versuchen würde, das Bild weiterzumachen, er würde nicht weit kommen.
Seufzend ging er sich duschen und sich umzuziehen. Sein Kopf war aus unbestimmten Gründen freigeräumt, als er sich ins Bett legte und die Augen schloss.
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„Chittaphon, wach auf! In zwei Stunden kommen die Moons.” Chittaphons Mutter rüttelte an seiner Schulter. Er verzog das Gesicht und zog sich die Decke über das Gesicht.
„Nur noch fünf Minuten…” Seine Mutter seufzte und verließ das Zimmer. Er lag faul im Bett, bis das, was seine Mutter gesagt hatte, zu ihm durchdrang.
Hatte sie zwei Stunden gesagt? Die Verwirrung und der Schock trafen Chittaphon wie ein Kübel gefüllt mit eiskaltem Wasser und er warf die Decke zur Seite und rannte ins Badezimmer um sich zu duschen.
Als er bemerkte, dass er kein Shampoo mehr hatte, fluchte er gestresst, lief wieder in sein Zimmer, schnappte sich seine Jacke und ging mit einem Schnellen Tempo zur Eingangstüre. Schnell zog er sich seine Sportschuhe an, die er mit vielem Umfallen und auf einem Bein springen zugeschnürt hatte und schrie durchs Haus, er gehe noch in den Supermarkt.
Unmotiviert ging er durch die Reihen mit Essen und anderen Alltagsdingen. Selbst wenn es schon nach elf Uhr Vormittags war, arbeitete sein Gehirn noch lange nicht so schnell, wie es es einigen Stunden sein würde. Er schnappte sich das Shampoo, welches er brauchte, ging schnell zur Kassa und bezahlte es.
„Chittaphon?”
Er drehte sich um, als er seinen Namen hörte. Er war schon fast aus dem Supermarkt draußen, doch als er die bekannte stimme hörte, lächelte er erfreut und sichtlich auf Anhieb besser gelaunt, als er Johnny sah, der auf ihn zukam.
„Hallo Johnny. Verfolgst du mich etwa?”, fragte er, immer noch lächelnd.
„Tu ich nicht, keine Sorge. Willst Du demnächst am Abend zu mir kommen und wir schauen gemeinsam Filme an?”
Chittaphons Herz machte einen Satz und schlug ihm bis zum Hals vor Freude. „Gerne. Aber ich muss mich beeilen, in weniger als zwei Stunden haben wir Gäste zu Hause und ich will mich noch duschen.”
„Dann lass dich nicht aufhalten. Wir können später miteinander schreiben.” Als Verabschiedung piekste Johnny Chittaphon sanft auf seine Stupsnase und ließ ihn dadurch leicht erröten.
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Wo ist der Unterschied zwischen „Kassa” und „Kasse”?
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ɴᴏᴛ ᴀs ᴘʟᴀɴɴᴇᴅ | johnten
FanfictionChittaphon fühlt sich wortwörtlich von seinen Eltern betrogen, als diese ihm sagen, sie müssten nach Südkorea ziehen, da Chittaphon einen Mann heiraten muss, den er anscheinend das letzte Mal gesehen hat, als er noch in den Windeln saß. Nur, damit d...