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„Wir wollten es dir schon viel früher sagen, aber wir haben uns über die Jahre nie getraut-”

Jahre?!”, rief Chittaphon aufgebracht.

„Wir haben es nie übers Herz gebracht, es dir zu sagen. Aber weil du nie einen Freund mit nach Hause gebracht hast, wollten wir es dir nie erzählen.” Das Chittaphon schwul war, wussten seine Eltern, seit er sechzehn war und es hatte sie nie gestört, vielmehr wirkten sie erleichtert, als er es ihnen erzählt hatte und nun wusste Chittaphon auch, warum sie das waren.

„Aber- warum?”, fragte er nun verzweifelt.

„Unsere Familien sind schon lange befreundet, wir besuchen sie immer, wenn wir auf Geschäftsreise in Südkorea sind. Die Hochzeit war schon gesichert, als du ein Jahr alt warst”, erklärte Chittaphons Mutter. „Um endlich unsere zwei befreundeten Firmen zu einer zu machen.”

„Aber warum müsst ihr mich dazu ,benutzen’?!” Chittaphon stiegen langsam Tränen in die Augen, denn er war sich vollkommen bewusst, was das alles bedeuten würde. Er müsste alles hinter sich lassen. Den Tanzauftritt konnte er sausen lassen, die ganzen etlichen Tanzstunden waren umsonst gewesen- nur wegen einer Hochzeit, die nicht warten konnte, wegen irgendeiner bescheuerten Familiensache.

Die kleine Familie schwieg, Chittaphons Mutter traten auch schon Tränen in die Augen, die von ihrem Sohn rannen schon seine Wangen hinunter.

„Ich kann doch nicht einmal die Sprache”, murmelte Chittaphon verloren, mittlerweile konnte er aus dem Tränenschleier heraus nicht mehr sehen, nur ein verschwommenes Bild machte sich vor ihm breit.

„Du hast sie doch in der Schule gelernt”, versuchte es sein Vater.

„Und ich hatte Vierer und bin dadurch gerade Mal durchgekommen”, konterte Chittaphon. „Wann fliegen wir weg?” Seine Stimme drohte zu kippen.

„In einer Woche”, flüsterte seine Mutter.

Chittaphon biss sich auf die Unterlippe. „Ich geh in mein Zimmer, ich muss packen.” Nach diesen Worten ging er mit schnellen Schritten zur Treppe, die hinauf zu seinem Zimmer führte, er wartete nicht mehr auf eine Antwort von seinen Eltern. Die wollte er nicht hören, wer wollte schon noch etwas nach so einem Gespräch von seinen Eltern hören, wie sie einem hinterherriefen und sagten, dass es ihnen leid tat?

Chittaphon warf sich auf sein weiches Bett und ließ den nächsten Tränen freien Lauf. Als er sich einigermaßen beruhigt hatte, nahm er sein Handy heraus und rief Xiaojun und Hendery an. Einige Sekunden später hoben beide nacheinander ab.

„Was ist los?”, fragten Hendery und Xiaojun gleichzeitig.

Als Chittaphon ihre Stimmen hörte, konnte er sich ein weiteres Aufschluchzen nicht unterdrücken. „Der Tanzauftritt, wir können uns abmelden.”

„Chittaphon? Du hast dir aber nichts gebrochen, als du aus dem Bus gestiegen bist, oder?”, fragte Hendery, mit einem scherzhaften, aber ebenfalls mit einem ernst gemeinten Unterton.

„Ich-” Chittaphons stimme brach und er musste erneut Luft holen, bevor er weitersprechen konnte. „Ich werde nach Korea ziehen. Und dort heiraten, meine Eltern haben es mir gerade erzählt.”

An der Leitung war es plötzlich totenstill.

„Bitte sag, dass es ein Scherz ist, Chittaphon…” Man hörte das leichte Zittern und Xiaojuns Stimme.

„Nein, ist es nicht. In einer Woche ist der Flug.”

„Aber- wir haben so viel trainiert.” Auch Henderys Stimme brach, während er sprach.

„Ich weiß”, flüsterte Chittaphon.

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So emotional hätte es nicht werden sollen-

ɴᴏᴛ ᴀs ᴘʟᴀɴɴᴇᴅ | johntenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt