*Carlas Sicht*
Shin und ich saßen zur Zeit im Wohnzimmer. Wir tranken aus unseren Blutbeuteln, während ich eine Skizze von Sakura anfertigte.
"Hey Nii-san, was zeichnet du da?" Shin war hinter mich getreten und schaute auf meinen Skizzenblock. "Die sieht Sakura ziemlich ähnlich."
"Das liegt daran, dass es Sakura sein soll Shin."
"Echt jetzt? Denkst du nicht, dass du es mit deiner Vernarrtheit zu ihr etwas übertreibst?"
"Ich kann ja selbst nichts dafür, dass sie mich so verzaubert."
"Also wenn du mich fragst musst du unbedingt mal zum Psychologen. Das wird langsam echt grußelig mit dir."
"Sehr witzig Shin."
"Hey, ich sage nur die Wahrheit. Moment mal seit wann lässt du bei Sakuras Namen das '-san' weg?"
"Seit einer Weile. Da wir schon gute Freunde geworden sind, dachten wir, dass dieses '-san' und '-kun' zu förmlich ist und haben uns darauf geeinigt die Anhängsel bleiben zu lassen."
"Und wann kommt die Hochzeit?"
Ich schlug ihn mit meinem Skizzenblock auf den Kopf und stand vom Sessel auf. "Hör auf so einen Blödsinn zu reden." Mit diesen Worten verließ ich das Wohnzimmer, während mir Shin folgte. "Aua, ist ja gut Nii-san. Das ist kein Grund mir meinen Schädel zu zertrümmern."
"Sakura kommt heute übrigens wieder. Verhalte dich bitte passend."
"Hab ich mich jemals unpassend verhalten, wenn Sakura da war?"
"Bisher noch nicht. Und ich hoffe doch sehr, dass es so bleibt."
"Keine Sorge, keine Sorge. Ich werde mich schon passend verhalten. Achja, bevor ich es vergesse. Einer unserer Schattenwölfe hat sich bei mir beschwert."
"Aha, und warum?"
"Er hat gemeint, dass er mal gerne wieder so viel Zeit mit dir verbringen würde wie früher."
"Ach diesen Schattenwolf meinst du. Ja, es stimmt. Ich habe ihn in den letzten Jahren wirklich vernachlässigt."
"Meinst du nicht eher in den letzten Jahrhunderten?"
Ich verdrehte die Augen und schmiss meinen leeren Blutbeutel in die Mülltonne, ehe ich mich in die Eingangshalle teleportierte um Sakura die Tür aufzumachen.
"Hallo Carla."
"Hallo Sakura, schön, dass du da bist. Wie geht es dir?"
"Ich kann mich nicht beklagen." Das Lächeln, welches sie im Gesicht trug war wieder wunderschön und nahm mich gefangen. Ich musste wirklich aufpassen sie nicht zu genau anzuschauen. Also trat ich hinter sie und nahm ihr die Jacke ab und hing diese anschließend an dem Jackenständer auf.
"Oh, vielen Dank."
Ich lächelte leicht und ging mit ihr ins Wohnzimmer. Kaum waren wir dort angekommen schon wurde ich von irgendwas auf den Boden geschmissen. Ich setzte mich verwirrt auf und sah einem Schattenwolf ins Gesicht, welcher mir grade durch mein Gesicht schleckte. Es war genau der Schattenwolf, welchen ich in den letzten Jahrhunderten vernachlässigt hatte.
Ich seufzte und setzte auf, während man Sakura ganz klar ansehen konnte, dass sie sich eindeutig das Lachen verkneifen musste. Und schon im nächsten Moment kam Shin angerannt. "Hier bist du. Mensch, was machst du denn? Ich habe dir doch gesagt, dass Nii-san heute Besuch hat und er deswegen nicht gestört werden will. Tut mir leid Nii-san, ich habe wirklich versucht ihn aufzuhalten, aber er ist einfach los gerannt."
Ich stand wieder auf und klopfte mir den Staub von meiner Kleidung. Dann sah ich zum Schattenwolf, welcher traurig die Ohren hängen ließ, ehe ich seufzend zu Shin schaute. "Ist schon in Ordnung Shin. Er hat gute Gründe. Immerhin habe ich ihn Jahrhunderte vernachlässigt. Da ist es nur nachvollziehbar, dass er so aufgeregt ist, wenn du ihm gesagt hast, dass ich mir wieder Zeit für ihn nehme."
"Ja, ich hätte mit dieser Neuigkeit vielleicht noch etwas warten sollen."
"Schon gut." Ich drehte mich zu Sakura um und sah, dass sie mit dem Schattenwolf beschäftigt war.
"Die zwei scheinen sich gut zu verstehen."
Ich drehte meinen Kopf zu Shin und nickte. "Ja, da scheinst du recht zu haben." Ich lächelte leicht und Shin ließ uns wieder alleine.
"Der Schattenwolf ist wirklich süß Carla. Bisher dachte ich immer, dass sie furchteinflößend oder dergleichen wären. Aber so ist es nicht. Sie können ja auch total liebenswert sein." Mit diesen Worten lächelte sie glücklich, während sie vor dem Schattenwolf kniete und ihn streichelte. Dann schaute sie plötzlich zu mir hoch. "Carla, hat der Schattenwolf einen Namen?"
"Nein, vor Jahrhunderten waren sie eigentlich nur eine Waffe gegen unsere Feinde. Da hielten wir es nicht nötig unseren Schättenwölfen Namen zu geben. Natürlich haben wir sie immer lieb gehabt und gut behandelt, da wir einfach wollten, dass es ihnen gut geht. Doch als wir Kinder waren, hatten Shin und ich einen Schattenwolf sehr gern gehabt. Wir hatten ihm einen Namen gegeben und jeden Tag mit ihm gespielt. Doch während eines Kampfes ist er gestorben. Weil wir diesen Schmerz nicht nochmal fühlen wollten, beschlossen wir uns nicht zu sehr an unsere Schattenwölfe zu binden und ihnen auch nie wieder Namen zu geben." Ich war inzwischen auch in die Hocke gegangen und kraulte den Schattenwolf.
"Dürfte ich ihm einen Namen geben?" Sakura schaute mich mit ihren großen und liebenswerten Augen fragend an und mein Blick war für einen Moment verblüfft, ehe ich leicht lächelte und nickte. "Gerne, nur zu."
"Dann nenne ich ihn Kage."
Ich fing kurz an leicht zu lachen und hielt mir dann meine Hand vor meinen Mund, ehe ich dann doch meine Gedanken aussprach. "Kreativität im Bezug auf Namen scheint wohl nicht deine Stärke zu sein."
"Ja, das stimmt wohl. Aber mir ist das egal. Und Kage, gefällt dir dein neuer Name?"
Kage heulte einmal auf, was ganz deutlich 'ja' bedeuten sollte.
"Kage sagt ihm gefällt sein Name."
Sakura sah mich mit großen Augen an. "Du kannst ihn verstehen? So richtig?"
"Ja, ich und Shin können verstehen was sie sagen. Ich weiß selbst nicht genau woran das liegt. Als Kinder haben wir zwar unsere Eltern gefragt, aber sie gaben uns keine richtige Antwort. Aber inzwischen ist mir das 'warum' nicht mehr wichtig. Shin und ich sind einfach nur froh, dass wir uns mit den Schattenwölfen unterhalten können. Vor allem Shin ist froh darüber."
"Darf ich den Grund erfahren?"
"Nachdem unsere Eltern starben hatte ich alle Hände voll zu tun. Daher hatte ich keine Zeit für meinen Bruder. Und er war deswegen ziemlich einsam. Darum hat er angefangen sich mit den Schattenwölfen zu beschäftigen. Er spielte mit ihnen und vertraute sich ihnen an. Unsere Schattenwölfe munterten ihn auf mit Worten auf oder indem sie mit ihm herum tobten." Als ich mir die Vergangenheit ins Gedächtnis rief fiel mir auf, dass Shin es nicht wirklich einfach hatte. Nur weil ich so viel zu tun hatte, hat sich Shin mit den Schattenwölfen beschäftigt und eine sehr enge Bindung zu ihnen aufgebaut. An sich ist das ja nichts schlechtes, aber trotzdem hätte ich mir für meinen jüngeren Bruder einfach mal Zeit nehmen müssen.Sakura äußerte nach einer ganzen Weile den Vorschlag mit Kage in den Park zu gehen. Da es schon recht dunkel war und kaum eine Person noch draußen unterwegs war, stellte das auch kein Problem dar und aus diesem Grund stimmte ich zu. Auf dem gesamten Weg zum Park lief Kage fröhlich vor uns her und jaulte andauernd, dass es nun in den Park gehen würde.
"Was sagt er?"
Ich schaute zu Sakura und lächelte leicht. "Er freut sich darüber, dass wir in den Park gehen."
Sie kicherte kurz und nickte. "Egal ob Schattenwolf oder Hund, ich denke jeder freut sich wenn man mit dem Herrchen in den Park geht. Vor allem wenn das Herrchen zum ersten mal, seit langem wieder Zeit hat."
"Ja, ich habe wirklich viel nachzuholen was Kage betrifft. Die Vergangenheit kann ich nicht ändern, aber in Zukunft will ich mich wieder besser um ihn kümmern."
Sie lächelte glücklich, aber sagte nichts mehr.
Im Park angekommen verbrachten wir viel Zeit mit Kage und hatten sehr viel Spaß. Wir spielten und tobten herum. Es war das erste mal seit sehr langer Zeit, dass ich wieder so unbeschwert Zeit verbringen konnte. Und ich genoss es wirklich sehr.*Carlas Sicht Ende*
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Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 2
FanfictionEs ist viel für unsere unsterblichen Freunde passiert. Sayaka hat sich in ein kleines Kind verwandelt und niemand wusste anfangs warum, Subaru hat sich in Yumi verliebt und ist mit ihr zusammen gekommen, Shu und Sayaka hatten einen großen Streit, we...