Das alles darf nicht umsonst gewesen sein

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"Scheiße!" Ich war richtig angepisst. Die ganze Aktion gegen meinen Vater, war ordentlich in die Hose gegangen.

*Ein paar Stunden früher*

Wir kamen an der Kirche an und konnten wirklich von Glück reden, dass der hintere Teil der Kirche im Wald stand. Sonst würde es etwas problematisch werden mit dem Einbrechen. Wir gingen um die Kirche herum in der Hoffnung irgendeinen Geheimeingang oder ähnliches zu finden, als plötzlich Ayatos Stimme ertönte. "Leute, ich glaube ich habe was gefunden." 
Richter und auch der Rest von uns ging auf ihn zu. "Wirklich, was denn?"
"Ich bin mir nicht sicher, aber..." Ayato ging in die Hocke um Blätter und Dreck von einer Stelle des Waldbodens zu wischen und es kam eine hölzerne Falltür zum Vorschein. "Also lag ich doch richtig mit meiner Vermutung." Mit diesen Worten versuchte Ayato die Falltür zu öffnen. Doch allem Anschein nach war diese Falltür schwerer zu öffnen als gedacht. 
"Verdammt, kann mir mal einer helfen?"
Yuma setzte sich grummelnd in Bewegung. "Mach mal Platz." Damit schob er Ayato zur Seite und trat mit voller Wucht auf das Holz, welches durch Yumas Tritt gnadenlos kaputt ging und in das entstandene Loch fiel. "Wer will als erstes rein"
"Dann werde ich das wohl sein."
Wir alle drehten uns in die Richtung und sahen Karl-Heinz, wie er vor uns stand und uns selbstgefällig anlächelte. "Nicht sehr nett von euch einfach alleine loszuziehen, ohne mir von eurem Plan zu erzählen. Obwohl wir zusammen arbeiten."
"Verflucht, was machst du hier Karl-Heinz? Woher wusstest du, dass wir hier sind?"
"Na, woher wohl Richter? Natürlich durch meinen Informanten."
Während Richter und Karl-Heinz weiterhin diskutierten, begab sich der Rest von uns zu der Falltür und wir stiegen alle nacheinander die Leiter runter. Ich, die letzte, welche die Leiter runter kletterte, schaute nochmal zu Richter und Karl-Heinz. "Hey, ihr zwei Knalltüten! Wie wär's, wenn ihr mal aufhört zu diskutieren und stattdessen mit runter kommt?" 
Die beiden unterbrachen ihren Disput und schauten zu mir, ehe Richter lautlos seufzte. "Ja, du hast Recht Sayaka. Nach dir Karl-Heinz."
"Wie ich sehe vertraust du mir wohl nicht. Warum sonst solltest du nach mir da runter klettern wollen, wenn du mich nicht im Auge behalten willst?"
"Du gibst jedem von uns, ja auch allen guten Grund dazu, dir nicht zu vertrauen. Und jetzt beweg deinen selbstgefälligen und arroganten Hintern."
Ich seufzte entnervt und kletterte die Leiter weiter runter, während mir Karl-Heinz, dann mal endlich folgte und Richter als letztes die Leiter runter kletterte.
Als wir alle dann unten ankamen befanden wir uns in einem langen steinernen und dunklen Tunnel, welcher nur sehr spärlich von Fackeln, an den Wänden, beleuchtet wurde. Rechts und links waren unzählige Zellen und je weiter wir gingen, desto näher kamen wir Stimmen, welche fauchten, zischten und quallvoll stöhnten. Yumi, welche mit Subaru weiter vorne ging, klammerte sich ängstlich an ihm fest, während er versuchte sie zu beruhigen.
"Meine Fresse, das ist ja das reinste Grusselkabinett."
Ich nickte, während ich mich umschaute. "Ja, da hast du Recht Akito. Das hier ist nichts für schwache Nerven."   
Nach einer Weile erreichten wir den Ursprung der Stimmen. Jede Menge Vampire befanden sich auf engstem Raum in diesen Zellen eingesperrt. Sie waren angekettet, wie wilde Tiere. Einige von ihnen waren nicht mehr Herr ihrer Sinne. Das war ihnen auf den ersten Blick anzusehen. Doch andere waren noch voll bei Verstand, dafür sahen sie jedoch ziemlich ängstlich und unsicher aus. Als sie uns erblickten erhob sich einer der Vampire vom Boden und schaute uns mit festem Blick an. "Wer seid ihr. Seid ihr Teil der Kirche? Wollt ihr uns dasselbe antun, was ihnen angetan wurde?" Der Vampir zeigte auf die anderen Vampire, welche nicht mehr sie selbst waren.
Yui schüttelte den Kopf, ehe sie antwortete. "Nein, wir sind hier um euch zu helfen. Um euch allen zu helfen"
"Uns helfen? Tut mir leid, aber uns kann man nicht mehr so leicht helfen. Und denen schon gar nicht."
"Willst du Stress?! Dann komm doch her! Du wirst schon sehen! Früher oder später wirst auch du alles für unseren Meister tun!"
Der Vampir schaute kurz zu dem Vampir, welcher nicht mehr er selbst war und seufzte traurig. "Siehst du jetzt was ich meine? Er war mal mein bester Freund und jetzt ist er so. Ich erkenne ihn gar nicht mehr wieder. Und das schlimmste ist, dass er recht hat. Es wird nicht mehr lange dauern, bis ich genauso denken werde wie er. "
Ich schaute zuerst alle Vampire an, welche nicht mehr Herr ihrer Sinne waren und dann sah ich die Vampire an, welche noch klar im Kopf waren. Dann schaute ich den, Vampir, mit dem wir grade sprachen fest entschlossen an. "Keine Sorge, wir werden euch helfen. Wir schaffen das. Glaub uns. Vielleicht nicht heute, aber eines Tages bestimmt. Und dieser Tag wird nicht lange auf sich warten lassen."
Der Vampir, von dem wir noch immer nicht den Namen wussten, seufzte entmutigt. "Gebt lieber auf, bevor ihr noch enttäuscht werdet."
"Warum verschwenden wir die Zeit mit reden? Wenn du keine Hoffnung hast, aber auch nicht verrückt werden willst, warum beendest du nicht einfach dein Leben? Ich werde dir auch gerne Abhilfe dabei schaffen." Mit diesen Worten zog Karl-Heinz sein Schwert. 
Doch Richter riss es ihm aus der Hand. "Wirst du es wohl gut sein lassen? Ich schwöre dir, wenn du noch einmal dein Schwert ziehst dann, sperre ich dich eigenhändig in so eine Zelle, bis wir hier fertig sind."
Bevor Karl-Heinz etwas erwidern konnte hörten wir Schritte, welche geradewegs auf uns zukamen. Dann sahen wir zwei Kollegen meines Vaters, welche uns genauso geschockt ansahen, wie wir sie. Der eine kam mir verdächtig bekannt vor. Er war auch bei der Beerdigung von Seiji Komori in der ersten Reihe und gab Yui einen Brief bevor die Beerdigung anfing. Dieser junge Mann, welcher Yui damals mit echtem Mitleid ansah und auf der Beerdigung sogar kurz davor war zu weinen stand nun hier und schaute uns erschrocken an. 
Yui war die erste von allen, die ihre Stimme wiederfand. "Sato, du hier? Aber warum? Sato, hilfst du Nanami Sanosuke etwa dabei sich eine Armee aus verrückten Vampiren aufzubauen?"
"Yui, es ist nicht so wie es aussieht. Beziehungsweise schon, aber nicht aus dem Grund, aus dem du denkst, dass ich es tue. Du musst wissen, dass ich das alles eigentlich gar nicht will, aber Priester Sanosuke ließ mir keine andere Wahl."
"Das kannst du uns alles nachher erklären. Bring uns jetzt erstmal zum Priester."
Sato schaute ein wenig eingeschüchtert zu Karl-Heinz und nickte. "Dann folgt mir bitte alle." Somit ging er vor und wir alle folgten ihm. Und sein Kollege, welchen wir alle, in diesem Moment vergessen hatten ließen wir bei den Vampiren zurück, während uns Sato durch den steinernen Tunnel, eine Treppe hoch, zu einer Tür führte. Diese Tür öffnete er und wir befanden uns in einem der hinteren Räume. Diesen Raum verließen wir, indem wir durch eine andere Tür gingen und dort am Altar stand der Mann, der sich Akitos und mein Vater nannte. "Sato, wie ich sehe hast du mir Besuch gebracht. Oder sind sie etwa Geschenke?"
Satos Gesicht wurde bleich vor Schreck. "Sanosuke, du wirst doch nicht..."
"Aber warum denn nicht? Die Sakamakis, die Mukamis und die Tsukinamis sind die stärksten Vampire. Wenn sie in meiner Macht stehen würden, dann..." Er konnte nicht ausreden, da Akito ihm kräftig ins Gesicht schlug. Ja, richtig gehört. Akito, mein Bruder, welcher eigentlich nie zu Gewalt neigte, sondern immer gut gelaunt war, lachte und nur Flausen im Kopf hatte, schlug unseren Vater kräftig ins Gesicht, sodass sogar seine Nase jetzt blutete. "Vater, ich schwöre dir, denk auch nur daran unseren Freunden dieses Zeug zu spritzen und du bist dran."
"Aber was hast du denn Akito? So aggressiv kenne ich dich ja gar nicht. Sag mir nicht, dass deine Schwester auf dich abgefärbt hat. Oder hat dich der lange Aufenthalt bei diesem Pack dich so sehr beeinflusst?"
"Red nicht so einen scheiß! Du lässt einem ja gar keine andere Wahl als aggressiv zu werden. Deine ganze Art kotzt mich einfach nur an. Aber das endet jetzt hier." Mit diesen Worten holte er sich einen Pfeil und seinen Bogen aus seinem Köcher, welchen er auf dem Rücken trug und schoss den Pfeil auf Vater ab. Doch schneller als wir sehen konnten stand ein Vampir vor Vater und hielt den Pfeil in seiner Hand. Wir schauten uns irritiert um und sahen, dass sämtliche verrückte Vampire um uns herum standen. 
"Was? Aber wie...?" Sato sprach genau die Frage aus, die wir uns alle stellten, doch kurz darauf wurde uns eben diese Frage beantwortet. Denn Satos Kollege, welchen wir im steinernen Tunnel vergessen und zurück gelassen hatten, hatte sämtliche verrückte Vampire freigelassen, damit sie Vater beschützten. Denn anders als Sato es war, war dieser andere Kerl unserem Vater treu ergeben. Konnte ich zwar nicht wirklich verstehen, wie man ausgerechnet Sanosuke treu ergeben sein konnte, freiwillig treu ergeben sein konnte, aber jedem das seine. 
Vater begann wie ein irrer zu lachen und sah uns dann mit einem wahnsinnigen Gesichtsausdruck an. "Da staunt ihr wohl. Tja, nicht alle meine Kollegen sind so elende Verräter wie Sato."
"Lieber bin ich ein Verräter, als weiterhin einem durchgedrehten Mann wie dich, weiter in so einer kranken Sache zu unterstützen! Eher friert die Hölle zu!"
Sanosuke lachte bloß wieder und gab dann den Vampiren den Befehl uns anzugreifen. 
Wir hatten ziemliche Probleme uns zu wehren, da diese Vampire einfach viel stark waren als gewöhnliche, doch trotzdem kamen wir ganz gut durch. Und zu meiner großen Überraschung hatte Karl-Heinz nicht sein Schwert gezogen.
Einer der Vampire griff mich an, doch ich wich ihm aus und trat ihn dann mit einem Roundhouse Kick zu Boden, ehe ich Subaru zur Hilfe kam. Yumi hatte sich auf Subarus Anweisung versteckt, genauso, wie sich Ayumi, Meri-su und Kotomi versteckt hatten, und Subaru beschützte Yumi mit allem was er hatte. 
Ein Vampir, welcher ihn grade, feige von hinten, angreifen wollte, wurde von mir mit einem Wurfmesser, in die nähe seines Herzens, abgeworfen und er wurde bewusstlos.
Dann wandte ich mich an Subaru. "Du musst besser aufpassen."
"Ja, sorry. Und danke."
"Danke mir besser nicht. Wir wissen noch nicht wie das alles endet."
"Geht klar." Und damit boxte er einem Vampir ordentlich ins Gesicht und der Vampir war erstmal weg vom Fenster. Währenddessen schaute ich mich einmal schnell um und bemerkte mit bedauern, dass die Anzahl der Vampire nicht weniger zu werden schien. Verdammte Scheiße. Ich dachte kurz darüber nach ob Akito Adam freilassen sollte und ob ich Eva rauslassen sollte, doch den Gedanken verwarf ich sofort wieder, da wir schon schlimmeres geschafft hatten. Und zwar ohne, dass wir die beiden die Kontrolle über uns haben übernehmen lassen. Aber ich konnte auch nicht länger die Zeit mit solchen Gedanken verschwenden, da mich einer dieser verrückten Vampire von der Seite angriff und ich ihn wegtreten musste, da er mich sonst volle Kanne erwischt hätte. 
Im nächsten Moment war ein lauter Schrei zu hören. Wir alle drehten uns in diese Richtung und sahen wie Sanosuke Ayumui fest im Griff hielt und ihr eine Spritze, mit einer ominösen Flüssigkeit, in den Arm rammte und Ayumi wurde direkt bewusstlos.
"Ayumi!" Laito schlug sich durch die Vampire um zu Ayumi zu kommen, jedoch kam er nicht sonderlich weit.
"Noch ein Schritt weiter und sie bekommt eine weitere Spritze. Und ich weiß nicht welche Auswirkungen diese Spritzen auf das Mädchen haben werden."
Laito blieb stehen und schaute ihn hasserfüllt an. "Lassen Sie sie gehen Nanami Sanosuke. Sofort!"
"Unter einer Bedingung. Ihr alle werdet jetzt schön gesittet verschwinden und nie wieder kommen. Ihr werdet aufhören mich bei meinen Plänen zu stören und werdet aufhören diese Vampire zu retten. Für diese Vampire gibt es keine Rettung. Wenn ihr mir das versprecht, dann werde ich dein geliebtes Mädchen frei lassen. Ach und Sato könnt ihr gleich mitnehmen. Ich brauche ihn nicht länger."
Shu seufzte angestrengt, ehe er antwortete. "Also schön. Du hast gewonnen Nanami Sanosuke. Wir werden gehen."
Hatte er das grade wirklich gesagt? Ich schaute Shu mit großen Augen an. "Was? Das kann nicht dein Ernst sein."
Shu drehte sich zu mir um und schaute mich an. "Sayaka, sei doch vernünftig. Wir haben keine andere Wahl. Lass uns für heute nach Hause zurückkehren."
Obwohl ich wusste, dass Shu recht hatte gefiel mir das alles gar nicht. Nicht im geringsten. "Na schön... Also mach schon Sanosuke! Gib uns Ayumi!"
Sanosuke lächelte boshaft und schubste sie von sich weg. Doch zum Glück war Laito schnell genug bei ihr und fing sie auf.
Ich warf diesem sogenannten Vater noch einen letzten hasserfüllten Blick zu, ehe ich mich umdrehte und den anderen folgte.

*Gegenwart*

Nachdem wir wieder in der Villa angekommen waren, brachte Laito Ayumi direkt in sein Zimmer und ich war im Wohnzimmer pausenlos am wüten. Alle schauten mir dabei zu wie ich alles auseinander nahm. Die einen ziemlich unbeeindruckt und fast schon gelangweilt, andere ziemlich besorgt, wieder andere hofften einfach nur, dass ich mich schnellstmöglich beruhigen würde und Sato, welcher vorerst mit uns gekommen war versteckte sich ziemlich ängstlich.
"Nun, das ist ja gründlich in die Hose gegangen."
"Karl-Heinz, kannst du nicht einmal deinen Mund halten?"
"Er hat Recht Christa. Ich gebe es wirklich nur ungerne zu, aber er hat wirklich Recht. Aber trotzdem, bin ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden. War das alles wirklich umsonst? Wird Sanosuke wirklich gewinnen?"
"Sayaka, das war ganz bestimmt nicht umsonst. Heute hat er vielleicht gewonnen, aber wir werden nicht aufgeben. Wir dürfen nicht aufgeben. Für all die Vampire, die noch normal sind."
Ich schaute zu Yumi und lächelte leicht. "Ja, du hast recht. Tut mir leid, dass ich so ausgerastet bin. Sanosuke kann sich warm anziehen. Wir werden immer und immer wieder kommen, bis wir ihm das Handwerk gelegt haben. Und dann war es das für ihn. Ein für alle mal.

Diabolik lovers - die Zeit mit euch Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt