Nur sehr langsam öffnete ich meine Augen, nachdem ich schleichend zu mir gekommen war. Meine Augen brauchten erst einmal einen kurzen Moment bis sie sich an das schwache, schummrige Licht gewöhnt hatten während ich aufzustehen versuchte, was ich allerdings so gleich wieder ließ, als sich etwas schmerzhaft in meine Handgelenke bohrte. Ich verrenkte mich halb um einen Blick auf meine Hände zu erhaschen, die hinter meinem Rücken, hinter der Stuhllehne mit Kabelbinder zusammengeschnallt worden waren. Erst jetzt sah ich mich um und musste feststellen, dass ich mich gefesselt oder besser gekabelbindert auf einem Stuhl in einer Art miefigen Keller befand. Planke Panik überkam mich als mir langsam die Ereignisse vor meiner Ohnmacht wieder einfielen. Der Einbrecher, dieser schrecklich süßlicher Geruch. Mehr wusste ich dazu aber nicht. Ich hatte keine Ahnung wie ich hier hergekommen war, wo ich mich überhaupt befand, wer mich hierhin gebracht hatte und viel wichtiger warum das ganze überhaupt? Das einzige was mir bewusst war, dass man mich erst gegen Sonntagabend vermissen würde. Ich versuchte irgendwie meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen und mich etwas zu beruhigen. Wenn ich mich ausgerechnet jetzt ausgerechnet hier von meinen Gefühlen überwältigen lassen würde, hätte ich keine Change einen klaren Gedanken zu fassen. Die brauchte ich aber mehr als dringen, sonst würde ich hier, was weiß ich wie lange, festsitzen. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus und schloss die Augen. Ich durfte meiner Angst jetzt auf keinen Fall die Oberhand gewinnen lassen. Als ich glaubte zumindest vorerst einigermaßen gewappnet zu sein, öffnete ich die Augen erneut und scannte meine Umgebung ein weiteres Mal, dieses Mal genauer als zuvor. Hier musste es ja irgendeinen Weg rausgeben. Doch das einzige was ich in diesem kalten, verlassenen, miefigen Keller entdecken konnte, war ein zugenageltes Fenster, durch das wenigstens etwas Licht in den sonst stockdunklen Raum fiel und die Tür am anderen Ende. Das Fenster schied also schon einmal aus, da es erstens viel zu klein war und zweitens würde ich es sowieso nicht schaffen die Bretter davor wegzubekommen. Blieb also nur noch die Tür, was allerdings auch schwierig werden könnte, da ich erstens von innen nicht einmal eine Türklinke erkennen konnte und zweitens würde die ja auch kaum offen sein. Darüber konnte ich mir aber später auch noch Gedanken machen. Zunächst musste ich diese lästigen Kabelbinder, die schmerzhaft in mein Fleisch schnitten loswerden. Hört sich einfacher an als es ist, wie ich feststellen musste. Fertig mit den Nerven und verzweifelt sackte ich ungefähr eine Viertelstunde später in mir zusammen. Schnelles Aufgeben war eigentlich keine Option für mich, aber ich sah keine wirklich große Change für mich diesem Albtraum zu entkommen. Egal wie sehr ich rüttelte, zog und zerrte, es bewirkte nur dass dieses dumme Teil immer tiefer in meine Haut schnitt. Mit höllischen Schmerzen im Handgelenk richtete ich mich schließlich ruckartig auf, als ich glaube Schritte vernommen zu haben. Eilig schluckte ich den Klos in meinem Hals hinunter und bemühte mich ein möglichst neutrales Gesicht zu machen. Auf keinen Fall wollte ich diesen Typen oder die Typen wissen lassen, welche Angst ich hatte. Ich hatte gerade noch Zeit einmal tief einzuatmen, als sich die dicke Holztür mit einem heftigen Quietschen öffnete und ich eine dunkle Gestalt im Türrahmen erkennen konnte. >Jungs sie ist wach. Sagt dem Boss Bescheid.<
Misstrauisch verfolgte ich jeden einzelnen Schritt, welchen der Junge machte als er langsam auf mich zukam. >Na Prinzesschen, wie geht's uns heute?< Diese Stimme. Zweifellos. Das war der Typ der mich entführt hatte. >Was wollt ihr von mir?< fragte ich geradeheraus und wunderte mich selbst ein bisschen darüber, wie fest meine Stimme klang.
>Lass dich überraschen, Süße.<
Toll. Jetzt war ich genauso schlau wie vorher. Was wollten die von mir? Der Typ stand jetzt nur noch wenige Schritte von mir entfernt und ich konnte ihn etwas genauer betrachten: Schwarze Haare, dunkle blaue Augen und markante Gesichtszüge. Er würde nicht einmal schlecht aussehen und das schiefe Lächeln, das seinen Mund umspielte, könnte man fast schon als süß bezeichnen wäre da nicht diese Kälte in seinen Augen. Ich musste einen Schauder wirklich unterdrücken und hoffte dass das leichte Zittern meiner Hände nicht aufgefallen war. >Hier.< Er hielt mir eine Flasche Wasser vor die Nase. >Trinken!<
Misstrauisch beäugte ich die klare Flüssigkeit vor meinen Augen. War das wirklich nur Wasser?
>Keine Sorge. Das ist nur Wasser. Jetzt mach schon.<
Ach ja und wie Mister Superschlau? Ich unterdrückte den Drang meine Augen zu verdrehen und an ihn gerichtet sagte ich nur: >Würdest du mich dann bitte losmachen? Anders funktioniert das nämlich schlecht mit den trinken, weißt du.<
Nun war es an ihm die Augen zu verdrehen und mit einem Seufzer schraubte er die Flasche auf und hielt sie mir an die Lippen. Na bitte, geht doch. >Danke.< murmelte ich mehr zu mir selbst als zu ihm und richtete meinen Blick kurz auf den Boden, bevor ich ihn erneut anschaute. Seine Augen bohrten sich in meine und der Ausdruck, der in ihnen lag gefiel mir gar nicht. Vielleicht bildete ich mir das Ganze auch nur ein, aber ich glaubte, wenn auch nur für einen kurzen Moment Reue gesehen zu haben. Wäre ja an sich super, aber wieso sollte sich ein Badboy schuldig fühlen? Wohl nur, wenn es nicht allzu prickelnd für mich ausgehen wird. Ich wandte den blick also wieder ab und starrte lieber auf meine Knie, während ich mir Horrorszenarien ausmalte, die mir bevorstehen könnten.
~DU schaust definitiv zu viele Krimis meine Liebe. Entspann dich, es wird alles gut werden.~
Der Tipp war ja eigentlich ein wirklich guter, aber wie in alles in der Welt sollte ich mich entspannen, wenn ich gerade meinem Entführer gegenüber, gefesselt an einem Stuhl dasitze?! Ich muss gestehen in dieser Situation fällt es einem ein bisschen schwer sich zu entspannen. >Verrätst du mir wenigstens wie du heißt?< fragte ich dann. Keine Ahnung wieso ich das tat, vielleicht auch nur um meine Nerven wieder etwas zu beruhigen. Ich konnte förmlichen sehen, wie es in seinem Gehirn arbeitete und er überlegte ob er mir das nun verraten sollte oder besser nicht, doch bevor er Zeit hatte zu antworten, erschien plötzlich eine weitere Gestalt im Türrahmen und als er zu sprechen begann, lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. >Was hatte ER hier zu suchen?<
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Hey meine Lieben,
Vielen Dank für 4.1K reads *-* Das freut mich so extrem, vielen Dank. Zur Feier von 4K reads und als kleine ENtschuldigung für die Verspätung ein längeres Kapitel als sonst immer, ich hoffe euch gefällts. Wie gesagt, tut mir leid, wegen der Verspätung, aber ich war/bin krank und da fehlte mir die Motivation ein bisschen.
Gand liebe Grüße
xoxo HeartBeat
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Untold Secrets
Teen FictionEhrliche Menschen haben es manchmal sehr schwer gegen das anzukommen, was unehrliche Menschen zuvor angerichtet haben.. Lügen über Lügen. Das ist es was man als Dianas Vergangenheit bezeichnen kann. Von der Person der ihr am nächsten stand verletzt...