Wichtige Gespräche

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*Freys Sicht*

Ich öffne langsam die Augen und merke das es schon hell ist. Oh Gott, wie spät ist es?! Ich ziehe mein Handy vom Ladekabel habe und drehe mich auf den Rücken. *3 Neue Nachrichten*

Eine von Adrian: „Morgen. Bin schon auf der Arbeit, komme aber heute Mittag wieder. Wir müssen reden."

Und zwei von Nico: „Hallo Frey. Tut mir leid, dass ich dich so stehen lassen hab. Weiß echt nicht was mit mir los ist. Geht's dir gut? Können wir uns am Wochenende sehen? Vorher habe ich leider keine Zeit."

„Also wenn du mich nach gestern noch sehen willst..."

Bei Nicos Nachricht muss ich schmunzeln. Wir haben schon schlimmeres überstanden, warum sollte ich ihm das nicht verzeihen? Ich war nicht mal sauer, sondern nur verwirrt. Bis zum Wochenende zu warten bis wir uns sehen, wird außerdem keine schlechte Idee sein. Dann können wir uns beide mal über gestern klar werden. Schnell antworte ich ihm, das Thema Vergangenheit lasse ich aber sicherheitshalber mal raus.

An Nico: „Guten Morgen. Natürlich will ich dich noch sehen, Idiot. 😊 Am Wochenende klingt gut. Gehen wir wieder in die tolle Bar? Ich fand es gestern sehr schön. Danke für den Abend! Ich hatte nur leider hinterher noch Streit mit Adrian. "

Nach wenigen Sekunden antwortet er bereits und ich muss wieder lächeln. Ist er eigentlich nur am Handy?!

„Das freut mich. Dann Samstag bei dir? Ich würde dich abholen. Ich würde ja sagen, du könntest erst zu mir kommen und ich zeige dir meine Wohnung, aber ich hatte auch Streit mit Lena, sie war irgendwie eifersüchtig, deshalb ist das keine gute Idee..."

Er hatte also auch Streit gestern Abend... oh man. Ich gucke endlich auf die Uhr, wie ich es eigentlich geplant hatte und sehe das es schon elf Uhr ist. Oh shit! Adrian kommt bestimmt gleich wieder... Ich sollte mich fertig machen, sonst denkt er noch ich hätte den ganzen Tag nur rumgelegen und ist wieder sauer, weil ich meine Karriere „zerstöre". Ich erwische mich dabei, wie ich mit den Augen rolle und schüttle den Kopf. Warum bin ich nur so genervt von ihm? Er macht sich nur Sorgen. Ich gehe schnell ins Bad, schminke mich und ziehe mich an. Eine feine, weiße Bluse und eine dunkelblaue enge Jeans reichen für heute. Ich knöpfe gerade den letzten Knopf der Bluse zu, als ich den Schlüssel in der Tür höre. Da ist er ja schon! Ich gehe in den Flur, wo Adrian sich gerade seine Schuhe auszieht und die Jacke aufhängt. „Hallo." Ich lächle verlegen und zu meiner Überraschung erwidert er mein Lächeln und zieht mich an seine Brust. Nach einigen Sekunden schiebt er sich ein Stück von mir weg und sieht mich an: „Wir müssen trotzdem reden." Widerwillig nicke ich, gehe in die Küche, koche Kaffee und setze mich dann mit zwei Tassen in der Hand zu Adrian an den Tisch.

„Was war das gestern?" fängt er an. „Ich habe mich mit Nico, einem alten Freund getroffen. Wir sind in einem Café gewesen und anschließend in eine Bar gegangen und haben auf alte Zeiten angestoßen." Erkläre ich knapp. „Mitten in der Woche stoßt ihr an? Seit wann tust du so was? Und die viel wichtigere Frage: Woher kennst du diesen Nico?" Ich schaue in meine Tasse Kaffee, trinke einen Schluck und fange dann widerwillig an zu erzählen. „Nico ist der Junge, von dem meine Eltern mich damals trennen wollten, der Junge, wegen dem wir Mallorca verlassen haben." Adrians Augen werden groß und ich sehe seine Verständnislosigkeit. „Und jetzt triffst du dich einfach wieder mit ihm?! Es wird seine Gründe gehabt haben, dass deine Eltern dich von ihm ferngehalten haben! Was würden sie nur sagen, wenn sie das wüssten?!" Er scheint fast wütend zu sein. „Ich bin inzwischen groß genug, um selber zu entscheiden mit wem ich mich treffe!" auch ich werde langsam sauer. „Und sie wissen es nicht, und dass brauchen sie auch nicht. Sie müssen nicht alles wissen. Und ja, ich treffe mich mit ihm. Er hat damals nichts falsch gemacht und es ist schön ihn wiederzusehen." Ich merke, wie ich schon wieder meine Augenbrauen zusammenziehe und ich ihn böse angucke. „Deine Eltern haben dir alles ermöglicht! Sei nicht so zu ihnen. Sie wollen nur das beste für dich!" Er wird laut, was er anscheinend auch bemerkt und kurz tief durchatmet. „Ich hätte nicht so laut werden dürfen, sorry." Schiebt er schnell hinterher. Typisch, nicht mal richtig aufregen kann er sich. Selbst in seinen eigenen vier Wänden muss er immer perfekt sein. „Es ist mein Leben. Und nur weil sie das bestimmen wollen muss ich nicht alles machen, was sie sagen!" Scheiße, habe ich das gerade ehrlich gesagt? Betreten gucke ich zur Seite. „Das ist nicht dein Ernst, oder?" Adrian ist sichtlich geschockt. „Nein... Ich bin ihnen dankbar, auch wenn das gerade nicht so wirkt." Sein Körper entspannt sich sichtlich und ich merke wieder wie wichtig ihm meine Eltern sind. „Dann triff dich nicht mehr mit diesem Nico." Erwartungsvoll lehnt er sich zu mir und nimmt meine Hände, die ich auf dem Tisch liegen habe. Er drückt sie und scheint auf eine Antwort zu warten. „Doch, das werde ich tun. Ich mag ihn und ich möchte ihn wieder in meinem Leben haben. Als Kumpel. Und ich erwarte von dir, dass du das verstehst, oder zumindest akzeptierst. Ich verspreche dir auch, ich trinke nicht mehr unter der Woche." Ich ringe mir ein leichtes Lächeln ab und es scheint zu funktionieren. „Na gut. Du setzt deinen Kopf schließlich eh durch. Außerdem vertraue ich dir, dass du den Kontakt abbrichst, wenn es dir nicht gut tut." Auch er lächelt und ich nicke.

*Nicos Sicht*

Ich wache davon auf, das Lena ins Schlafzimmer kommt und im Schrank rumwühlt. Müde öffne ich die Augen, sie scheint sich anziehen zu wollen, findet aber nichts was ihr gefällt. „Maaan.." flucht sie vor sich hin. „Guten Morgen." Sage ich vorsichtig, in der Hoffnung sie nicht zu provozieren. „Morgen. Sorry, dass ich dich geweckt habe. Aber wo du schon mal wach bist: Steh auf und komm in die Küche. Wir reden jetzt, bevor ich gleich zur Arbeit muss." Mit diesen Worten schnappt sie sich ein elegantes Sommerkleid und schicke Riemensandalen und geht ins Bad. Um noch mehr Stress zu vermeiden stehe ich auf, gehe in die Küche zum Kaffeeautomaten und mache mir einen doppelten Espresso. Mit der kleinen Tasse in der Hand setze ich mich an den Esstisch und überlege mir schon mal was ich sagen soll. Gerade als ich einen Schluck nehme, höre ich Lena den Raum betreten. WOW! Sie sieht echt umwerfend aus heute. Ich meine sie sieht immer toll aus, aber heute wirklich ganz besonders. Das scheint ein wirklich wichtiger Auftrag zu sein, den sie gestern mit mir feiern wollte. Ich schaue mich im Zimmer um und sehe eine große Flasche Champagner und zwei Gläser auf dem kleinen hellen Tischchen in der Ecke stehen. Oh man... ich bin ein richtiger Idiot! Lena setzt sich zu mir und will etwas sagen, doch ich komme ihr zuvor. „Schatz, es tut mir wirklich leid. Ich habe mich furchtbar benommen und war nicht fair dir gegenüber. Ich weiß das macht nichts von gestern Abend ungeschehen, aber es tut mir wirklich leid." Ich schaue sie betroffen an und sehe wieder die Enttäuschung in ihren Augen. „Ich weiß Nico. Ich weiß auch das du mich gestern nicht so anfahren wolltest, aber das ändert halt nichts. Wir wollen bald in eine gemeinsame Wohnung ziehen und ich habe das Gefühl, du versuchst gerade alles um das zu verhindern. Wir sehen uns kaum noch und wenn, bist du entweder gestresst oder unfreundlich. Wann haben wir das letzte mal einen schönen Abend zu zweit verbracht? Ohne Arian, oder andere Freunde von dir? Immer hast du wen um dich herum. Genüge ich dir nicht mehr?" So denkt sie also? Scheiße, ich muss echt furchtbar gewesen sein, in letzter Zeit. „Natürlich genügst du mir. Ich liebe dich und ich bin froh, das du trotz alledem an meiner Seite bist. Hör zu, ich sage Arian für heute Abend ab und wir verbringen einen schönen Abend zu zweit, ja? Dann können wir auch deinen Auftrag feiern." Ich lächle vorsichtig und hoffe das sie zustimmt. „Na gut, danke Schatz." Sie lächelt zurück und ich merke das ihre Wut langsam verfliegt. „Ich verspreche dir, ich mache dich heute Abend glücklich!" ich grinse breit und weiß genau das sie versteht was ich meine. Sie grinst noch breiter und schaut mich erwartungsvoll an. „Ich verlange extra Verwöhnung nach heute Abend! Extra lange und extra viel!" Ich grinse erneut und werfe ihr herausfordernde Blicke zu „Du hast es so gewollt."

Ich springe auf, gehe einen Schritt auf sie zu und ziehe sie zu mir hoch. Ihre Augen werden groß vor Schreck. Damit hat sie nicht gerechnet. Ich gebe ihr einen Kuss, den sie sofort erwidert. Meine Lippen drücken sich immer kräftiger auf ihre und werden immer fordernder. Sie öffnet ihren Mund und zieht mich näher an sich. Sie scheint alles vergessen zu haben, und sich einfach in diesem Moment zu verlieren. Ich schlinge meine Arme um sie und ziehe ihre Beine um meine Hüfte. Dann gehe ich bis zum Sofa und lasse mich fallen. Jetzt fängt sie an fordernd zu werden und drängt mit ihrer Hüfte immer mehr an meine. Ihr entfernt ein leichtes Stöhnen und ich merke was für eine Lust sie hat. Doch dann, plötzlich, schiebt sie meine Hände von ihren Hüften, löst ihre Lippen von meinen und steigt von meinem Schoß. Verwirrt schaue ich sie an. „Ich muss los. Spar dir deine Kräfte für heute Abend auf." Sie zwinkert mir zu, streicht ihr Kleid wieder glatt, schaut ein letztes mal in den Spiegel und verlässt die Wohnung.

Und ich? Sie kann mich doch nicht erst so heiß machen und plötzlich gehen. Müde lass ich mich zur Seite sinken und schlafe nochmal ein. 'Driiiiinnggg' ertönt plötzlich mein Handy und reißt mich aus dem Schlaf. Noch gar nicht ganz wach, schlendre ich zu meinem Handy und hebe ab. „Ja?" am anderen Ende der Leitung, höre ich eine mir sehr vertraute Stimme. „Man Nico, wo bleibst du?! Das ganze Team wartet seit über einer Stunde auf dich!" Arian scheint echt gestresst zu sein. „Fuck! Wie spät ist es?" „Wie spät es ist? Viel zu spät man! Halb drei!" Arian stöhnt ein wenig genervt auf. „Sorry, man. Ich komme. Bin in zehn Minuten da." „Gut, beeil dich du Depp." Mit diesen Worten legt er auf. Er hat es echt nicht leicht mit mir.

I can love you BetterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt