Nach dem Streit

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*Freys Sicht*

„W-was?" stottere ich entsetzt. Damit habe ich jetzt nun wirklich nicht gerechnet! „Ja. Es wird langsam Zeit, dass wir uns verloben. Wenn wir erst einmal geheiratet haben, wird das unserem Ansehen gut tun und unsere Beziehung erneut festigen. Außerdem werden deine Eltern sehr erfreut sein. Und das ist meine Bedingung, damit ich Nico einfach ziehen lasse und ihn nicht mal anzeige, so wie er es verdient hätte." Entschlossen schaut er mich an und kurz sehe ich ein Lächeln der Überlegenheit auf seinen Lippen, das er jedoch schnell wieder versteckt. Sollte ich das wirklich tun? Im besten Fall hat Nico einen super Anwalt und die Klagen werden abgewiesen. Aber es wäre vermutlich trotzdem rufschädigend und ich kenne meine Eltern, sie würden keine Ruhe geben, bis sie gewonnen haben. Ich meine, ich will die Beziehung mit Adrian ja auch eigentlich weiterführen, ich liebe ihn immerhin, so wie es von mir erwartet wird und vielleicht wird er ja auch wieder wie vorher, wenn ich ihm erstmal die nötige Sicherheit vermittle. Na hoffentlich. „Also gut. Hast du denn schon einen Ring?" frage ich und lächle leicht. „Noch nicht, aber gleich morgen besorge ich einen." Auch er lächelt nun leicht und kommt auf mich zu. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und schaut mich an. „Wollen wir uns nicht wieder vertragen? Wir vergessen diesen ganzen Unfug mit Nico einfach wieder, ja Schatz?" erwartungsvoll lächelt er mich an. „Ja Schatz. Ich bin froh, dass wir unseren Streit beenden. Ich will nicht mit dir streiten." Er lächelt kurz und kommt dann mit seinem Gesicht auf mich zu. Auch ich komme ihm entgegen und er drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, den ich erwidere. „Ich liebe dich." Sagt er schließlich. „Ich dich auch." Murmle ich nur und er dreht sich um und geht Richtung Küche. „Ich mache uns noch schnell einen Salat und dann gehen wir ins Bett, ja? Es ist schon spät, auch wenn ich morgen nicht zur Arbeit gehe." Ich scheine verwirrt zu gucken, denn er hängt noch schnell einen Satz hinten dran: „So kann mich schließlich keiner sehen. Was sollen denn die Leute denken? Vor allem meine neuen Kollegen. Außerdem kann ich dir dann beim Lernen helfen." Er lächelt und verschwindet endgültig in der Küche. Ach ja. Lernen. Das sollte ich dringend mal wieder, wenn die nächste Prüfung gut werden soll. Ich bin dem Stoff zwar weit voraus, aber ich sollte ihn nochmal wiederholen, damit ich auch alles kann.

Nachdem wir schließlich gegessen haben – die Stimmung war immer noch etwas angespannt – machen wir uns fertig und legen uns ins Bett. „Gute Nacht." Sage ich und schalte schnell mein Licht aus, in der Hoffnung, wir könnten einfach schlafen. Doch mein Plan geht nicht auf. Plötzlich spüre ich Adrians hat und er zieht mich auf den Rücken. „Was hast du vor?" frage ich, obwohl ich es eigentlich genau weiß. Er lächelt nur und gibt mir einen Kuss, dann knöpft er schon mein Nachthemd auf. Fuck, der Knutschfleck von Nico! Er darf ihn auf gar keinen Fall sehen! Es ist ja stockdunkel im Zimmer, vielleicht habe ich Glück. Ohne Vorspiel oder ein wenig Romantik, zieht er meine Hose und meinen Slip runter und lässt sie vom Bett fallen. Ich möchte gerade gar nicht wirklich mit ihm schlafen und bin null in Stimmung, doch wenn ich das jetzt nicht tue wird er misstrauisch und überlegt es sich eventuell doch noch anders wegen Nico. Adrian zieht auch sich die Hose runter und kniet sich über mich. Ich hoffe er merkt nicht, dass ich ihn nicht will, doch er scheint gar nicht groß interessiert daran zu sein. Er lehnt sich einfach zu mir runter und flüstert mir ins Ohr „Ich will dich. Du bist mein." Und dringt in mich ein. Doch nicht vorsichtig und liebevoll, so wie sonst, sondern schnell und ruppig. Nicht so als wolle er mit mir schlafen, sondern als wolle er nur wen nehmen. Er wird immer schneller und dringt tiefer ein, immer und immer wieder, bis er schließlich glücklich stöhnend in mir kommt. Eine Zeit verweilt er noch auf mir, bis sich sein Atem wieder beruhigt hat, dann rollt er sich von mir runter und seufzt zufrieden. Er scheint jetzt alles zu haben was er wollte, denn er sammelt seine Hose ein, zieht sie an und wirft mir Slip und Hose aufs Bett. Doch als erstes knöpfe ich mir die Bluse zu, damit er Nicos Knutschfleck nicht doch noch entdeckt. Das ist quasi das Einzige was mir von Nico noch übrig ist und auch das wird in einigen Tagen verblassen. Dieser Gedanke macht mich traurig. Nico ist mir wirklich wichtig, wie kann er so was nur von mir verlangen? Ich ziehe mich wieder an und drehe mich auf die Seite um zu versuchen einzuschlafen.

*Nicos Sicht*

Nachdem ich Arian alles erzählt habe, geht es mir viel besser. Ich bin so dankbar, dass er immer für mich da ist und mir zuhört. Außerdem verurteilt er mich niemals, egal was für eine Scheiße ich gemacht habe. Nachdem ich alles erzählt habe, verarztet er mich und gibt mir ein Kühl pack um mein Auge zu kühlen, dass mittlerweile ziemlich dick und blau ist. Wir sitzen noch eine Weile da und unterhalten uns über das, was die letzten Tage passiert ist. Plötzlich piept mein Handy und ich hole es schnell aus meiner Hosentasche, in der Hoffnung eine Nachricht von Frey erhalten zu haben und tatsächlich, ihr Name steht auf meinem Bildschirm. Sie kann also nicht so sauer sein, und wenn doch, spricht sie zumindest noch mit mir. Erleichtert entsperre ich mein Handy und lese die Nachricht. Doch noch während ich sie lese, rutscht mir mein Handy aus der Hand und ich sitze einfach so da. „Das kann nicht sein." Murmle ich. Arian hebt mein Handy auf und liest die Nachricht ebenfalls. „Scheiße Bro, das tut mir leid." Sagt er, legt mein Handy auf den Tisch und umarmt mich. „Ich weiß, wie viel sie dir bedeutet." Ich nicke und genieße einfach seine Umarmung. Was hatte ich nur getan. Schon wieder habe ich alles kaputt gemacht. Alles! Ich bin so ein Idiot! Und dieser Adrian ist ein Wixxer! Er hat sie bestimmt dazu gebracht so etwas zu tun. Ich konnte Frey nie vergessen, dann hatte ich sie, wie durch ein Wunder wieder und schon habe ich sie wieder verloren. Erneut. Wie sollte ich damit nur leben?

Ziemlich am Boden zerstört bleibe ich noch eine ganze Weile bei Adrian, bis ich schließlich nach Hause muss, da Lena mich schon erwartet und ich ihr die Situation ja schlecht erklären kann. Ich muss mir auch noch eine Ausrede wegen meines Gesichts überlegen. Was sage ich nur? Völlig in Gedanken vertieft, fahre ich nach Hause.

Zu Hause angekommen öffne ich die Tür zu unserer Wohnung und sehe Lena auf dem Sofa sitzen. Sie scheint mich gar nicht zu hören, sie ist völlig in ihre Mappe vertieft, in der sie Ideen für ihre Kollektionen sammelt. „Hey, ich bin wieder zu Hause." Sage ich also und sie dreht sich zu mir und lächelt mich an. Doch als sie mein Gesicht sieht, wird aus ihrem Lächeln eine geschockte Miene und sie kommt sofort auf mich zu. „Baby, was ist passiert?" vorsichtig begutachtet sie mein Gesicht. „Halb so schlimm. Ich bin da in was hineingeraten. Nicht der Rede wert. Ich habe gesehen, das jemand in Gefahr ist und habe ihn verteidigt." Das war eine gute Ausrede, die ich mir auf dem Weg hierher überlegt habe, immerhin war sie nicht wirklich gelogen. Adrian hatte Frey wehgetan und ich hatte sie gerächt. „Oh mein Held! Ich bin so stolz auf dich!" grinst Lena mich stolz an und fängt an mich zu küssen. Ich bin gerade eigentlich gar nicht in Stimmung, aber vielleicht hilft es mir, mal eine Sekunde nicht an Frey zu denken und warum sie mich aus ihrem Leben geschmissen hat. Es kann doch nicht nur an der Prügelei gelegen haben, oder?

Lena küsst mich immer fester und leidenschaftlicher und schließlich steige ich drauf ein. Es lenkt mich ein wenig ab, also mache ich weiter. Ich will mehr. Ich will Lena, immerhin Liebe ich sie und mein Verhalten letzte Nacht war echt nicht fair ihr gegenüber. Ich sollte echt um diese Beziehung kämpfen, sie hat viel für mich getan und mich immer unterstützt. Ich schiebe uns also Richtung Schlafzimmer und lege sie aufs Bett, wo ich anfange sie auszuziehen. Sie küsst mich immer weiter und krallt sich um meinen Hals, irgendwie süß. Sie scheint meine Nähe so sehr zu wollen. Nachdem wir uns beide unserer Kleidung entledigt haben, küsse ich sie erneut und dringe dann in sie ein. Langsam, jedoch bestimmt. Ich brauche das jetzt. Und schließlich hat sie angefangen, sie will es also auch. „Nico..." stöhnt sie und krallt sich noch mehr an mich. „Schneller, bitte. Ich will dich vollkommen spüren." Diese Bitte spornt mich noch mehr an und ich dringe weiter in sie ein, bis sie schließlich zufrieden stöhnend kommt.

Nach dieser Runde kuschelt sie sich eng an mich, doch ich will noch mehr. Ich will nochmal. Ich möchte nicht schon wieder an Frey denken. Ich gönne uns beiden eine kurze Verschnaufpause, bevor es in die nächste Runde geht.

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