Zwischen Verlangen und Gewissen

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*Nicos Sicht*

Ich bin nun also alleine auf diesem Basar und um mich rum sind unglaublich viele, mir fremde Menschen, die auch nicht so aussehen, als könnte man gute Gespräche mit ihnen führen. Außerdem bin ich jetzt schon drei Mal nach Lena gefragt worden und langsam echt genervt davon. Ich bin eh noch sauer auf sie. Doch mitten während einer eh ziemlich langweiligen Unterhaltung, höre ich plötzlich eine Stimme, die mein Herz höher schlagen lässt. „Frey?" rutscht es mir einfach so raus. „Wie bitte?" fragt der Herr mir gegenüber etwas verwirrt. „Verzeihung, ich habe nur ein mir bekannte Stimme gehört." Ich lächle entschuldigend. Mein Gesprächspartner folgt meinem sehnsüchtigen Blick. „Die Tochter der Silbers? Frey?" „Ja genau die. Ich kenne sie noch aus Jugendzeiten. Wir lebten beide auf Mallorca." „Achso. Na dann wollen wir sie mal begrüßen, nicht?" sagt er und ehe ich mich versehe läuft er los und spricht sie an. Würde sie alleine dastehen wäre das kein Problem, doch neben ihr stehen Adrian und ihre Eltern. Adrian krallt sich viel zu sehr an ihrer Hand fest, als wolle er sie anleinen. Alleine sein Anblick macht mich wütend. Ob sie wohl lange Ärmel an ihrer Bluse hat, um die nächsten blauen Flecken zu entschuldigen?! Ich gehe also notgedrungen los in die Richtung. Wow, auch wenn das Outfit nicht zu ihrem Charakter passt, sieht sie unglaublich gut darin aus. Es lässt ihre wunderschöne Figur wirklich gut zur Geltung kommen. Ich setze mein höflichstes Lächeln auf, atme noch einmal tief durch und geselle mich zu ihnen. „Guten Abend Herr und Frau Silber. Guten Abend Frey. Guten Abend Herr Robb." Sag ich höflich und reiche dabei allen die Hand. Freys Hand halte ich ein wenig länger fest und schaue ihr dabei sehnsüchtig in die Augen. Ich versuche mit meinem ganzen Gesicht die Frage auszudrücken, die ich mir schon seit Wochen stelle: Warum hast du mich weggestoßen. Doch sie bleibt förmlich und schaut nur kurz, möglichst unauffällig zu Adrian. Ich versteh sofort was sie meint. Zumindest halbwegs. Sie scheint nicht mit mir reden zu dürfen. So ein Arsch! „Herzlichen Glückwunsch Ihnen beiden zur Verlobung!" sagt mein ehemaliger Gesprächspartner plötzlich zu ihr und Adrian. Ich verschlucke mich an meinem Sekt und fange an zu prusten, woraufhin mich alle böse angucken. Nur Frey nicht, sie bleibt einfach mit neutraler Miene stehen. „ich danke Ihnen. Es war eine sehr spontane Sache." Sagt sie förmlich und lächelt mild. Warum hat sie nur ja gesagt? Will sie wirklich bei IHM bleiben? Ihn sogar heiraten? Und ihr ganzes Leben mit ihm verbringen? Das kann ich mir nicht vorstellen. Das muss entweder seine Idee oder die ihrer Eltern gewesen sein. Vermutlich beides! Der Gedanke an eine Hochzeit der beiden versetzt mir ein Stich, doch ich muss meine Rolle spielen, auch Frey zu Liebe. „Oh, herzlichen Glückwunsch euch beiden." Presse ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Bitte entschuldigen Sie mich kurz." Sage ich dann möglichst höflich und wende mich zum Gehen ab. Schnell schaue ich mich um und gehe dann schnellen Schrittes durch eine kleine Tür, die den Anschein weckt, mich nach draußen zu führen. Doch das tut sie gar nicht. Ich gelange in einen kleinen Flur, von dem aus mehrere Türen in andere Räume führen. Na toll! Eine Hochzeit, also wirklich! Alleine der Gedanke daran macht mich rasend. Kurz schlage ich gegen eine Wand, vor Wut. Autsch! Fuck! Sofort platzen meine Knöchel auf und mir läuft Blut an den Fingern runter. Was mache ich jetzt nur? Gibt es denn hier nirgends einen Verbandskasten? „Nico?" reißt mich plötzlich eine vorsichtige Stimme aus meinen Gedanken und sofort stellen sich meine Nackenhaare auf. Ich drehe mich und vor mir steht Frey. Wow, sie ist so wunderschön. „Eine Hochzeit? Echt jetzt? Und das nach seiner Aktion? Und warum zur Hölle hast du mich einfach weggestoßen?!" sprudelt plötzlich alles aus mir raus, bevor ich es aufhalten kann. Sie sieht mich traurig an, dann dreht sie sich leicht panisch um. „Komm mit." Sagt sie dann schnell und zieht mich in einen der Räume. Er ist ziemlich leer. Darin befindet sich nur eine Liege und ein Regal, auf dem zu meinem Glück ein kleines rotes Kreuz drauf ist. Verbandszeug! Perfekt!

„Adrian darf uns nicht zusammen sehen! Sonst haben wir beide ein riesiges Problem." Sagt sie entschuldigend, da ich sie wohl immer noch fragend ansehe. „Warum bist du hier?" frage ich nur, ziemlich einfallslos. „Ich dachte du willst keinen Kontakt mehr mit mir." Traurig schaut sie mich an: „Es tut mir leid Nico. Natürlich will ich Kontakt mit dir haben. Du bist mir unglaublich wichtig und du hast schon so viel gelitten wegen mir, aber ich musste den Kontakt mit dir abbrechen. Das war Adrians Bedingung dafür, das er dich nicht anzeigt und verklagt wegn schwerer Körperverletzung." Tränen bilden sich in ihren Augen und plötzlich beginne ich zu verstehen. „Bitte was hatte er vor?" frage ich trotzdem etwas verwirrt. „Er wollte alles zerstören was du die aufgebaut hast. Und um das zu verhindern musste ich den Kontakt mit dir abbrechen und ihm versprechen ihn zu heiraten. Bitte versteh das Nico." Fleht sie schon fast. „DU hast deine ganze Zukunft für mich geopfert und dich mit ihm verlobt, für mich?" kann ich nur geschockt erwidern, anstatt sie wie sie es verdient hätte in den Arm zu nehmen. Sie nickt nur. „Natürlich." Murmelt die dann, als ihre Augen plötzlich groß werden. „Ist das da etwa Blut auf dem Boden? Blutest du etwa?" fragt sie geschockt. Ach ja, ich sollte meine Hand mal langsam verbinden. Das habe ich bei dem Schock glatt vergessen. Sie hat ihre Zukunft und ihre Träume für mich geopfert. Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. „Ja, ich sollte das mal etwas verbinden." Sage ich und gehe schnell zu dem Regal mit dem Verbandszeug drin. Nach kurzer Suche finde ich einen Verband, Desinfektionsmittel und eine kleine Unterlage, damit der Verband nicht scheuert. Etwas unbeholfen, versuche ich die Hand zu reinigen und zu verbinden. Frey beobachtet mich währenddessen mit einer Mischung aus Besorgnis und Schadenfreude. „Komm mal her." Sagt sie schließlich und nimmt mir den Kram ab. „Was hast du denn schon wieder gemacht?" fragt sie mit vorwurfsvollem Unterton. „Die Wand hat mich geärgert." Gestehe ich kleinlaut während ich zu Boden schaue. „Ach Nico. Du müsstest doch mittlerweile wissen, das die Wände stärker sind als du." „Ja eigentlich schon." Murmle ich. Schnell desinfiziert sie mir die Hand und verbindet sie schließlich. Ihre Nähe raubt mir fast den Atem. „Danke." Sage ich schließlich und schaue ihr in ihre tiefen grünen Augen. „Sehr gern." Wispert sie und ehe ich auch nur etwas denken kann, berühren meine Lippen schon ihre Lippen. Aus einem vorsichtigen Kuss wird innerhalb von Sekunden eine leidenschaftliche Sache und ich schiebe sie mit dem Rücken in Richtung Wand. Unser Kuss wird immer inniger und meine Hände wandern über ihren Körper, bis ich schließlich beginne die Knöpfe ihrer Bluse aufzuknöpfen. Doch plötzlich, wie aus dem nichts, hört sie auf mich zu küssen und sieht mich an „STOP!" kurz holt sie Luft, da sie genauso außer Atem ist wie ich. „Wir dürfen das nicht Nico. Es ist nicht richtig." Flüstert sie verzweifelt. Hin und hergerissen zwischen ihrem Verlangen und ihrem Gewissen. Sie hat recht, das weiß ich. Aber mein Verlangen nach ihr ist einfach stärker als mein Gewissen es je könnte in ihrer Gegenwart. Obwohl ich ihr eigentlich gerade zugestimmt habe, fange ich an ihren Hals mit meinen Küssen zu bedecken und ihr damit ein wenig Lust und Freude zu bereiten. Ich merke wie sie sich meinen Lippen vollständig hingibt und mich so eng wie nur möglich an sich zieht, bis sie mich plötzlich weg stößt und ich zwei Schritte nach hinten stolpere. Durch den Abstand zwischen uns kommen auch meine Gedanken wieder zu Wort und mir wird klar, wie falsch die Situation hier wirklich ist. Sie hat alles für mich aufgegeben und heiratet einen furchtbaren Mann um mich zu schützen und ich riskiere alles für ein wenig Nähe. Außerdem ist da noch Lena. Auch wenn ich sauer bin, hat sie das nicht verdient. Sie ist ein guter Mensch und das darf ich ihr eigentlich nicht antun. Es ist absolut nicht fair. „Es tut mir so leid..." stammle ich also und schaue sie an. Doch Frey schüttelt nur frustriert den Kopf und erinnert an alte Zeiten, in denen wir auch nie die Finger voneinander lassen konnten. Sie schaut kurz auf ihren Verlobungsring und scheint Adrian gegenüber, ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Typisch für sie: Sie ist einfach ein zu guter Mensch. Dann beginnt sie die Knöpfe ihrer Bluse wieder zu schließen, wobei ich jede ihrer Bewegungen genau beobachte. Diese Frau ist der Wahnsinn! Auch ich schwelge kurz in Erinnerungen: "Es war doch schön früher, oder nicht? Ich habe die Zeiten immer vermisst.... aber du hast recht, wir dürfen das nicht. Lena wartet zu Hause auf mich und sie hat so viel für mich getan." Ich bekomme Lena gegenüber nun wirklich ein sehr schlechtes Wissen.

Plötzlich kommt Frey auf mich zu und reißt mich aus meinen reumütigen Gedanken. „Was tust du da?" fragte ich ganz perplex. Doch anstatt einer Antwort bekomme ich einen zaghaften Kuss. Und als würde es nichts anderes mehr geben setzt mein Verstand erneut aus und ich beginne sie leidenschaftlich zu küssen. Ich drückte sie erneut gegen die Wand und lehnte mich mit meinem ganzen Körper gegen sie, um möglichst viel von ihr zu spüren. Meine Hände fangen erneut an zu wandern. Dieses mal mache ich mir gar nicht die Mühe, ihre Bluse aufzuknöpfen, sondern lasse meine Hand einfach unter ihre Bluse gleiten. Als ich meine Hand auf ihren Busen lege und gleichzeitig beginne ihren Hals zu küssen, fängt sie an zu stöhnen und ich muss grinsen. Kurz schaue ich zu ihr auf. „Shhht, Baby. Leise." Murmle ich. Obwohl mich das Geräusch unglaublich anmacht, müssen wir leise sein, damit uns keiner hört. Freys Hand gleitet durch meine Haare und zieht leicht daran, was auch mir ein leises Stöhnen entlockt. „Fuck Baby. Ich habe dich so vermisst." Jammere ich und drücke ihr einen Kuss auf die Lippen. Plötzlich jedoch dreht sie sich, so dass ich plötzlich an der Wand stehe und sie grinst mich an. Sie legt ihre Lippen erneut auf meine und küsst mich, wobei sie mit ihren langen Fingern geschickt mein Hemd aufknüpft. Als es endlich offen ist, beginnt sie von meinem Hals abwärts, über Brust und Bauch bis zu dem Bund meiner Hose zu küssen und leicht zu saugen. Sie öffnet meine Hose und zieht sie samt Shorts runter. „Was hast du..?" versuche ich sie noch etwas ungläubig zu fragen, als sich ihre Lippen schon um mich schließen und mir die Sprache verschlagen. „Fuck." Murmle ich und versuche mein Stöhnen zu unterdrücken, doch es ist unmöglich. Ich habe sie so vermisst. Und das Gefühl das sie in mir auslöst. Ich hatte schon fast vergessen, wie gut sich richtige Leidenschaft anfühlt. Klar, der Sex mit Lena ist echt nicht schlecht, aber kein Vergleich zu dem Gefühl hier. Und Frey und ich haben seit einer Ewigkeit nicht mehr miteinander geschlafen.

Nachdem Frey mich unter heftigem Stöhnen zu voller Lust gebracht hat, richtet sie sich langsam wieder auf und grinst mich an. Noch etwas benommen ziehe ich sie an meine Brust. „Wow." Murmle ich in ihre Haare und genieße einfach ihre Nähe.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 15, 2021 ⏰

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