Montag.
Wie sehr man diesen Tag doch liebte. Ich wälzte mich aus meinem warmen Bett und öffnete das Fenster. Es war ein kalter und nebliger Septembermorgen. Der Nebel lag wie eine Decke auf den Bäumen und kein Sonnenstrahl war zu sehen. Ich nahm mein Handy und sah eine Antwort von Josh und mir fiehl wieder ein was ich am Abend geschrieben hatte. Ein rotes Herz!
Schnell öffnete ich den Chat, mein Herz schlug schneller.
'Guten Nacht Kira', mehr nicht. Ich war ein kleines Bisschen enttäuscht. Doch gleichzeitig fiehl mir ein Stein vom Herzen.
Auf Spotify spielte ich meine morgendliche Playlist und bekam beim Zähneputzen schon gleich bessere Laune.
Auf meinem Weg zur Schule kam mir Josh entgegen. Mein Herz pochte und ich begann unter meiner dicken Jacke und dem Schal zu schwitzen. Wir umarmten uns, was sich unheimlich komisch anfühlte, sagten Hallo und liefen nebeneinander her. Er hatte eine warme und doch modische Jacke übergezogen und wirkte lässig beim Gehen. Ich schaute verstohlen zu ihm und wusste nicht was ich sagen sollte.
"Gut geschlafen?", fragte er nachdem unsere Begrüßung einige Minuten her war.
"Ja ganz okay und du?"
"Auch. Hast du eigentlich die Aufgaben für Geschichte fertig gemacht?"
Ich nickte nur und wieder schwiegen wir einige Minuten.
"Okay Kira...ich weiß irgendwann müssen wir es ansprechen", er blieb stehen und drehte sich zu mir, ich blieb ebenfalls stehen und versuchte einen ruhigen Atem zu haben. "Das Herz gestern. War das ein Versehen, war das ein freundschaftliches Herz oder hast du vielleicht... Gefühle für mich?"
Ich biss mir auf die Unterlippe und senkte den Kopf. "Ich...ich weiß es nicht. Das mit Mike ist noch kein Jahr her..." Er schaute mich verständnisvoll an.
"Okay das scheint ein längeres Gespräch zu werden. Lass uns die erste Stunde schwänzen und uns in ein warmes Café setzen!", damit zog er mich in eine andere Richtung und wir liefen zum einzigen Café in LaPush und setzten uns in eine hintere Ecke. Es war nicht voll, da die meisten Leute arbeiten oder eben in der Schule waren, doch trotzdem wollten wir ungestört sein. In meinem Kopf schwirrte alles Mögliche umher und ich versuchte meine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Wir bestellten eine heiße Schokolade und dann begann er.
"Also Kira ich hör dir zu! Kein Stress. Ich verurteile dich nicht.", das schätze ich an ihm so wert. Er war ähnlich wie meine Schwester. Er hörte sich alles an, bevor er sich irgendeine Meinung bildete.
"Es ist jetzt fast ein Jahr her seit Mike und ich getrennt sind. Wir waren zwei Jahre zusammen und haben uns jeden Tag gesehen. Und...so sehr ich ihn auch hasse und...ich bin auch eigentlich über ihn hinweg, aber...ich vermisse die Zuneigung. Umarmungen. Du weißt schon. Und du bist so ein verdammt netter Kerl...gestern beim Film schauen wollte ich mich an dich lehnen und mit dir kuscheln...außerdem bekomme ich Herzklopfen wenn ich dich sehe oder an dich denke."
Er hörte ruhig zu und nickte dann. "Und du glaubst du hast dich in mich verliebt?", er hatte eine ruhige Stimme und ich dachte lange nach. Er lies mich auch Nachdenken. "Das weiß ich nicht so genau. Ich...", ich seufzte.
"Meinst du nicht es kann auch einfach daran liegen, dass wir uns so gut verstehen, du mir vertraust, ich ein Junge bin und du es vermisst einen Freund zu haben?"
Ich schaute zu ihm hoch und wusste nicht weiter. Das was er sagte konnte genauso gut stimmen.
"Eins solltest du wissen. Meine Oma von der ich dir gestern erzählt habe...sie kommt mich besuchen wie ich sagte, aber sie kommt, weil sie mit mir reden möchte. Sie hat für mich einen Studienplatz in Australien gefunden. Dort habe ich ein Stipendium bereits bekommen und werde nach diesem Jahr dort hin gehen und bei meiner Oma wohnen. Bedeutet ich bin nicht mehr lange hier und danach sehr weit weg. Ich bin kein Typ für eine Fernbeziehung und ich glaube du auch nicht."
Ich schaute ihn erschrocken an. Davon hatte er mir noch nichts erzählt. Aber er hatte recht. das wäre absolut sinnlos, denn ich wollte erstmal hierbleiben bei meiner Schwester und nicht nochmal umziehen müssen in ein komplett fremdes Land noch dazu. Ich atmete tief durch.
"Das ist...wow. Ich freu mich für dich! Das ist eine unheimlich gute Chance. Das freut mich...vielleicht...meinst du ich kann zwischen den Feiertagen bei dir sein und deine Oma kennenlernen?" "Wolltest du nicht nach LA?", fragte er komplett verwundert.
"Doch, aber ich habe geschaut. Die Flüge sind verdammt teuer und ich kann ja im Februar auch noch hin. Dann bin ich an den Feiertagen hier und im Februar könnte auch Jessie nach LA kommen." "Dann natürlich! Ich freue mich, wenn du kommst."
Wir redeten noch eine Weile, er erzählte mir von dem Studium und als es Zeit war liefen wir zur Schule.
Die Tage verliefen ohne dass irgendetwas vorgefallen war. Der September neigte sich dem Ende zu. Mitlerweile hatte ich akzeptiert, dass Paul und Jared oft bei uns waren und hatte mich dran gewöhnt, dass sie im Tshirt draußen rum liefen. Eigentlich war es ganz schön. Sie waren super nett, obwohl Jared mit seinen Wetten manchmal nervte und Paul oftmals das Haus verlassen musste damit er nicht ausrastete, wenn es Streit gab.
Jared hatte eine Freundin gefunden. Sie hieß Kim und war schon länger in ihn verliebt. Die zwei waren fast so schlimm wie Sam und Emily.Josh und ich hatten beschlossen, dass nichts zwischen uns sein konnte. Meine, wie ich es dachte, Schmetterlinge verflogen relativ schnell wieder, was mir zeigte, dass es einfach noch zu früh war für einen neuen Freund. Ich würde alte und neue Gefühle vermischen und dann vielleicht noch mich in etwas stürzen, was keine Zukunft hatte.
Am 1. Oktober klopfte Sam leise an meine Tür, als ich gerade mein Fenster zumachte um schlafen zu gehen.
Er kam rein und schloss leise die Tür hinter sich und setzte sich aufs Bett. Er sagte noch nichts und ich runzelte die Stirn und setzte mich ebenfalls aufs Bett und schaute ihn fragend an.
"Ich habe eine sehr große Bitte Kira. Du musst mir aber versprechen, dass du es niemals Emily verrätst!" Ich schaute ihn mit großen Augen an und nickte. "Versprochen. Was ist es?"
"Kannst du am 10ten Emily vormittags aus dem Haus vertreiben? Also mit ihr irgendwo hingehen, damit sie nicht zuhause ist? Die Jungs und ich haben etwas geplant.""Und das soll was sein? Also klar das düfte ich hinbekommen, aber warum?"
Sam grinste mich an und ich ahnte es so langsam.
"Ich möchte Emily einen Antrag machen."
(Bild von der heißen Schokolade
https://pin.it/zVcqXsD)
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Maybe Someday - Embry Call Fanfiktion
WerewolfKira Young hatte nie ein einfaches Leben und nachdem sie nach LA zog dachte sie, dass sie alles im Griff hätte. Gute Noten, viele Freunde, eigene Wohnung und vorallem einen Freund. Doch das Leben will nicht immer so, wie man es sich wünscht. Jedes E...