23 Wie alle meine Vorsätze verschwanden

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Tief durchatmen! Ich setzte mich auf dem Sessel richtig hin und schaute zu Sam der mir zunickte. Emily setzte sich neben Kira aufs Sofa und auch Sam blieb im Zimmer.

"Wie verwandelt ihr euch?", fragte Kira Sam und ich spürte einen kleinen Stich. Sie hatte nicht mich gefragt.

"Es passiert nicht wie bei Werwölfen, wenn es Vollmond ist. Es ist bei uns genetisch. Als Wölfe bleiben wir weiterhin unser Selbst. Wir sind nur etwas eingeschränkt mit Pfoten und einer Schnauze. Wir werden etwas tierischer, aber wir wissen immernoch wer wir sind und was um uns passiert. Wer gut und böse ist." Ich staunte Sam an, er hatte es geschafft sich rauszureden. Ihr nichts von den Blutsaugern zu erzählen und sie trotzdem zu beruhigen. Ich musste echt besser werden darin. Aber ich war ja auch erst ein Welpe. Stop! Das ist keine Ausreden! Du hast jetzt Kira und du musst sie beschützen. Keine Ausnahmen!

"Gut und böse?", sie hatte aufgehört den Muffin zu essen und schaute jetzt erschrocken zu Sam.
"Hey, keine Sorge Kira.", Emily nahm ihre Hand und beruhigte sie mit der ruhigen Simme.

"Wieso hat Sam sich verwandelt und dir diese Wunde zugefügt?" Ich schaute zu meinem Alpha und sah wie es ihr quälte an diesen Abend zu denken. "Wenn wir sauer werden, wütend oder verzweifelt, dann steigt das Tier in uns auf. Wir können uns normal kontrollieren, doch ich war damals selbst noch ein Welpe und wusste nicht, was mit mir passiert. Emily hatte mich abgelehnt und ich war verzweifelt. Ich hatte sorgen, dass sie mich wegschickt. Ein Wolf kann ohne seine Geprägte nicht leben. Es zerreisst ihn innerlich."

Ich schaute zu Kira und merkte dass sie mich anschaute.Ich lächelte und schaute dann auf den Boden. Sie tat mir leid und ich wollte sie nicht erschrecken. "Warum prägt ihr euch?"

Erst einige Augenblicke später merkte ich, dass diese Frage an mich gewandt war und ich richtete mich auf und strahlte innerlich, da sie mehr Vertrauen in mich zeigte. Okay Embry verbock es nicht! "Es liegt an unseren Genen. Sie sorgen selbst dafür, dass es weiter verbreitet wird. Wir prägen uns um uns fortzupflanzen. Wir..." Ich schaute auf, sie lächelte. "Wir prägen uns, damit versichert wird, dass wir Familien gründen und das Gen weiterreichen können um die Menschen vor..." Ich spürte Sams Blick auf mir. Beinahe hätte ich ihr von den Blutsaugern erzählt.

"Vor was?", fragte sie und ich schaute nervös und leicht panisch zu Sam. "Die Menschen vor...vor...vor..ähm..."

"Es gibt Dinge Kira, die sind nichts für dich!" "Bitte? Ihr erzählt mir grad von Werwölfen und dann sagt ihr, dass es Dinge gibt die nichts für mich sind? Ernsthaft Emily denkst du ich bin so empfindlich. Ich will wissen was hier vorgeht! Embry ich will es wissen." Sie starrte mir direkt in die Augen. Sie wusste, dass ich sie nicht anlügen konnte. Sie musste es wissen um vorbereitet zu sein. Diese Vampire konnten es riechen, wenn jemand über sie bescheid wusste...glaube ich. Oder doch nicht?

"Es gibt die kalten Wesen. Es...es sind Blutsauger...oder auch Vampire. Wir beschützen die Menschen davor."
Der Muffin fiel auf den Boden. 

Kira POV

Was war gerade...was hatte er gesagt? Vampire? Blutsauger? Monster?!?!

Ich spürte mein Herz in meinem Kopf und mir wurde schwindelig. Es pochte mir gegen die Schläfen und Blut rauschte durch jede Vene in meinem Körper. Mir wurde warm und ich versuchte mich irgendow festzuhalten, doch ich fand nichts. Ich bekam Panik. Und dann hüllte mich eine schwarze Leere ein.

"Kira! Kira!" Ich hörte eine Stimme und blinzelte leicht. Emily schaute mich an. Sam und Embry sahen mich auch von oben an und ich blinzelte. Meine Augen waren so schwer.
"Was ist passiert?", fragte ich. "Du bist umgekippt", Sam musste sich ein lachen verkneifen und ich sah dass auch Embry grinste. "Bist du okay Kleines?" Ein Mann kam auf mich zu. Er war komplett schwarz bekleidet. Wir drehten uns alle zu ihm. Plötzlich waren Sam und Embry riesengroße Wölfe und Emily zog mich weg.

Und dann ging alles ganz schnell. Der Mann zeigte seine Fangzähne und biss sowohl Sam als auch Embry und brach ihnen das Genick. Dann kam er auf uns zu. Emily nahm einen Stuhl zerschlug ihn und gab mir ein Bein und nahm das andere. Doch bis sie bereit war lag sie schon neben mir auf dme Boden mit ihrem Kopf in einem ekligen Winkel und Blut rann ihre Kehle runter. Was...was passierte hier. Ich war in einem Schock. Ich kontte mich nicht bewegen. Ich wollte wegrennen. Ich sollte wegrennen. Ich wollte kämpfen, doch meine Muskeln nahmen diese Signale nicht an. Der Mann kam immer näher und beugte sich dann an meine Kehle und biss mir dann in den Hals. "Schlaf gut!", damit packte er meinen Kopf und drehte ihn mir um.

Ich hörte Stimmen im Hintergrund, ich spürte Wasser an meinen Lippen und schluckte. Das kalte, klare Wasser rann meine Kehle nach unten und verteilte sich in meinem Körper, es kühlte mich und ich merkte, wie mein Puls sich beruhigte. Ich erkannte jetzt die Stimmen. Embry und Sam waren da und meine Schwester sprach zu mir. Moment sie sprach zu mir. Ich blinzelte und sah Emily über mir. Mein Kopf war in ihrem Schoß und sie lächelte als sie sah, dass ich wach wurde.

"Wo ist der Mann? Sind wir Vampire?" Ich setzte mich auf. "Langsam Kira.", Emily reichte mir eine Flasche mit Wasser und ich trank zwei Schlücke. Kein Blut, das war gut.

"Du wurdest ohnmächtig. Hier sind keine Vampire. Ins Reservat kommen keine, wir haben Wachen an der Grenze. Mach dir hier keine Sorgen.", Sam hatte sich neben Emily gesetzt und ich nickte langsam. Embry war kreidebleich als ich zu ihm schaute.

"Embry?" "Er gibt sich die Schuld dafür, dass du umgekippt bist." Ich schaute zu ihm. Er hatte etwas Recht, da er mir das gesagt hatte...aber andererseits hat er es mir ja nur gesagt. Es ist ja nicht seine Schuld dass es Vampire gibt oder dass ich umkippe. Man war das peinlich.

"Schon okay Embry. Mach dir keine Sorge. Ich bin dir nicht böse." Ich versuchte zu lächeln und schaute ihn an. Er tat mir schon fast wieder leid, wie er da so saß und ins Nichts schaute. Er war mein ältester Freund. Er war ein guter Freund. Unser Streit...war zum wegschmeißen und ich glaube ich war einfach zu sturköpfig.

Ich stand auf und atmete kurz tief durch und blinzelte die Sterne vor meinen Augen weg.
Langsam lief ich auf Embry zu und nahm ihn dann in den Arm soweit das ging. Ich flüsterte. "Schon okay Embry. Es ist nicht deine Schuld."
Der Eiszapfen...obwohl er heiß war wie auch Sam, jedenfalls...sagen wir ein Lavastein. Der Lavastein unter mir löste sich langsam und er erwiederte dann meine Umarmung.

Ich setzte mich auf seinen Schoß um meine Arme besser um ihn schlingen zu können. In meiner Brust machte mein Herz plötzlich einen Satz und mir wurde flau im Magen...aber es war nichts schlechtes...es fühlte sich an wie Schmetterlinge. Es kitzelte sogar leicht. Ich atmete tief durch. Mann klappte das mit den Vorsätzen gut. Keine Beziehung weil Männer scheiße sind...ja Kira genau so hattest du das geplant. Haben wir so langsam mal gelernt, dass nicht alles so läuft wie du es geplant hast? Rede ich grad ernsthaft in der dritten Person mit mir selbst und das in Gedanken? Gott Kira! Ich holte mich zurück in die Gegenwart und spürte wie Embrys Wärme sich an meinen kalten Körper schmiegte. Ich lächelte und quieckte leicht auf und hörte Embry leise Kichern.

Die Welt war wieder in Ordnung. Oder?

(Bild: Vampir aus ihrem Traum von Pinterest: https://pin.it/1ShqOCE)

Maybe Someday - Embry Call FanfiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt