Kapitel 13: It's Gonna Be Forever

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Ihr Kopf hob sich ein kleines bisschen, bevor er wieder in den weichen Kissen landete. Ich zog seelenruhig an meinem Joint und prägte mir jede Kurve, jeden blauen Fleck und jeden Kratzer auf ihrem Körper ein. Es war ein Festspiel an Farben und schöner als jedes Kunstwerk welches im Louvre hing. Ob es am Gras lag oder meiner eigenen kranken Fantasie, aber ich sah Bilder vor mir die mich geradezu in Panik versetzten.

Bella und ich, glücklich am Strand von Mexiko. Wie kam ich auf sowas? Ich könnte sie schon mitnehmen, doch war das wirklich klug? Ich liebte sie. Ich wusste, dass ich nie damit aufgehört hatte. Trotz Drogen, Alk, Gewalt und Knast wollte ich nichts mehr als jeden morgen neben ihr aufzuwachen. Ich blies den Rauch lachend aus, das war nun wirklich lächerlich.

Die Therapien im Gefängnis müssen aus mir einen Romantiker gemacht haben. Wie stelle ich mir das vor? Sie hasst mich. Ich wette wenn ich ihr eine Waffe in die Hand geben würde, dann könnte sie abdrücken ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.

Dabei war sie wohl tatsächlich sowas wie meine Seelenverwandte. Sie war meine einzige wahre Liebe. Sie war meine Person. Mein Schicksal. Aber auch mein Untergang. Ich konnte in ihrer Anwesenheit nicht klar denken. Ihre Augen sahen in meine Seele.

„Fuck."; dieses Gras von Miles machte einen echt gefährlich high. Ich durfte so nicht nachdenken. Es gab einen Plan und an den würde ich mich halten. Nur so konnte ich meine Freiheit wirklich genießen. Ich nahm einen tiefen Atemzug. Erinnerte mich zurück wie es war eingesperrt zu sein. Die schwere Luft im Knast, die ständige Angst vor den Währten und den anderen Mithäftlingen. Das widerliche Essen. Die engen Gänge und die vielen Gitterstäbe. Alles nur wegen Bella, ich würde mich rächen. Ich würde nicht sentimental werden, sondern ihr genau das antun was sie mir angetan hatte. Das hatte ich mir selber versprochen.

Bellas Kopf hob sich erneut und diesmal schaffte sie es sich auf die Ellbogen abzustützen.

Ihre blonden Haare standen in alle Richtungen ab und ihr Blick flog einmal durchs Zimmer ehe sie an mir hängen blieb. Sie zuckte nicht und wendete auch nicht den Blick ab als ich auf sie zu ging. Meine Hand landete sanft auf ihrem Rücken und ich reichte ihr den halben Joint.

Ihre Augenbraue hob sich kurz bevor sie sich zu mir drehte und ihren Kopf nach vorne zu meinen Fingern drückte. Ihre Hände waren vorne mit Handschellen zusammen gebunden. Ich hatte ihr einen kurzen Kimono-Bademantel angezogen und dicke weiße Adidas Socken.

Ihre rosa Lippen zogen eifrig am Joint und berührten dabei meine Finger. Ich sah ihr friedlich zu wie sie den Rauch tief inhalierte, es würde sicherlich gegen die Schmerzen weiterhelfen. Die Stille war angenehm und nachdem wir abwechselnd gezogen hatten lehnte sie sich zurück ins Bett.

„Du-

Ich schreckte fast etwas auf als ich ihre sanfte Stimme vernahm. Überrascht blickte ich ihr entgegen. Sie sah angestrengt an die Decke und schien mir absichtlich nicht in die Augen schauen zu wollen.

Dafür bringe ich dich um, Henry. Das verspreche ich dir.".

„Verstehe."; sagte ich leise und legte mich neben sie.

-Bella's Sicht-

Der Joint hatte etwas gegen die Schmerzen geholfen, doch Gras machte mich schon immer müde, also beschwerte ich mich nicht als Henry ruhig wie ein Teddybär neben mir lag.

Ich würde ihn umbringen. Ich wusste nicht wie oder wann, aber ich würde es tun. Ich musste es tun. Ansonsten könnte ich nicht mehr weiter leben. Ich hasste ihn so sehr, ich hasste mich dafür, dass obwohl ich ihn so sehr hasste dennoch mein Herz schneller schlug wenn er neben mir lag. Nach allem was er mir angetan hatte konnte ich nicht aufhören ihn zu lieben?

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