Twenty one letters to Niall (Übersetzung)

Sechszehn Briefe an Niall

Die Ruhelosigkeit breitete sich langsam aus.

Anfangs war es nur während Interviews, dieser Drang aufzustehen und zu gehen und Niall fühlte sich nicht mehr wohl in seiner eigenen Haut. Aber dann passierte es überall. Wenn er mit seinen Freunden ausging, während er auf der Bühne sang, während er abends im Bett lag.. Er konnte nicht mehr schlafen, denn er fühlte sich wie ein Fremder, wo auch immer er hinging.

Also las er die Briefe immer und immer wieder, in der Mitte der tiefschwarzen Nacht. Vielleicht war er zu sehr damit beschäftigt. Vielleicht hätte er sich stoppen sollen, denn sie war ein Mädchen, welches er nie getroffen hatte, ein Mädchen das jung und alleine war. Sie war Meilen von ihm entfernt und es war gut möglich, dass er sie bereits verloren hatte, ohne es zu wissen. Wahrscheinlich war das alles eine ganz dumme Idee.

Aber er- er konnte einfach nicht aufhören. Er musste einfach weiterlesen, das sagte er sich selbst als er sich abends in seine Schlafkabine kuschelte, andernfalls würde er verrückt werden. Nun war es zu spät um zurückzugehen, dachte er und saugte die Worte des Mädchens förmlich auf um so viel von ihr zu bekommen, wie er konnte.

Lieber Niall,

Ich habe dir nun seit fast drei Monaten nicht mehr geschrieben. Sorry deswegen. Ja, mir ist schon klar, dass du sie eh nicht liest, aber dennoch fühle ich mich als hätte ich dich irgendwie betrogen. Also hier bin ich wieder. Ich habe keinen blassen Schimmer wo ich anfangen soll, wie soll ich dir erklären, dass mein Leben in den letzten drei Monaten nur noch schlimmer geworden ist?

"Oh Nein", sagte er leise. Es kann doch nicht schlimmer geworden sein, oder? Es kann doch nichts auf dieser Welt geben, andem dieses Mädchen noch mehr zerbrach.

Ich denke ich fange so an: Ich schreibe diesen Brief auf dem Buchrücken meines Mathebuches auf der Wiese von der Schule. Es ist gerade die vierte Unterrichtsstunde, und nein, ich bin nicht im Unterricht- auch wenn ich da jetzt eigentlich sein müsste. Denn sie sind dort. Ich bin nicht im Unterricht weil, fuck, ich kümmer mich 'nen Scheiß um so dumme Sachen wie Trigonometrie. Hörst du das? Ich kümmer mich einen Scheiß drum!

Vielleicht später, wenn ich in dem überfüllten Bus nach Hause gefahren bin und das Telefon klingelt weil die Schule anruft und mich irgendjemand anschreit. Denn es wird natürlich mein Fehler sein, weil ich mit den falschen Leuten verkehre oder so. Natürlich wird der Grund für mein Fehlen im Mathe oder Chemieunterricht sein, dass ich lieber mit irgendwelchen Leuten draußen abhänge. Obwohl ich eigentlich wegen den Leuten DRINNE alleine draußen bleibe.

Ich- Ich kann nicht

Die sonst so elegante Handschrift war nun zitterig und die Worte brachen ab. Verschmierte Tinte auf kariertem Papier, der Beweis ihrer Tränen. Niall atmete tief ein.

Ich fange noch mal an. Drei Monate zuvor schrieb ich dir, dass Alice, eine der einzigen richtigen Freunde die ich jeh hatte, sich komich benahm. Erinnerst du dich?

Nun, es hat sich jetzt herrausgestellt, dass Alice geht. Gegangen ist. Sie ist bereits gegangen, ich denke das ist der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte. Sie ist nach Newcastle gezogen, Niall. Das ist hunderte Meilen entfernt. Okay ja, wir schreiben uns noch und so, aber ich habe sie seit zewi einhalb Monaten nicht mehr gesehen. Sie ist nicht hier, nicht mit mir im Unterricht,sie ist nicht hier um mich zum Lachen zu bringen, sie ist nicht hier um mir dumme Fotos von sich nd ihrer Katze zu zeigen. Sie ist nicht hier um mich zu verteidigen, sie ist nicht hier aber ich bin es. Hörst du das Niall? Ich bin wieder alleine, und ich hätte es verfickt noch einmal wissen wüssen!

Fran und ihre Freunde ließen mich in Ruhe als Alice da war, besonders nachdem sie sie ins Gesicht geschlagen hatte,aber jetzt. Jetzt bin ich alleine und es ist alle nur noch schlimmer geworden. Man sieht immer wieder diese Plakate auf denen steht, dass wenn du gemobbt wirst, dass du dich jemandem anvertrauen sollst., aber es steht nie auf diesen Plakaten was sie machen werden sobald du ihnen davon erzählst. Schulen haben keine Strategien entwickelt wie man Mobbing stoppt. Sie gehen einfach davon aus, dass ein paar harsche Worte an beide Partien alles stoppen würde.