Countryhumans | Raureif

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Sorry fürs Warten.

 Ich dachte wirklich, ich bekomme das Kapitel schneller fertig.

So viel zum Thema "zeitnah" ^^'

Viel Spaß beim Lesen und Entscheidung fällen 

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Deutschland erinnerte sich nicht mehr daran, wie lange sie im Anschluss mit dem Schneemobil noch unterwegs gewesen waren. Er hatte sich gegen Russlands breiten Rücken gedrückt und die Augen vehement geschlossen gehalten. Die wunderbare und unangetastete Natur um sich herum konnte er nicht mehr genießen, nicht mehr ertragen. Immer wieder sah er den Kadaver des Wolfes vor sich, den sie letztendlich zusammen in das sporadisch ausgehobene Grabe gehievt hatten.

Deutschland hatte es Russland angesehen. 

Seine Mimik und Körperhaltung sprach Bände, dass er von dieser Aktion nicht sonderlich angetan war. Doch außer missmutigem Geschnaufe, hatte Russland keine weiteren Proteste von sich gegeben. Deutschland begriff nur vage, dass dieser damit eine große Geste und ein enormes Entgegenkommen ihm gegenüber gezeigt hatte.

Für den Wilderer bedeutete der Tod des Tieres nichts, außer finanziellen Gewinn. 

Für Deutschland hingegen brach eine eigens, in Gedanken, aufgebaute Utopie zusammen. Zumal er sich diesem seltsamen Gefühl nicht widersetzen konnte, eine Verbindung zu diesem Tier gespürt zu haben, auch wenn ihr Aufeinandertreffen begrenzt war.

Deutschland verstand allmählich, wie unglaublich gefährlich und schwierig ein Leben in diesem Land für die Bewohner war. Zu Hause, vor dem Computer sah alles viel leichter aus. Alleine schon die arktische Kälte hatte ihn überrascht, beinahe überrumpelt. Die Intensität war fernab seiner Vorstellungskraft gewesen. Es gab so viele Situationen und Erlebnisse, die er zuvor nie mit diesem Leben hier in Verbindung gebracht hatte.

Russland wurde sich hingegen bewusst, dass sein Verständnis von Empathie und Mitleid eine vollkommen neue Form angenommen hatte.

Und nun waren sie angekommen.

Deutschland bemerkte es erst, als die Motorengeräusche und die Vibration des Motors verstummt waren.

Das Basiscamp war noch kleiner, als er es sich vorgestellt hatte.

Inmitten von Schnee und Tannen befand sich plötzlich ein einigermaßen weiträumiger und ebenerdiger Bereich mit drei Behausungen, die Deutschland spontan an Schiffscontainer erinnerten.

Ursprünglich handelte es sich bei ihrer kleinen Basisstation um eine ehemalige Forschungseinrichtung für meteorologische, magnetische und astronomische Beobachtungen. Nach Estonias Angaben, hatte es auf staatlicher Seite keinerlei Probleme bezüglich einer Übernahme dieser alten und in die Jahre gekommenen Forschungsstation gegeben. Wahrscheinlich hatte der Staat nicht einmal mehr gewusst, dass diese rostende Station existierte. Estonia hatte wahrscheinlich trotz alledem eine Übernahmegebühr zahlen müssen, aber Deutschland hatte diesbezüglich nie weiter nachgefragt.