Als der Wecker klingelt, brumme ich müde und stehe auf. Immerhin muss ich noch duschen und die letzten Dinge einpacken. Kaum habe ich die Zähne geputzt, geduscht und die Haare geföhnt, ziehe ich mir meine Unterwäsche an und creme mir das Gesicht mit dem Rest der Creme ein und verteile Mandel- Kokosöl auf meinen Körper. Meine Haut ist gerade im Winter einfach viel zu trocken. Dann schmeiße ich die Zahnbürste, Duschsachen und das Öl, wie auch den Föhn inklusive Haarbürste in den Koffer und verschließe ihn.
Im Schlafzimmer schnappe ich mir wieder eine meiner etlichen Thermoleggings und ziehe mir diese mit dicken Socken, einem schwarzen gerippten langärmligen Rollkragenoberteil an. Dazu einen dicken oversized Hoodie und meine Winterboots. Die Uhr zeit bereits 9:30 Uhr, dann habe ich ja doch länger geduscht, als ich dachte. Na ja, ich bin noch super in der Zeit. Zu Chris und Bonnie brauche ich nicht lange. Ich schnell mir meinen Wintermantel, die Autoschlüssel, meine Tasche und den Koffer und mache mich dann, nach dem ich die Wohnung abgeschlossen habe, auf dem Weg zum Auto. Ein Glück habe ich nah am Haus einen Parkplatz bekommen. Und das, obwohl ich so spät zu Hause war.»Hey, Schwesterherz«, begrüßt mich Chris und nimmt in den Arm, nachdem er die Tür hinter mir geschlossen hat. »Hey Chris. Ich habe uns sechs Brötchen mitgenommen«, sage ich und halte die Tüte hoch. »Das wird definitiv reichen«, sagt Bonnie, die gerade im Türrahmen zwischen Küche und Flur erscheint und grinst mich an. Ich grinse sie an und gehe au sie zu, um auch sie mit einer Umarmung zu begrüßen. »Ich freue mich, das du bzw. ihr mitkommt und wie Weihnachten zusammen verbringen«, murmelt sie leise in mein Ohr, als Chris sich an uns vorbei schleicht. »Ich freue mich auch«, sage ich ebenso leise und wir lösen uns voneinander, ehe wir in die Küche gehen und uns zu Chris an den gedeckten Tisch setzen. Während wir gemeinsam frühstücken, erzählen wir uns von den letzten Tagen und ich richte den beiden noch Grüße von Clara aus. Bonnie hatte noch einige WannaDo Ideen, die sie ab Neujahr anbieten möchte und war in den letzten Tagen fleißig am Zeichnen gewesen. Chris, der als Musikproduzent selbstständig ist, er hat mit Zweien seiner Künstler an ihren Songs geschrieben.
Gerade bin ich mit Bonnie dabei, alles abzuwaschen, was wir beim Frühstück schmutzig gemacht haben, und Chris räumt in der Zeit die Koffer in sein Auto. Mein Auto werde ich hier stehen lassen und dann, wenn wir im Neujahr zurück kommen, von hieraus wieder nach Hause fahren. »Bist du schon aufgeregt, wegen Heiligabend?«, frage ich sie, als wir sicher sind, dass Chris die Wohnung verlassen hat. Wild nickt sie. »Definitiv. Ich bin so gespannt darauf, wie er reagieren wird. Aberich freue mich auch so sehr darauf, ihm das endlich sagen zu können. Dieses Schweigen bringt mich noch um den Verstand.« Gerade als ich dazu noch etwas sagen möchte, hören wir die Tür aufgehen und verstummen. Chris erscheint bei uns in der Küche und sieht uns direkt an, dass wir unser Gespräch unterbrochen haben. »Soll ich wieder gehen, damit ihr zu Ende erzählen könnt?«, sagt er lachend, doch wir winken ab. »Nein, alles gut. Bist du startklar? Luna und ich sind nämlich hier fertig«, antwortet Bonnie und Chris nickt. »Ich wäre auch fertig. Von mir aus können wir los«, sagt er. »Ich gehe nur noch mal schnell auf die Toilette, dann können wir los«, sage ich und verschwinde kurz. »Oh, gute Idee«, höre ich Bonnie noch sagen, ehe ich die Tür zum Bad schließe.
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Ich muss eingeschlafen sein, denn gerade als ich aufwache, sehe ich, wie wir stillstehen. Auf der Autobahn. Um genauer zu sein, auf der verdammt vollen Autobahn. »Na, wieder wach, Prinzessin?«, sagt mein Bruder schmunzelnd, und ich nicke. »Stehen wir schon lange?«, frage ich und setze mich wieder richtig hin, ehe ich nach der Wasserflasche neben mir greife, um einen Schluck zu nehmen. Mein Hals ist ganz trocken. »Ja, aber da vorne löst sich das wieder. Wir haben eine Stunde verloren, sind aber noch gut in der Zeit«, antwortet Bonnie.
Und Bonnie hat recht, es dauert nicht lange und wir fahren alle wieder flüssig weiter. Kommen unserem Ziel immer näher.In Neustadt in Holstein angekommen, springt die Haustür von Bonnies Eltern bereits auf, da sind wir noch gar nicht aus dem Auto gestiegen. Selbst den Motor hat Chris noch nicht ausgeschaltet, da steht schon Saray neben dem Auto. Scheinbar kann sie es kaum erwarten, ihre große Schwester wiederzusehen. »Endlich seid ihr da. Ich hab dich so vermisst. Euch alle drei«, quietscht sie Bonnie ins Ohr und bringt uns damit zum Lachen. »Ich habe dich auch vermisst, Ray«, sagt Bonnie und drückt ihre kleine Schwester fest ansich.
Als sich die Schwestern wieder lösen, gehen wir alle zusammen mit unserem Gepäck ins Haus und begrüßen Bonnies Eltern herzlich. »Ich wollte mich noch mal bei euch bedanken, das wir Weihnachten hier feiern dürfen«, sage ich an beide und werde direkt von Karin noch mal in den Arm genommen. »Das ist doch selbstverständlich. Ihr gehört zur Familie«, sagt sie und Kai stimmt ihr, mit mit einem warmen Lächeln auf den Lippen, nickend zu. »Wir haben für 20 Uhr einen Tisch hier beim Italiener um die Ecke reserviert. Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch erst mal in Ruhe frisch machen und dann trinken wir noch einen Tee zusammen, ehe wir uns auf den Weg machen«, schlägt Kai vor und mit einem kurzen Blickaustausch mit Bonnie, mache ich mich mit ihr auf den Weg nach oben, zu unseren Zimmern. Chris und Kai laufen uns hinterher und tragen uns die Koffer hinauf.---
Das Essen beim Italiener war sehr lecker, aber wir sind auch alle mehr als satt. Kai lädt uns alle ein und zahlt gerade, während wir uns auf den Weg zur Garderobe machen, und unsere Jacken und Mäntelwieder anziehen. Es ist ein schönes und gemütliches Restaurant und bereits festlich geschmückt. »Kannst du Bonnie ablenken? Und vielleicht Saray mitnehmen? Macht einen kleinen Spaziergang, länger als 30 Minuten brauche ich nicht«, flüstert mir mein Bruder leisezu und ich nicke. Jetzt wird es ernst. Er hat sich vorgenommen, bevor er am 30. Bonnie den Heiratsantrag macht, bei ihrem Vater um ihre Hand anzuhalten. Er liebt solche alten Traditionen und ich finde es schön, dass er das wirklich durchzieht. »Bonnie? Saray? Was haltet ihr davon, wenn wir drei einen kleinen Spaziergang machen?«, frage ich die beiden. Die Mädels und ihre Eltern schauen mich etwas verwirrt an, doch die Schwestern nicken zögerlich. Nachdem ich ihren Eltern zuzwinkere, schmunzelt Karin und Kai scheint noch mehr verwirrt zu sein. Ob Karin etwas ahnt? Ist ja auch egal, sie wird es früh genug erfahren. »Ähm okay. Es ist zwar ziemlich kalt, aber so ein Spaziergang tut bestimmt gut. Chris, was ist mit dir? Kommst du mit?«, fragt Bonnie ihren Freund. »Nein, macht ihr das mal unter euch Mädels. Ich gehe mit euren Eltern zurück nach Hause«, erklärt er und gibt ihr einen Kuss, ehe er sich mit Karin und Kai in die Entgegengesetzte Richtung nach Hause macht.
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Dezemberwunder
FanfictionIst es Zufall? Ist es Schicksal? Ist es Glück? Oder ist es doch einfach nur ein Wunder? Das fragt sich Luna, seitdem sie IHM das erste Mal über dem Weg lief. Oder sollte ich besser sagen: in IHN hineinlief? Das man jemanden wie IHN einmal trifft, is...