Kapitel 7

538 53 12
                                    

Godsmack - Under Your Scars

Klitschnass kam ich im Haus meiner Eltern an. Seit die beschlossen hatten mich hierzulassen, war ich nicht mehr in der Lage es als mein Heim zu bezeichnen. So was hatte ich nicht mehr. Ohne aufzusehen zog ich mir die Schuhe von den Füßen und trottet langsam die Treppe nach oben in den Raum, welcher noch offiziell mein Zimmer war.

"Jimin! Wo hast du gesteckt?", ertönte die vorwurfsvolle Stimme meiner Mutter hinter mir. Aber ich reagierte nicht.

Ich war denen egal, warum sollte ich mich also noch um die scheren?

Ein Poltern hinter von unten ließ vermuten, dass sie es wohl nicht dabei belassen würde. Keinen Augenblick später zog mich etwas an meinem Ärmel zurück. Stur geradeaus blickend blieb ich einfach stehen.

"Ewww... Du bist ja pitschnass! Zieh dir was Trockenes an und komm dann runter zum Essen, dann reden wir weiter.", kam es in diesem befehlenden Tonfall, den ich so hasste.

"Keinen Hunger...", gab ich nur kalt zurück.

"Jimin...", der aufkommende Ärger war deutlich zu hören und nur einen Moment später drehte sie mich mit einem Ruck um. Was auch immer sie eigentlich hatte sagen wollen, ich bekam es nie zu hören. Sobald sie in meine gefühllosen Augen blickte verstummte sie. Ich erkannte eine Mischung aus Verwirrung und Entsetzen.

"Was ist los? Ist was passiert?", sie klang ernsthaft besorgt.

Was für eine gute Schauspielerin...

Nichts in mir wollte darauf antworten, weshalb ich mich von ihr losriss und ohne Eile einfach weiter ging.

"Schatz?", ertönte ihre Stimme hinter mir. In dem Augenblick zerbrach was in mir. Fast in Zeitlupe drehte ich mich um und blickte sie direkt an.

"Nenn mich nie wieder so. Hör endlich auf so zu tun als ob ich dir was bedeute." Ich schrie nicht, zeigte weder Wut noch Hass, noch erhob in irgendeiner Art und Weise meine Stimme, sondern ich sprach das einfach nur ruhig und leise aus. Und trotzdem zuckte sie so scharf zusammen, als ob ich versucht hätte sie zu schlagen. Das meine Worte sie kalt erwischt hatte war offensichtlich.

Und trotzdem löste das Bild vor mir absolut nichts in mir aus...

Damit drehte ich mich um und lief weiter. Es war mir alles zu viel, ich wollte nichts anderes als meine Ruhe und es gab eh keinen Grund hier noch länger rumzustehen.

Als ich kurz darauf mein Zimmer betrat, stutzte ich kurz. Jemand hatte Kartons hineingestellt.

Die konnten es echt nicht erwarten mich loszuwerden...

Nachdem ich die Tür hinter mir abgeschlossen hatte, ließ ich mich auf mein Bett fallen.

Will nicht packen...

Als ein leises Klopfen ertönte, zog ich eines meiner Kissen zu mir und presste es auf meinen Kopf, aber selbst so war das Geräusch nicht zu überhören. Frustriert angelte ich meine Kopfhörer aus meinem Ranzen und drehte die Musik extra laut auf. Endlich bekam ich um mich herum nichts mehr mit, nur das Dröhnen in meinen Ohren. Schwer schleppte ich mich zu meinem Schreibtisch, dabei vollkommen ignorierend, dass ich immer noch meine nassen Sachen trug. Hausaufgaben waren zwar nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, aber es lenkte mich zumindest eine Weile von allem anderen ab.

Die Lehrer würden mich morgen definitiv für Krank halten... Aber was soll's...

Rund eine Stunde später sah ich verwirrt meine Sachen durch. Hatten wir nicht immer viel mehr auf gehabt?

My Teacher Is My Roommate / JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt