Kapitel 10

531 55 5
                                    

Lady Gaga - Million Reasons

Nachdem wir den Abwasch erledigt hatte, beschloss ich mich schon einmal bettfertig zu machen.

Zum Glück war schon alles ausgepackt...

Also schnappte ich mir ein Shirt und trabte mit den letzten Sachen auf dem Arm ins Bad. Zu meiner Überraschung fand ich dort aber auch einen Jungkook, der mich mit der Zahnbürste im Mund müde ansah.

Oha, da würde ich in Zukunft drauf achten müssen...

...und es war echt komisch ihn auch nur in Gedanken mit seinen Vornamen anzusprechen...

Im Haus hatten mein Bruder und ich ein eigenes Badezimmer gehabt. Da wir uns drauf geeinigt hatten wer wann rein konnte, waren wir uns eigentlich nie in die Quere gekommen.

Das war definitiv was Neues...

Es überraschte mich aber ehrlich, wie kaputt er auf einmal aussah. Eben war er noch in der Küche rumgesprungen und jetzt sah er aus, als ob er beim Zähneputzen im Stehen einschlafen würde. Ich war schon dabei mich wieder umzudrehen, da grummelte es hinter mir und das Wasser wurde angestellt.

"Bin fertig, kannst.", schon schob sich der Älter an mir vorbei und verschwand laut gähnend in seinem Zimmer, mich einfach da stehen lassend. Aber wirklich Gelegenheit mit darum Gedanken zu machen bekam ich nicht, da es genau jetzt an der Tür klingelte.

Meine Sachen einfach auf dem Badezimmerteppich ablegend beeilte ich mich zur Tür zu kommen, um meinem besten Freund reinlassen zu können. Er war noch nicht ganz drin, da schlang ich schon meine Arme um ihn.

"Ist in der letzten halben Stunde was passiert, was ich wissen sollte?", verwirrt sah er mich an, erwiderte aber meine Umarmung.

"Ne, bin einfach nur froh, dass du wieder da bist.", flüsterte ich, was ihn leise kichern ließ.

"Jetzt bin ich ja da~ Lässt du mich jetzt auch richtig rein?", erst nach seinem Satz realisierte ich, dass wir immer noch in der Haustür standen.

"Sorry...", leicht verlegen löste ich mich von ihm und trat so zur Seite, dass er endlich eintreten konnte.

"Wo ist Jeon?", fragte mich Tae, nachdem er unseren Lehrer nirgendwo hatte entdecken können.

"Bett.", meinte ich nur, schon auf dem Weg Richtung Bad, während der Blauhaarige erst mal seine Sachen bei mir verstaute. Als er dann um die Ecke bog, bewaffnet mit seiner Zahnbürste, trug er schon nur noch sein Shirt und Boxershorts. Schon fast peinlich berührt hielt ich eine Zahnbürste nach oben, die er früher bei mir immer benutzt hatte.

Die war natürlich mit umgezogen~

Augenblicklich zogen sich seien Mundwinkel nach oben

"Du hast sie ja mitgenommen!" Seine Reaktion ließ mich leise Lachen.

"Klar hab ich das, jetzt müssen wir ja niemanden mehr fragen ob du übernachten darfst.", grinste ich leicht.

"Was ist mit Herrn Jeon?", seine Augenbrauen wanderten ach oben.

"Naja, der wohnt doch auch nur zur Miete... Solange wir ihm gegenüber nicht übertreiben geht das in Ordnung... denke ich...", etwas unsicher sah ich mein Gegenüber an.

Was das Wohnen hier betraf hatten Jungkook und ich echt noch einiges zu klären.

Ich war mir aber ziemlich sicher, dass wir da innerhalb der nächsten Tage drüber reden würde. Für heute Abend sollte es jedenfalls Ok sein. Tae half mir noch, meine Sachen im Bad zu verteilen, ehe wir uns selbst fertig machten. Als wir dann endlich bei mir im Bett lagen, streckte ich sofort meine Arme aus und zog meinen besten Freund zu mir.

"Denk nicht mal dran das Zimmer heute einweihen zu wollen. Mir tut mein Hintern von gestern noch weh!", grummelte er gegen meine Haare, während ich meinen Kopf in seinem Oberteil vergrub.

"War nicht meine Absicht!", gab ich nur müde zurück, drückte mich dann aber nochmal von ihm weg. "Ist es noch schlimm?" Da war mein schlechtes Gewissen wieder.

Und wo war das 'du bist das nächste Mal unten' geblieben?

Lieb lächelte er mich an, ehe er antwortete. "Geht schon, war ja auch nicht so ganz unschuldig daran. Und jetzt komm schon her." Jetzt wurde ich zum Stofftier befördert.





Zusammen mit der jetzt einsetzenden Ruhe passierte das, wovor ich mich schon die ganze Zeit gefürchtet hatte.

Meine Gedanken fingen an zu kreisen...

Alles was ich den ganzen Tag über von mir geschoben hatte, brach über mir zusammen. Die Erinnerungen, all die negativen Gefühle, die vor allem meine Mutter in mir ausgelöst hatte und dann noch der Schmerz. Es war fast, als ob meine Seele unter der Last schreien würde. Erst verkrampfte ich mich nur, bis dann ein unbändiges Zittern von meinem Körper Besitz ergriff.

Ich konnte einfach nichts dagegen tun, viel zu übermächtig war es...

Selbst das Taes Griff um mich herum sich verfestigte bekam ich nur noch am Rande mit. Wie ein Film lief alles vor meinem Inneren Auge ab. Immer und immer wieder. Die Zeit, die ich meinem Bruder verbracht hatte, die Familienessen die mir so unendlich viel bedeutet hatte, Geburtstage, Weihnachten und alle Feiern, die wir zusammen besucht hatten. All die Erinnerungen, an die ich früher so gerne zurückgedacht hatte, quälten mich gerade, zerrissen mich innerlich.

Und dazu das Wissen alles verloren zu haben...

Innerhalb von Sekunden bahnte sich das erste Schluchzen seinen Weg und es sollte diese Nacht nicht das letzte bleiben. Zusammen damit sickert auch immer neue Tränen aus mir heraus, um dann von dem T-Shirt meines besten Freundes aufgesogen zu werden. Dessen Finger strichen mittlerweile geradezu zärtlich über meinen Rücken.

Gott was war ich froh ihn hier zu haben...

Ich hatte keine Ahnung, wie ich das alleine hätte durchstehen sollen. War ja nicht so, als ob ich bei meinem Lehrer hätte anklopfen können. Ab jetzt war ich auf mich alleine gestellt und meine einzige Konstante war der Blauhaarige, in dessen Armen ich gerade lag. Und auch wenn er da war, so gab er mir auch die Gelegenheit all das zu verarbeiten und war mir einfach nur nah, ohne sich mir aufzudrängen.

Eine ganze Zeit lang, lagen wir einfach nur so da, ich mir die Augen ausweinend in den Armen meines Gegenübers. Nur langsam wurden meine Schluchzer weniger. Ich war körperlich so erschöpft, dass ich überhaupt nicht bemerkte wie ich mich nach und nach in den Schlaf weinte.

Bis hin zu dem Punkt, wo mich nur diese angenehme Schwärze empfing und ich für dem Moment endlich zur Ruhe kam...








__________________________________

I know, die beiden kommen wie ein Pärchen rüber - ist aber Absicht XD

Heellllooo~

wer wollte eigentlich schon vor Stunden geupdated haben und es offensichtlich nicht geschafft? Jep - ich. Warum? Weil mein Internet für Stunden tot war T_T Gott war ich froh, als ich eben heim kam und alles wieder funktioniert hat^^"

Wenn alles gut geht, kommt morgen auch noch ein Kapitel ^^

Euch noch einen schönen Abend~

My Teacher Is My Roommate / JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt