Kapitel 13

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ATEEZ - Say My Name

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich der Türklinke dabei zusehen konnte, wie sie langsam nach unten gedrückt wurde. Schon fast zaghaft schob sich die Tür nach innen.

Aber es konnte kein Lehrer sein, oder??? Der wäre doch sicher einfach hier reingeplatzt...

Unwillkürlich atmete ich erleichtert aus, als ich erkannte, wer den Kopf durch den Spalt steckte. Es war kein geringerer als Tae, dessen suchender Blick durch den Raum glitt, bis er schließlich an mir hängen blieb. Selbst bei diesem schlechten Licht konnte ich sehen wie sich seine Augen erschrocken weiteten.

Ich muss doch bestimmt beschissen aussehen...

Immerhin schaffte ich es nur mit einer unheimlichen Kraftanstrengung meine Tränen wieder zurück zu kämpfen. Ohne zu zögern kam der Blauhaarige mit schnellen Schritten auf mich zu, die Tür hinter sich einfach offenstehen lassend.

Warum sollte man sich auch darum scheren, immerhin kam fast nie jemand hier hoch...

Bei mir angekommen ging er vorsichtig auf die Knie und betrachtete mich. In seinem ganzen Ausdruck konnte ich bodenlose Sorge erkennen.

Ich hatte ja heute Morgen schon mies ausgesehen... Wird sich wohl nicht gebessert haben...

„Hey...", er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte und irgendwie war ich froh darüber. Ich wollte gerade gar nichts hören. Die Begegnung mit meinen Eltern gerade, war für mich schon schlimm genug gewesen - Mitleid würde alles nur noch schlimmer machen. Ich wollte einfach nichts anderes machen, als mich in einer dunklen Ecke zu verkriechen.

Da ich mich nicht regte und auch keine Anstalten machte irgendetwas zu sagen, ließ sich mein bester Freund einfach neben mich fallen, nur um dann seinen Arm um meine Schulter zu legen. Sanft zog er mich zu sich. Diese Einladung mehr als dankend annehmend, vergrub ich meinen Kopf an seiner Halsbeuge, während er sich auch gegen mich lehnte. Und es war genau diese Berührung, die in mir alle Dämme brechen ließ. Die Tränen, die ich versucht hatte zurückzuhalten, bahnten sich ihren Weg über meine Wagen in Taes Shirt.

Warum ich... Warum musst das alles mir passieren... Ich fühlte mich zerrissen...

Etwas in meinem Kopf schrie ständig, dass ich hoffnungslos überreagierte. Aber mein Herz sagt mir etwas anderes. Alles in mir fühlte sich so an, als ob ich in einen dunklen Strudel hinabgezogen werden würde. Und ich konnte es absolut nicht verhindern, sondern sank immer tiefer.

Und genau das war es, was mich so fertig machte...

Gerade deshalb war es für mich umso erleichternder, dass mein bester Freund mich suchen gekommen war, obwohl er eigentlich hätte im Unterricht hätte sitzen sollen. Genau wie ich.

Unterricht...

Wie soll ich das jetzt bitte auf die Reihe bekommen? In dem Zustand, in dem ich mich befand, schaffte ich es so schon nicht auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

Aber wahrscheinlich würde mich keiner gehen lassen oder? Wäre es eine Möglichkeit zu fragen?

Selbst wenn es klappen sollte, so würde maximal ich die Erlaubnis bekommen zu gehen. Tae würde bestimmt hier bleiben müssen.

Alleine sein wäre noch schlimmer...

Noch während ich in meinen Überlegungen versunken vor mich hin schluchzte, strich mir mein bester Freund immer wieder sanft über den Rücken. Bis wir Geräusche aus dem Flur hörten. Irritiert sahen wir uns an, ehe wir die immer noch offene Tür fixierten.

My Teacher Is My Roommate / JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt