Kapitel 26

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Neoni - Darkside

Nachdem ich die Entscheidung getroffen hatte, Jungkook notfalls zu einem Gespräch zu zwingen lag noch eine Aufgabe vor mir, auf die ich absolut keine Lust hatte: Hausaufgaben
Seltsamerweise neigte ich vor allem dann dazu die zu machen, wenn es mir nicht so sonderlich gut ging.

Mit der aktuellen Tendenz würde ich noch zum Musterschüler mutieren... seltsamer Gedanke... klang so gar nicht nach mir...

Aber ich hatte auch keine Lust, jetzt deshalb noch zusätzlich Ärger in der Schule zu bekommen. Der Kram bei mir zu Hause reicht mir da völlig aus. Und da ich später noch zu Tae wollte, wo bestimmt kein Schulbuch mehr in die Hand genommen werden würde, hatte ich nicht wirklich eine Wahl. Also erhob ich mich schweren Herzens aus meinem Bett und griff nach meinem Ranzen. Unschlüssig stand ich jetzt da. Eigentlich hatte ich gar keine Lust mich an den Schreibtisch zu hocken. Zögernd wanderte mein Blick ins Wohnzimmer.

Der Teppich war schön flauschig...

Schulterzuckend befand ich dir Idee für gut und trottete in Richtung Couch, vor der ich mich auf den Boden an den kleinen Tisch setzte.

Ich war eh alleine, konnte also auch niemand meckern ~

Mir noch was passendes im Fernsehen anmachend, wandte ich mich der ersten Aufgabe zu.

Warum machte sich der Kram nochmal nicht von alleine?

Rund anderthalb Stunden später war ich gerade am letzten Satz der koreanisch Hausaufgaben, als ich hörte wie die Haustür aufging. Erschrocken zuckte ich zusammen und blickte zum Eingang.

Warum kam der jetzt?? 5 Minuten später wäre nicht drin gewesen?

Seufzend stellte ich mich schon mal auf den kommenden Ärger ein - der auch nicht lange auf sich warten ließ.
„Was machst du denn da?", erklang schon das wohlklingende Gemecker Jeons. Augenverdrehend packte ich meine Sachen zusammen.
„Hausaufgaben", antwortete ich nur knapp. Ich wollte zwar mit ihm reden, aber die Themenauswahl hatte ich mir doch leicht anders vorgestellt.
„Beim laufenden Fernseher? Und auf dem Boden?", pure Ungläubigkeit klang in deiner Stimme, plus einer Portion Gereiztheit.

Was bildete der sich eigentlich ein?

Ich spürte wie mein Blut in Wallung kam - aber auf die unangenehme Art.
„Seit wann bist du meine Mutter, dass du meinst, absolut alles was ich mache kritisieren und für unmöglich zu halten?", mit einem mehr als unterkühlten Blick sah ich ihn von meinem Teppichsitzplatz an. „Ich kann mich nicht erinnern, dich darum gebeten zu haben, dich wie meinen Vormund aufzuspielen!" Überrascht über meine Gegenwehr blinzelte er mich an, ehe er sich wieder fing.
„Als dein Lehrer muss ich auch auf dich achten... und beim Fernsehen die Hausaufgaben zu machen ist nicht gut", kam es langsam von ihm, dabei kam er bis an den Rand der Couch und stützte sich auf der Lehne ab.
„Ach und weil du mein Lehrer bist, darfst du dich wie meine Mutter aufführen?", fauchte ich zurück. Inzwischen war ich wirklich sauer.

Sein Verhalten kotzte mich so an!

„Reicht es nicht, dass meine Eltern mich abgeschoben haben? Musst du allen Ernstes absolut alles kritisieren, was ich mache? Atme ich dir vielleicht noch zu laut, oder stört dich meine unangenehme Aura vielleicht noch ein wenig?", ich versuchte noch nicht mal meine Stimme leise zu halten.
„So meine ich das doch gar-", noch ehe er ausreden konnte unterbrach ich ihn mit einem lachen, bei dem selbst mir kalt wurde.
„Ach nein?", in meiner Position drehte ich mich so, dass ich ihn ansehen konnte. „Seit rund einer Woche bist du mit Abstand das Schlimmste was mir je passiert ist! Ich darf keinen Zeh aus meinem Zimmer strecken, ohne dass du mich sofort wegen absolut allem ankackst! Hörst du dich eigentlich selbst reden?" Mein Gegenüber schien ein paar Nuancen blasser zu werden, sagte aber keinen Ton.

My Teacher Is My Roommate / JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt