Buckys Sicht:
Schweißgebadet wachte ich auf. Was war das? Ich hatte seitdem Jola da war keine Albträume mehr gehabt. Komisch...Ich fuhr mir mit der Hand durch das Gesicht und seufzte auf. Plötzlich hielt ich inne, als mir etwas auffiel: Ich hatte keine Albträume mehr seitdem Jola da war. Nein...Das konnte nicht sein. Hektisch schaltete ich das Licht an und blickte auf die Bettseite neben mir. Die leere Bettseite. Nein! Wo ist sie? Okay...beruhige dich, Bucky. Sie ist wahrscheinlich nur etwas zu trinken holen. Ich wollte aufstehen und zum Fenster gehen, als mir ein Zettel auf dem Nachttisch auffiel. Er war mit meinem Namen versehen. Stirnrunzelnd nahm ich den Zettel in die Hand und betrachtete ihn. Es war Jolas Handschrift. Ich hatte einmal einen Zettel von ihr in der Hand gehalten und die Schrift sehr lange begutachtet, wodurch ich nun mühelos in dem schwachen Schein der Lampe die Handschrift entziffern konnte. Schnell faltete ich den Zettel auseinander. Nicht, dass doch etwas geschehen war. Weshalb würde sie sonst einen Zettel auf meinen Nachttisch legen und meinen Namen auf diesen schreiben?Bucky,
Es tut mir so leid, dass ich dir nichts gesagt habe, aber ich konnte nicht. Ich hätte dich und die anderen nur unnötiger Gefahr ausgesetzt. Das wollte ich nicht. Du wirst noch früh genug erfahren, weshalb ich wusste, was ich nun machen sollte. Aber ich bitte dich: Verletze Doctor Strange nicht. Er hat mich verstanden und mir geholfen, damit ihr nun in Sicherheit seid. Wenn du wütend bist, dann sei auf mich wütend aber nicht auf irgendwen anders. Ich liebe dich. Und es tut mir so leid. Ich wollte nicht, dass es so weit kommt, aber ich war zu langsam. Niemand hätte etwas dagegen machen können. Ich werde nun wahrscheinlich schon tot sein. Versuch garnicht erst nach mir zu suchen. Du wirst es nicht rechtzeitig schaffen. Ich bin als Wolf sehr viel schneller als du und das weißt du auch.
Verzeih mir.
In ewiger Liebe
JolaNEIN!
Mit Tränen in den Augen stand ich auf und lief aus dem Zimmer. Nein, Nein, NEIN! Das darf sie nicht getan haben! Bitte! Sie darf nicht...Mit schnellen und schweren Schritten polterte ich in Tonys Zimmer. Wenn jemand mir helfen konnte, dann war er es. Doch ich blieb starr im Türrahmen stehen, als einzelne Lichtstrahlen eine zusammengekauerte Gestalt auf Tonys Bett beleuchteten. Die Lampe war angeschaltet und nach ein paar Sekunden drang Schluchzen an meine Ohren heran. "Es ist zu spät. Wir können nichts mehr machen.", hörte ich Tonys gebrochene Stimme und schüttelte den Kopf. "Nein...Nein...sag das nicht. Es darf nicht zu spät sein. Es ist noch nicht zu spät. Das geht einfach nicht. Bitte. Hilf mir.", flüsterte ich und das erste mal seit langem flossen mir Tränen über die Wangen. "Es geht nicht, Bucky. Sieh es endlich ein. Wir haben verloren.", brüllte Tony plötzlich und stand innerhalb von Sekunden vor mir. Sein Blick huschte über den Raum und über meine Gestalt, aber nie war sein Blick auch nur ansatzweise im Stillstand. Als suchte er etwas. Als suchte er Jola. "Scheiße. Ich hab versagt. Schon wieder.", flüsterte er und sein Gesicht sah 20 Jahre älter aus. Es machte ihn fertig. Genauso wie es mich fertig machte. Ich rutschte auf den Boden und lehnte mich gegen die Wand. "Warum hat sie uns nichts gesagt?", fragte ich nach einiger Zeit des Schweigens, in der man nur Tonys Schluchzen gehört hat. "Sie wollte uns schützen...Dabei hätten wir sie schützen sollen.", antwortete er und ging auf seinen Nachtschrank zu. Sein Gesichtsausdruck hatte nun einen nachdenklichen und auch leicht hoffnungsvollen Gesichtszug angenommen. Er kramte in einer Schublade und zog kurz darauf eine Glasplatte heraus. "F.R.I.D.A.Y. ruf Doctor Strange an.", hörte ich ihn sagen und kurz darauf ertönte eine weitere Stimme. "Tony, es tut mir leid." Tony warf die Glasscheibe auf sein Bett und ging auf die Fensterscheibe zu, auf welche er direkt einschlug. "Also ist es wahr...", schockiert sah Tony auf das Handy auf dem Bett, ehe sein Gesicht sich zu einer wütenden Grimasse verzog,"WARUM? WARUM HAST DU ZUGELASSEN, DASS MEINE EINZIGE NICHTE STIRBT? ICH HASSE DICH!! VERDAMMT!", brüllte er. Jetzt verstand ich, warum er Doctor Strange angerufen hatte. Er wollte die Bestätigung. Steve hatte mir einmal erzählt, dass Doctor Strange ein Magier sei, der auch in die Zukunft sehen kann. Ich fand das sehr nützlich und war fasziniert. Steve hatte mir versprochen mal mit mir zu Doctor Strange zu fahren, damit ich ihn kennenlernen kann. Doch nun war ich mir sicher, dass ich ihn schon früher kennenlernen würde als gewollt. "Du kommst auf der Stelle hier hin und erklärst mir, warum Jola so gehandelt hat und wo sie jetzt ist.", befahl Tony streng und sofort bildete sich ein goldener Ring in der Mitte des Raumes und ein Mann mit rotem Umhang stand plötzlich vor mir. Er schaute auf mich herab und sein Gesicht strahlte Mitleid aus. Er kniete sich vor mich. "Es tut mir leid, wie es gelaufen ist. Jola hat mir von eurer besonderen Verbindung erzählt. Sie sagte mir, dass sie dich mehr liebt als sie jemals jemanden geliebt hat. Du warst der einzige, der sie verstanden hat. Sie war froh dich zu haben und es tut ihr leid, dass du das jetzt durchstehen musst. Sie wollte dir diese Schmerzen ersparen, aber es ging nicht anders. Es tut mir leid.", sagte er, legte mitfühlend seine Hand auf meine Schulter und stand dann auf. "Strange. Wieso hast du mir nicht Bescheid gesagt, dass sie solche Probleme hat und dass sie sterben wird? Woher wusste sie überhaupt, dass sie sterben wird?", fragte Tony und Doctor Strange wandte sich von mir ab. Ich zog meine Beine an meinen Körper und ließ meinen Kopf auf meine Knie fallen. Ich fühlte mich leer. Ausgesaugt, bis auf den letzten Tropfen Lebenswillen. "Sie wollte euch nicht in Gefahr bringen. Als sie den Strand entlanggelaufen ist, hat sie eine Gruppe von Männern gefunden. Darunter war Jace und ihr Vater. Sie hat sofort gewusst, dass sie angreifen wollen. Sie war sehr schlau. Ich bewundere sie für ihre Kombinierungsfähigkeit. Danach ist sie sofort zurückgelaufen und hat mich angerufen. Sie wusste, dass ich schon gesehen habe, was passiert. Du hattest ihr von mir erzählt, Tony, und von meinen Fähigkeiten. Es fiel ihr schwer, euch alleine lassen zu müssen. Sie war aber schlau genug, um schnell zu verstehen, dass es der bessere Weg war. Sie hat es nur getan um euch zu schützen. Ich bin jede Möglichleit durchgegangen, die es gab. Entweder sie alleine wäre gestorben oder ihr wärd mit ihr gestorben. Versuch sie zu verstehen, Tony. Du hättest nicht anders gehandelt.", redete Doctor Strange auf Tony ein und Tony nickte langsam. "Ich kann sie verstehen. Trotzdem tut es mir weh.", flüsterte er und wandte sich wieder dem Fenster zu. Schnell stand ich auf und packte Doctor Strange am Arm. "Wo ist sie? Ich will sie wenigstens begraben können.", fragte ich und keine Sekunde später standen Tony, Doctor Strange und ich an einer Klippe. Erschrocken schaute ich durch die Gegend und mein Blick blieb bei einem Leichnam kurz vor der Klippe liegen. Jola...Schnell ging ich auf sie zu. Sie hatte ihren Kopf zur Klippe gedreht und die Augen geschlossen. Ihr Gesicht sah furchtbar aus. Ihr Körper sah auch nicht besser aus. Überall waren Einschusslöcher und anscheinend hatte sie noch geweint, denn ihr Gesicht war komplett nass. Ich nahm ihren Kopf behutsam und legte ihn in meinen Schoß. Ich spürte das noch warme Blut an meinen Fingern und ärgerte mich über mich selber. Wäre ich etwas früher gekommen, hätte ich ihren Tod verhindern können, doch ich war zu langsam. Zu schwach. Zu schwach, um sie zu retten. Zu schwach, um zu verhindern dieses Monster zu werden. Zu schwach, um mich zu wehren. Ich zog Jola an mich und vergrub meinen Kopf in ihrer Schulter. Ihr Geruch war immernoch derselbe süße Duft, der mich schon immer fasziniert hat. Ihre Lippen, die durch die Kopfposition leicht meinen Hals berührten, fühlten sich immer noch so sinnlich an wie früher. Ich kann es nicht fassen. Wie kann es sein, dass eine so starke Frau durch ihren Vater und ihren Ex-Verlobten stirbt? Langsam hob ich meinen Kopf und schaute auf die wunderschöne Nacht. Es war wolkenlos und ich hätte mich vermutlich gefreut mit Jola draußen zu sitzen und das Meer in der Nacht zu beobachten. Doch Jola war tot und ich würde diese Gelegenheit niemals bekommen. Ich würde niemals wieder ihr wunderschönes Lachen hören. Ich würde ihr niemals wieder in diese wunderschönen Augen blicken können. Ich würde niemals wieder mit ihr zusammen sein können. "FUCK!!!" Durch meinen lauten Schrei flogen ein paar Vögel erschrocken von den Bäumen weg, die in der Nähe standen. Doch das interessierte mich nicht. Es interessierte mich nichts mehr. Es interessierte mich nicht, als Jolas Brüder, Marla, Sam und all die anderen bei uns auf der Klippe ankamen. Es interessierte mich nicht, wie der Rest der Klippe aussah, auf welcher auch die Leichen von Jace und Jolas Vater lagen. Es interessierte mich nicht, als die Sonne aufging und damit die Zukunft ohne Jola ankündigte. Verdammt, ich liebe dich doch, Jola!
Ich liebe dich so sehr...
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Blitzeis//Winter Soldier FF
FanfictionNun war er weg und sie verlor sich in ihrer Trauer, doch dann wurde sie gerettet. Doch der Verlust ging nicht spurlos an ihr vorbei. Sie hatte sich verändert. Sie war nicht mehr die selbe, die sie einst war. 2.Buch Ihr solltet aufjedenfall das erste...