Kapitel 10

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"Okay. Gut.", murmelte Jace und lächelte mich an. Das war noch furchteinflößender als wenn er komplett ausrasten würde. "Ich vergebe dir. Wir werden trotzdem heiraten.", verkündete er und mir fiel die Kinnlade vermutlich bis zum Erdkern. "Was?!", fragten Bucky und ich gleichzeitig und auch meine Brüder, welche ich ganz vergessen hatte, machten überraschte Laute. "Ja, ihr habt richtig verstanden. Jola und ich werden trotzdem heiraten." Ich verstand nicht, wieso er das tat, jedoch wollte ich ihm gerade am liebsten den Kopf abreißen, obwohl er nichts falsch gemacht hatte. "Jace. Ich habe nicht gefragt, ob wir immer noch heiraten. Ich wollte sowieso noch mit dir reden. Ich will dich nicht heiraten. Ich habe beschlossen wieder zu Bucky zurückzukehren. Ich habe gemerkt, dass ich ihn immer noch liebe. Ich liebe ihn mehr als dich und da kann man auch nichts dran ändern. Also wird die Hochzeit nicht stattfinden.", versuchte ich ihm einzutrichtern, doch er schüttelte nur den Kopf. "Das, meine liebe Jola, ist mir relativ Scheißegal, ob du mich nun heiraten möchtest oder nicht.", knurrte er und auch sein Lächeln war verschwunden. "Du kannst sie nicht dazu zwingen.", mischte sich Bucky nun wieder mit ein. "Das geht dich garnichts an. Sie ist in ein paar Tagen meine Frau und da wird ihr deine Meinung am Arsch vorbeigehen. Also find dich damit ab.", knurrte Jace. "Jace, er hat recht. Du kannst mich nicht dazu zwingen dich zu heiraten. Ich möchte dich nicht heiraten, also werden wir auch nicht heiraten." Jaces Augen verengten sich. "Du weißt gar nicht, was du da redest und was dir alles entgeht." "Oh doch. Ich weiß genau, vor was und vor wem ich mich bewahre. Ich bewahre mich davor, ein langweiliges Leben mit dir zu führen. Irgendwann hätten wir wahrscheinlich Kinder bekommen und dann hätte ich mich für immer an dich gebunden und es wäre nur noch um meine Familie gegangen. Klar, irgendwann will ich so etwas haben, aber ich habe mich schon seit längerem gefragt, ob diese Kinder dann wirklich von dir sein sollen und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es nicht das ist, was ich will. Nicht mit dir." Verärgert sah Jace mich an, doch dann drehte er sich zu Bucky. "Hast du ihr das alles ins Gehirn gepflanzt? Du Nichtsnutziges Arschloch hast mir meine Freundin weggeschnappt und das nur, weil du nichts besseres zu tun hast. Wie kannst du überh..." Bevor Jace aussprechen konnte, stellte ich mich zwischen ihn und Bucky und hielt ihm den Mund zu. "Es reicht, Jace. Ich habe dir gesagt, wieso ich dich nicht heiraten möchte und ich hoffe wirklich, dass du es eines Tages verstehen wirst.", meinte ich noch, ehe ich ihn zur Tür drückte und diese schloss, nachdem meine Mutter mit dem Verbandszeug Jace verwirrt ansah und dann zu uns kam. "Was ist passiert?", fragte meine Mutter dann auch schon direkt und ich erzählte ihr alles während sie mich verarztete. "Du hast das richtige getan. Du hättest dich später nur darüber geärgert, dass du ihn nicht verlassen hast.", riet Mom mir und ich nickte, ehe sie sich zu mir beugte und auf Bucky deutete. "Und außerdem sieht er viel besser aus und ist auch netter." Ich merkte wie ich rot wurde. "Mom!", rief ich empört und sie fing an zu lachen. "Ach komm schon. Du bist die einzige Frau in der Familie mit der ich über so etwas reden kann.", meinte sie und ich schaute grinsend zu Ben und Jasper, doch Jasper schüttelte nur mit großen Augen den Kopf. Also hatten sie es unserer Mutter noch nicht gesagt, aber ich musste ja sowieso noch mit Ben darüber reden. "Deine Mutter hat aber recht, Jola. Es war wirklich besser, dass du nicht zu Jace gegangen bist. Ich habe ja selbst miterlebt, was du für einen inneren Kampf geführt hast, um doch bei Jace zu bleiben. Ich habe mir eigentlich gedacht, dass du schon früher mit ihm Schluss machst, aber ich kann mich halt auch mal täuschen.", meinte Tony, den ich komplett vergessen hatte und fügte noch leise, "aber nur dieses eine Mal.", hinzu, weswegen ich etwas lachen musste und auch er mich angrinste. Er hatte ja recht. Ich hätte eigentlich schon Schluss machen müssen, als ich gemerkt habe, dass ich Bucky und nicht Jace liebe. "So, jetzt aber mal ein anderes Thema. Was machen wir heute?", fragte Tony grinsend und schaute meine Brüder und mich fragend an. Als ich sah, dass die Augen von Adam groß wurden, wusste ich schon, worauf er hinaus wollte. "Hier in der Nähe gibt es einen Freizeitpark. Da könnten wir hin!", schlug er vor, jedoch machte ich ihm einen Strich durch die Rechnung. "Dafür ist nicht mehr genug Zeit. Wir können morgen dahin fahren, aber ich wollte mal ein paar alte Freunde besuchen fahren und vielleicht könnten wir ja auch heute Abend in den Club in der Stadt fahren und ein wenig feiern?", schlug ich vor und meine Brüder waren sofort begeistert. "Mit welchem Auto kann ich denn fahren, dass ihr dann später auch nachkommen könnt, Mom?", fragte ich und erwartete eigentlich die Antwort von meiner Mutter. "Mit garkeinem. Du kannst mit dem Motorrad fahren, was Clint für dich fertig gemacht hat.", antwortete Tony stattdessen. Zuerst verstand ich seine Worte garnicht richtig, doch als er mir die Schlüssel lächelnd entgegen hielt und ich sie erkannte, umarmte ich ihn freudig und bedankte mich gefühlte tausend Mal. "Du musst dich nicht bei mir, sondern bei Clint bedanken. Du kannst ihm ja danken, wenn wir nach dem Wochenende dahin fahren und auch alle anderen dort treffen.", verkündete Tony und nun waren auch die anderen ganz aus dem Häusschen. "Tony? Könnten wir gerade vielleicht mal unter vier Augen sprechen?", fragte ich ihn als mir etwas, oder besser gesagt jemand, wichtiges einfiel. Tony stimmte mir zu und zusammen gingen wir dann ins Wohnzimmer, wo wir uns auf das Sofa setzten. "Ich komme einfach direkt auf den Punkt. Ich will meine Mutter nicht alleine mit meinem Vater hier wohnen lassen, während wir in New York sind. Deshalb wollte ich dich fragen, ob sie vielleicht eine Zeit lang im Avengerstower wohnen kann, während wir ihr eine neue Wohnung suchen. Naja, und ich habe ja jetzt auch keine Wohnung mehr, weshalb ich auch fragen wollte, ob ich dann ebenfalls eine Zeit lang im Avengerstower wohnen könnte, solange, bis ich halt eine Wohnung gefunden habe.", fragte ich. "Na klar. Du gehörst doch auch zu den Avengers, auch wenn du den Vertrag dafür irgendwie nie unterschrieben hast, was du aber aufjedenfall noch machen musst. Du und deine Mutter können so lange bleiben, wie ihr wollt. Genug Zimmer haben wir ja sowieso und mit den anderen, die immer mal wieder da vorbei kommen, verstehst du dich ja auch gut. Vorallem ja mit Bucky." Bei dem letzten Satz fing er an zu grinsen. "Den letzten Teil hättest du dir sparen können.", grummelte ich und er fing an zu lachen. Ich stand auf und wollte gerade gehen, als Tony neben mir auftauchte und mich kritisch betrachtete. "Du bist jetzt aber nicht beleidigt, oder?", fragte er. "Pfh.", machte ich nur, ehe ich wieder in die Küche stolzierte. "Ich bin dann mal weg. Wann treffen wir uns heute Abend vor dem Club?", fragte ich und Chris schlug vor, dass wir uns um 6 Uhr trafen, damit wir noch etwas zusammen essen konnten, woraufhin ich zustimmte. Dann nahm ich mir noch meine Jacke, ehe ich auch schon verschwand, wobei ich Tony noch einen arroganten Blick zu warf.

Der Blick, der darauf folgte, war einfach nur göttlich.

Blitzeis//Winter Soldier FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt