Kapitel 19

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Ich kam gerade aus dem Raum, in welchen mich Sam vor ein paar Stunden gebracht hatte. Nachdem ich mit Doctor Strange noch lange telefoniert hatte, hatte ich mich um ein paar weitere Sachen für die Zukunft gekümmert. Nun aber kam ich aus dem Büro heraus und lief direkt gegen Buckys Brust. Ich gab einen erschrockenen Laut von mir, ehe ich ihn ansah. "Was machst du hier?", fragte ich und er zog eine Augenbraue hoch. "Ich frage mich, was du dort gemacht hast.", gab er von sich und ich lächelte ihn leicht an. Anscheinend hatte er gelauscht und versucht herauszubekommen, was ich tat. Deshalb war ich auch gegen ihn gestolpert. Doch leider konnte ich ihm nicht antworten. Er würde es noch früh genug erfahren, aber nicht jetzt. Es würde zu viel Schaden anrichten. "Ich habe telefoniert. ", sagte ich deswegen nur und gab ihm somit zu verstehen, dass ich nicht weiter reden wollte. Ich lehnte mich gegen ihn und sah ihm in diese wunderschönen Augen, die mich so sehr fesseln konnten. Ich wollte es nicht glauben, doch mein Herz hatte ich unwiderruflich an ihn verloren. An diesen Mann, der mich vermutlich besser verstand als es jemals jemand anderes tun würde. Dieser Mann, der die gleichen Qualen erleiden musste, wie ich. Dieser Mann...in den ich mich verliebt hatte und welcher mich gerettet hatte. "Ich liebe dich.", sagte ich noch, ehe ich in Tränen ausbrach. Warum musste diese Welt nur so ungerecht sein? Warum wurden mir so viele Steine in den Weg gelegt? "Was ist los?", fragte er und nahm sanft meinen Kopf in seine Hände. Seine Hände waren so schön rau. Er hatte sie leider schon für viel zu schreckliche Dinge benutzen müssen. Er hätte ein so tolles Leben führen sollen. Ein Leben, was zu ihm gepasst hätte. "Nichts." Ich schüttelte meinen Kopf, doch meine Tränen versiegten nicht und ich schmiegte mich noch mehr an Bucky. Ich wollte diesen Moment so sehr genießen. Doch mein Kopf machte mir einen Strich durch die Rechnung. Viel zu viele Gedanken, die mich plagten. Ich löste mich von Bucky und strich mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich wollte nicht weinen. Ich hatte besseres zu tun. "Ich liebe dich so sehr.", sagte ich und legte meine Lippen auf Buckys. Ich küsste ihn mit solch einer Hingabe, dass mir schon fast schwindelig wurde. Er erwiderte meinen Kuss etwas verwirrt, jedoch wurden wir nach nicht allzu langer Zeit von einem Räuspern unterbrochen. Ich löste mich von Bucky und starrte in die Rehbraunen Augen von Marla, welche mich warm lächelnd ansah. "Ich wollte euch nicht stören, aber William und ich wollten mit dir reden, Jola.", sagte sie und ich nickte. "Ich komme." Mit diesen Worten gab ich Bucky noch einen kurzen Kuss und zog ihn hinter mir her zu Marlas Mann, welcher mich auch lächelnd empfing. Marla ging zu ihrem Mann, welcher ihr die Hand auf den Rücken legte und sie aufmunternd anlächelte. Marla nickte ihm zu, ehe sie sich mit Tränen in den Augen zu mir wandte. "Wie du weißt, erwarte ich ein Kind. Um genau zu sein, ein Mädchen. William und ich haben jedoch keine Verwandten mehr, mit denen wir uns so gut verstehen, dass wir sie fragen würden. Deswegen wollten wir dich fragen, ob du nicht die Patentante unserer Tochter werden willst." Einige Sekunden lang stand ich einfach nur da und starrte Marla an. Hatte sie mich gerade wirklich gefragt, ob ich die Patentante ihres ungeborenen Kindes werden wollte? Marlas Lächeln verging mit jeder verstrichenen Sekunde. "Du musst natürlich nicht, wenn du...", begann sie, doch wurde von einem Freudenschrei meinerseits unterbrochen. Stürmisch umarmte ich sie und brach wiedermal in Tränen aus. "Oh Gott, Natürlich will ich! Das ist super! Das ist einfach...", ich fand keine Worte mehr und sah Marla einfach nur mit Tränen in den Augen an, ehe ich mich zu ihrem Bauch herunterbeugte. "Du wirst die beste und coolste Patentante der Welt haben, hörst du? Wir werden so viel...", plötzlich traf es mich wie ein Schlag und ich taumelte einige Schritte zurück. Die Worte von Doctor Strange liefen in meinem Kopf Amok und ich wollte am liebsten meinen Kopf abschlagen. Die Tränen auf meinem Gesicht flossen weiter, doch es waren keine Freudentränen mehr. Ich merkte, wie mir jemand die Hand auf den Rücken legte. Ich schaute jedoch nur auf den Boden und schüttelte den Kopf. Ich zwang mich dazu zu lächeln, was mir sehr schwer fiel und sah Marla wieder an. "Ich freue mich, dass ihr an mich gedacht habt. Danke.", sagte ich und ging an Marla vorbei nach draußen und vergrub meine nackten Zehen im warmen Sand. Man erkannte, dass die Sonne kurz davor war unterzugehen und mein Herz schlug schon immer heftiger. Es würde nicht mehr lange dauern. Ich verlor noch eine Träne, die ich jedoch schnell wegwischte, ehe ich mich verwandelte. Somit konnte ich den Fragen aus dem Weg gehen. Ich legte mich in den Sand und beobachtete die schöne Aussicht. Ich merkte, wie jemand aus dem Haus kam und mir durchs Fell strich. Ich genoss es und drehte meinen Kopf in Buckys Richtung. "Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst, wenn etwas ist. Ich stehe immer hinter dir. Ich liebe dich, Jola." Ich schmiegte meinen Kopf an seine Brust und inhalierte seinen Geruch. Ich würde ihm so sehr weh tun und es tat mir jetzt schon leid, aber ich musste es einfach tun. Für meine Brüder, Tony und all meine Freunde. Für Bucky. Aber vorallem für mein ungeborenes Patenkind. Ich liebte es jetzt schon, wie mein eigenes Kind. Bucky setzte sich ebenfalls in den Sand und ich legte meinen Kopf in seinen Schoß. Ich hatte eine so tolle Familie, so tolle Freunde, einen so tollen Freund und ich wusste, dass mein Patenkind ebenfalls wunderbar werden würde. Ich merkte es einfach. Verdammt, ich liebte sie alle so sehr. Und ich würde ihnen so große Schmerzen bereiten. Es tat mir alles so leid. Es hätte nicht so laufen müssen, doch es war zu spät.

Ich würde es nicht mehr schaffen.

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Hey,
Frohes neues Jahr an euch alle. Ich hoffe, ihr habt einen schönen Tag gehabt, auch wenn wir nicht mit unseren gesamten Freunden oder unseren Familien feiern durften. Zu Neujahr kommt hier ein neues Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch.

~TheGalaxyOfDreams~

Blitzeis//Winter Soldier FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt