27.01.20
Ich brauche erst mal einen Moment, um zu realisieren was geschehen ist und dann merke ich erst, dass der Typ, der mich angemacht hat am Boden sitzt und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu uns aufschaut. Scheinbar hat T ihn geschubst.
„Ey man, schon gut.", krächzt der Typ und richtet sich auf. „Die ist eh hässlich."
Dann macht er sich schnell aus dem Staub und lässt mich fassungslos zurück.
Ich bin hässlich.
Natürlich bin ich das.
Wer würde mich schon wollen?
Was denke ich mir eigentlich?
Meine Gedanken kreiseln sich immer mehr.
„Hey, alles gut?", T holt mich zurück ins hier und jetzt und dreht mich an meinen Schultern zu sich. „Hat er dich betatscht?"
Ich schlucke, dann schüttle ich den Kopf.
„N-Nein, er hat nur seinen Arm um mich gelegt.", ich seufze. „Trotzdem danke, dass du da warst."
Daraufhin sieht der Tätowierte ziemlich erleichtert aus.
„Gut. Ich hab auch nur gesehen wie er dir gefolgt ist und hatte ein schlechtes Gefühl dabei. Deshalb bin ich ihm gefolgt.", meint er dann.
Ich nicke langsam.
„Oh, okay. Auf jeden Fall gut, dass du dem Gefühl nachgegangen bist."
Nun löse ich mich von ihm.
„Ich muss jetzt jedenfalls aufs Klo, also...wenn du mich entschuldigst."
Ich beiße mir auf die Lippe und T nickt heftig.
„Natürlich. Bis gleich.", antwortet er und schon ist er verschwunden.
Ausatmend fahre ich mir übers Gesicht und bemerke, dass ich schon an der Reihe bin, weshalb ich schnell mein Geschäft erledige und mir danach die Hände wasche.
„Die ist eh hässlich.", die Worte des Typs rauschen durch meinen Kopf und ich betrachte mich schluckend im Spiegel.
Er hat recht. In letzter Zeit ist meine Haut wieder schlechter geworden und zugenommen habe ich auch.
Meine Mundwinkel ziehen sich leicht nach unten und ich spüre wie Tränen in meinen Augen brennen.
„Du solltest echt mal wieder Sport machen. Sieh dich nur an. Dein Bauch ist viel zu weich und über deine Schenkel will ich gar nicht reden.", gesellt sich nun etwas, das mein Ex mal zu mir gesagt hat, zu meinen Gedanken.
Ich beiße mir heftig auf die Lippe und mir wird ganz schlecht.
„Siehst du die da drüben? So solltest du auch aussehen."
„Was will ich eigentlich mit dir, wenn es tausendmal schönere Frauen gibt?"
„Friss doch nicht wieder so viel. Willst du ein Wal werden?"
„Zieh dich mal besser an. Mit dir kann ich mich echt nicht zeigen."
All das hat mein Ex mal zu mir gesagt. Und dann hat er mich letzten Endes mit meiner damaligen besten Freundin betrogen und fallen gelassen. Celine war nämlich nicht immer meine beste Freundin gewesen. Vor ihr war es Alina gewesen, die immer an meiner Seite war. Und von einem auf den anderen Tag hatte ich nicht nur meinen Freund, sondern auch meine beste Freundin verloren. Bei meinem Freund war es wahrscheinlich besser so, da ich immer noch psychische Narben von ihm trage, aber bei meiner besten Freundin tat es am meisten weh.
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Number Neighbours | Taddl
JugendliteraturMitten aus dem Nichts wird Emily von einer unbekannten Nummer angeschrieben. Anscheinend ist sie die Nummernachbarin des Typs, der sich T nennt. Ihre Nummern sind also bis auf die letzte Ziffer identisch. Nur schwer lässt sich Emily zu Kontakt überr...