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28.01.20

Überraschenderweise wache ich am nächsten Morgen immer noch in Ts Armen auf. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich drehe mich ganz vorsichtig um, sodass wir Gesicht zu Gesicht liegen. Er sieht genauso friedlich wie vor zwei Tagen aus und ich kann kaum anders als dahin zu schmelzen.

Plötzlich kommt mir ein Gedanke.

Was wenn er aufwacht und mich so sieht? Oh Gott. Das würde komisch kommen. Was mache ich jetzt?

Ich beiße mir auf die Lippe.

Einfach die Augen schließen. Das ist es.

Sogleich will ich dem nach gehen, doch T macht mir einen Strich durch die Rechnung indem er eines seiner Augen öffnet und grinst.

„Morgen, Stalkerin."

Richtig rot anlaufend wende ich meinen Blick von ihm ab zur Decke.

„Sag mir nicht, dass du wach warst.", piepse ich mit viel zu hoher Stimme.

Nun muss der Größere lachen und knufft mich in die Seite.

„Na wonach sieht es denn aus?", entgegnet er. „Bin schon seit ner viertel Stunde auf und wollte dich noch nicht wecken."

Entrüstet schnaube ich und T schmunzelt.

„Alles gut.", sagt er. „Geht es dir denn besser?"

Er schaut mich fragend an. Ich nicke leicht.

„Ja.", meine ich. „Danke, dass du hier geschlafen hast."

Zum Ende hin werde ich immer leichter und spüre wie ich noch röter werde.

„Gerne, jederzeit.", antwortet er jedoch als ob es selbstverständlich ist, dann löst er sich von mir und steht auf. „Also ich hab Hunger. Soll ich uns schon mal Frühstück machen? In der Zeit kannst du dich umziehen und so weiter."

Seine große Gestalt guckt auf mich hinab und ich nicke.

„Klingt gut."

Und schon ist er weg. Grinsend schlage ich die Decke beiseite und krabbele ebenfalls aus dem Bett, ehe ich die Tür schließe, mir etwas anderes anziehe und dann ins Bad verschwinde.

Kurze Zeit später sitze ich vor T am Tisch und wir verschlingen unser Frühstück. Er wohl einerseits, weil es schon halb zwölf ist und ich deshalb und weil ich mich gestern übergeben musste erst recht.

Danach besprechen wir was wir am heutigen Tag unternehmen wollen. Wir entscheiden uns dafür das Deutsche Museum und das Museum of Urban and Contemporary Art anzugucken. Morgen wollen wir dann eher daheim chillen und am Abend Schlittschuh laufen, am Donnerstag dann den Botanischen Garten angucken und am Freitag wieder eher chillen.

Gegen 13 Uhr machen wir uns also auf den Weg zum deutschen Museum. Ich bin zwar schon gefühlt dreimal dort drin gewesen, aber T scheint sich sehr dafür zu interessieren, also gehe ich gerne noch ein viertes Mal hin. Der Reihe nach gucken wir uns die verschiedenen Aufstellungen an und arbeiten uns bis zum obersten Stockwerk vor. So genau hab ich mir das alles noch nie angeguckt, also wundert es mich nicht, dass wir das Museum erst um 16 Uhr verlassen.

„Das war echt cool.", meint T während wir in die S-Bahn steigen, um zum nächsten Museum zu gelangen.

„Fand ich auch, so lang war ich noch nie da drin.", gestehe ich ihm daraufhin und er legt den Kopf schief.

„Du warst da schon mal?"

„Dreimal.", nuschele ich kleinlaut und seine Augen werden groß.

„Sag doch was! Wir hätten uns das nicht anschauen müssen.", entfährt es ihm.

Number Neighbours | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt