Die beste Crew der Welt

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Mein Flug ging Non-Stop vom Flughafen Kennedy nach London. Trotzdem saß ich nun schon 6 lange Stunden im Flieger und musste noch, wenn alles gut klappte, eine weitere halbe Stunde im Flieger verbringen. Mein Sitz in der First Class war zwar bequem, doch die lange Zeit ohne eine Aufgabe zermürbte mich langsam. Ich hatte Matt eine SMS geschrieben und mich so von ihm verabschiedet. In den nächsten Wochen würde ich mich immer mal wieder bei ihm melden. Keith hatte nach unserem unfreundlichen Gespräch direkt das Gebäude verlassen. Es fand also keine richtige Verabschiedung mehr zwischen uns statt.

Die Akten über Diego und Letty hatte ich schon dreimal gelesen und auf mein Buch vor mir konnte ich mich einfach nicht konzentrieren. Also beschloss ich aus dem Fenster zu sehen. Zwischen New York und London bestand ein Zeitunterschied von 7 Stunden. In den nächsten Tagen würde ich sicherlich einen Jetlag haben. Ich konnte nicht viel erkennen. Wir flogen noch zu hoch. Immer wieder kam mir mein damaliges Leben in den Sinn. Meine Zeit in Rio, die anschließende Zeit in Tokyo. Han hatte mir gezeigt was es hieß jemanden zu lieben, jemanden zu respektieren und ihm zu vertrauen. Ich nahm den Ring zwischen meine Finger. Durch meine Haut war er leicht angewärmt. Meine Augen schlossen sich langsam. Vor mir erschien das Bild von Han, wie er mir den Antrag gemacht hatte. In diesem Moment war mein Leben zum ersten Mal perfekt gewesen. Alles hätte wie in einem Märchen verlaufen können, doch Diego musste dazwischen Funken. Die Wut in mir schob sich wieder zwischen die Glücksgefühle. Ich wusste, dass ich erst meinen Frieden finden würde, wenn Diego tot war.

Auf den Job in London war ich schon sehr gespannt. Hobbs hatte ich nun schon über ein Jahr lang nicht mehr gesehen und ich freute mich sehr auf die erneute Zusammenarbeit mit ihm. Auch auf Nick freute ich mich sehr. Ich hatte mich damals immer gut mit ihm verstanden. Wir waren direkt wie Seelenverwandte gewesen. Über mir ertönte das Zeichen zum Anschnallen. Der Kapitän ging also in den Landeflug über. Mit einem Seufzer erwachte ich aus meinen Gedanken. Den Ring ließ ich wieder in meinen Ausschnitt hinabgleiten. Würde ich Han jemals wieder sehen? Bei diesem Gedanken verkrampfte sich mein Herz. Ich vermisste ihn schrecklich. Er war der einzige Mann gewesen, der mein Herz so berührt hatte, das ich meinen Teufel vertreiben konnte. Immer wieder war ich in den letzten Jahren kurz davor gewesen alles hinzuschmeißen und zu ihm zurück zu kehren, doch Serena Toretto durfte nie wieder leben. Ich war eine Spionin und so würde ich auch in London agieren. Was ich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht ahnen konnte war die Tatsache, dass ich schon bald mit meiner ganzen Vergangenheit gnadenlos konfrontiert werden würde.

Die Räder setzten auf die Landebahn auf und London begrüßte mich mit Regen. Wie hätte es auch anders sein sollen? Nachdem ich meinen Koffer gefunden hatte, machte ich mich auf den Weg in Richtung Ausgang. Den Zoll konnte ich durch meine Marke direkt ohne Probleme passieren. Nick stand auf der anderen Seite der Absperrung. Er hatte sich kaum verändert. Immer noch die Glatze, die wunderschönen blauen Augen und die Muskeln. Naja, vielleicht waren es ein paar Muskeln mehr geworden. Er trug eine Armeehose und ein hellbraunes enges T-Shirt. Nick sah wirklich nicht schlecht aus. Mein Outfit ähnelte seinem. Ich trug eine enge schwarze Jeans, die einen hohen Stretch-Anteil hatte, damit ich mich gut bewegen konnte. Mein Oberkörper wurde von einem Schwarzen Tank Top verhüllt. Die Waffe trug ich an einem Gürtel, der um meine Hüften geschnallt war. Meine Füße wurden durch schwarze Armeestiefel geziert. Über meinem Outfit trug ich meine Lederjacke. Meine Haare hatte ich zu einem Zopf gebunden und mir einen leichten Eyeliner gezogen. Ich winkte Nick zu und beschleunigte meine Schritte. Kurze Zeit später wurde ich schon fest von ihm umarmt. „Schön dich wieder zusehen Emilia. Mich freut es sehr das du noch lebst." Bei dieser Aussage schlich sich ein Schmunzeln auf sein Gesicht. Wir lösten uns wieder voneinander und er musterte mich einmal komplett. „Du siehst wirklich gut aus. Kann es sein, das du noch schöner geworden bist?" Bei diesem Kompliment wurde ich wirklich ein wenig rot. Es freute mich sehr, so etwas von Nick zu hören. „Danke für das Kompliment du kleiner Charmeur. Ich finde es auch toll wieder bei euch zu sein und du siehst übrigens auch sehr gut aus." Ein leichter roter Schimmer bildete sich auf seinen Wangen. „Hobbs erwartet dich bereits ungeduldig. Ich glaube mit schlafen wird es also trotz deines Jetlags erst einmal nichts werden." Ich lächelte ihn an. „Das ist kein Problem. Ich bin im Moment sowieso viel zu nervös um zu schlafen und außerdem kann ich noch genug schlafen, wenn ich Tod bin." „Da hast du absolut Recht, hoffen wir nur mal, dass du noch ein langes Leben vor dir haben wirst." Nick nahm meinen Koffer und ich folgte ihm zu dem schwarzen Landrover.

Wir fuhren durch die Straßen von London. Ich war bisher noch nie in Großbritannien gewesen. Während der Fahrt berichtete er mir von der Crew um Diego. Das Meiste hatte ich bereits aus den Akten erfahren, doch dann erzählte mir Nick etwas, was mich aufhorchen ließ. „Hobbs hat sich Hilfe mit ins Boot geholt. Ich weiß noch nicht wer diese Hilfe ist, doch sie sollen sehr gute Rennfahrer sein. Vielleicht lernen wir sie ja noch heute kennen." Ich konnte nur noch wie in Trance antworten. „Ja, das könnte gut sein." Konnte es möglich sein? Konnte es sein, das diese Rennfahrer mein Onkel und seine Crew waren? Doch wieso sollte Hobbs ausgerechnet sie raussuchen? War er derjenige gewesen, den er schon einmal in Rio gejagt hatte? Dom hatte mir nie die ganze Geschichte erzählt. Ich wollte Nick gerade danach fragen, als er vor einer unscheinbaren Lagerhalle anhielt. „So wir sind da. Einmal bitte Aussteigen Mylady." Ich musste schmunzeln. Nick war wirklich unbezahlbar. Mit einem Aufzug fuhren wir in das Gebäude hoch. Auf der dritten Etage hielt er an. Wir kamen in einem großen Raum an. An der linken Seite befand sich eine hohe Fensterfront. In der Mitte stand ein großer Tisch, auf dem einige Pläne verteilt waren. Sonst war der Raum vollkommen leer. Über den Plänen hing niemand geringeres als Hobbs. Er hatte sich kaum verändert. Nur seine Muskeln schienen ebenfalls mehr geworden zu sein. Er trug wieder sein dunkelblaues T-Shirt. Hobbs schaute von seinen Plänen auf und entdeckte mich. Mit einem offenen Lächeln kam er zu uns herüber. „Emilia. Ich freue mich sehr darüber sie wieder in meinem Team begrüßen zu dürfen. Ich habe ihren Werdegang in den letzten zwei Jahren verfolgt und ich muss sagen, ich bin sehr stolz auf sie." Ich nahm seine ausgestreckte Hand entgegen. „Ich freue mich auch sehr wieder zum Team gehören zu dürfen Sir. Nick hat mir erzählt, das sie sich noch Hilfe ins Boot geholt haben?" Hobbs Gesicht war wie ein Pokerface. „Ja, das stimmt. Sie müssten auch jeden Moment hier eintreffen. Ich denke aber nicht, dass sie sie kennen. Ich habe sie einmal durch Rio gejagt. Jeder von ihnen hat Dreck am Stecken und alle sind illegale Streetracer. Doch im Grunde ihres Herzens sind sie in Ordnung. Ich brauche sie um Diego und seine Crew auf der Straße zu schnappen." Hobbs hatte gerade geendet, als sich die Aufzugtür mit einem erneuten Pling öffnete. Alles war vollkommen ruhig, bis mein Boss die Stille durchbrach. „Ah da sind sie ja auch schon."

Unwillkürlich begann mein Herz schneller zu schlagen. Ich ahnte schlimmes und wollte mich am liebsten nicht herum drehen. Doch es musste sein. Hobbs würde sich sonst sicherlich wundern. Vorher versicherte ich mich jedoch noch einmal, das der Ring tief genug in meinem Ausschnitt verschwand. Irgendwie hatte ich das Gefühl, gleich meiner Vergangenheit in die Augen blicken zu müssen.

Plötzlich ertönte eine Stimme, die ich nun schon seit knapp 3 Jahren nicht mehr gehört hatte. Sie war rau und markant. „Ja, da sind wir. Vor ihnen steht die beste Crew der Welt. Wer ist denn die junge Frau an ihrer Seite?" Die Stimme bescherte mir eine Gänsehaut. In meinen Ohren begann es zu rauschen. Ich hatte das Gefühl jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Ganz langsam drehte ich mich herum. 5 Augenpaare schauten mich an. Zwei von ihnen kannte ich nicht, 3 davon jedoch sehr gut. Eines gehörte Brian, eines meinem Onkel Dom und eines Han. Meine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Ich würde mit ihnen zusammenarbeiten müssen und dabei musste ich aufpassen, dass sie mich nicht erkannten. Wenn sie meine wahre Identität herausfanden, würden sie sich alle in große Gefahr begeben, um mich zu retten. Dies wollte ich um jeden Preis verhindern. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich brachte keinen Ton hervor. Wie in Trance nahm ich Hobbs Stimme neben mir wahr die sagte: „Darf ich ihnen Miss Emilia Parker vorstellen? Sie ist Special Agent der CIA und zurzeit die beste Spionin Amerikas." Die dunklen Augen meines Onkels musterten mich interessiert. Ich musste mich wirklich zusammenreißen um meine wahren Gefühle verstecken zu können. Niemand durfte die Angst in meinen Augen sehen, denn sie hätte mich verraten.

Jeder hat ein Geheimnis.

Oh mein Gott! Die Geschichte ist 2 Tage online und hat schon über 100 Reads. Echt danke Leute! Dafür gibt es heute ein „Weihnachtsspecial" Also kurz es wird ganz viele neue Kapitel geben. Ich hoffe ihr freut euch. Frohe Weihnachten euch allen.

Tokyo, where the world turns into light 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt