Die Falle

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Ich hatte lange überlegt was ich anziehen sollte. Wollte ich die Männer doch umhauen und vor allen Dingen Han sollte beeindruckt sein. Im Endeffekt hatte ich mich für eine enges aber bequemes scchwarzes Kleid entschieden. Alles lag eng an meinem Körper an und setze jede einzelne Kurve ins rechte Licht. Das Spionagetraining hatte meinen Körper noch besser proportioniert. An den Füßen trug ich schwarze Lack High-Heels. Meine Haare waren in der Zeit schon wieder ein ganzes Stück gewachsen und ich möchte Sie zu einer aufwändigen Frisur. Meine Augen betonte ich mit einem aufwändigen Make-Up. Die Waffe, welche sich nur durch meinen Fingerabdruck aktivierte legte ich in meine Handtasche. In meinen Schuh steckte ich zwei kleine Plättchen, die eine größere Menge Sprengstoff enthielten. Jedes dieser Plättchen konnte ein Haus in die Luft jagen. An meinem Handgelenk befestigte ich eine Uhr. Sie war Peilsender und Bombe zugleich. Unter meinem anderen Schuh befestigte ich ein kleines Messer. In meinen Haaren hatte ich eine Haarklammer, mit deren Hilfe ich Schlösser knacken konnte. All diese Gadgets hatte ich noch von Robert in New York bekommen. Er war auf diesem Gebiet einfach der Beste. Ich würde diese Dinge heute sicherlich nicht alle gebrauchen können, doch ich wollte kein Risiko eingehen. Der Spiegel vor mir zeigte eine attraktive Frau. Sie hatte noch ihr ganzes Leben vor sich und niemand hätte hinter ihr eine Spionin vermutet.

Ich freute mich auf das Rennen heute Abend, war bereit dazu mein Bestes zu geben. Mit meiner Handtasche schwebte ich die Treppe hinab. Die Männer hatten sich bereits im Wohnzimmer versammelt. Bei meinem Eintreten verstummten ihre Gespräche. Alle sahen sie mich mit großen Augen an. Ich schaute zu Han herüber. Sein Mund stand offen. Ihm gefiel mein Outfit anscheinend sehr. Tej schaute mich an und meinte nur: „Oh man Emilia. Ich wusste gar nicht das Spioninnen so heiß sind. Ich glaube ich bewerbe mich jetzt auch beim CIA, wenn ich meine Strafen los bin." Roman pflichtete ihm bei. Ich musste Lachen. „Vielen Dank für das Kompliment. Aber ich denke wir sollten jetzt los fahren. Möchte jemand bei mir mitfahren?" Sofort gingen drei Hände nach oben. Brian und Dom mussten Grinsen. „Du hast meinem Team ganz schön den Kopf verdreht Emilia.", sagte mein Onkel. „Ja, es tut mir ehrlich leid." antwortete ich mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

Dom fuhr mit seinem Dodge Charger Daytona. Brian nahm seinem 78er Ford Escort Mk1. Tej und Roman fuhren mit Roman's 1969er Ford „Anvil" Mustang. Hobbs hatte ihnen die Autos besorgt. Er meinte, das Diego sicherlich Waffen hätte um die Elektronik der modernen Autos lahm zu legen. Mein Maserati und ich waren also das leichteste Ziel. Doch Hobbs wusste, das ich mit keinem anderen Auto so gut fuhr. Deshalb hatte er ihn mir auch hier in London besorgt. Ich hatte den anderen beiden Jungs eine Abfuhr erteilt und saß nun mit Han in meinem Maserati. Dieser war zunächst still, doch dann sagte er etwas was mich total freute. „Du siehst heute Abend wirklich sehr gut aus." Auf meinem Gesicht bildete sich eine leichte Röte. „Vielen Dank Han. Das kann ich aber nur zurückgeben." Er trug eine dunkle Jeans, ein graues T-Shirt und eine schwarze Lederjacke. Er sah einfach zum Anbeißen aus. Seinen Ring trug ich wieder an der langen Kette gut in meinem Ausschnitt versteckt. Neben Han kam es mir so vor, als hätte er ein unbeschreiblich schweres Gewicht. Wie gerne hätte ich ihm von allem erzählt. Plötzlich kam mir eine Frage in den Sinn. Ich traute mich zunächst nicht sie zu stellen. Mit ihr würde ich sicherlich wieder Wunden aufreißen. Doch die Frage ließ mich nicht mehr los. Ich musste sie ihm einfach stellen, kostete es was es wollte. „Sag mal Han, hast du eigentlich eine Freundin? Ich meine du bist ja ein sehr hübscher Mann. Da stehen die Frauen doch bestimmt Schlange." Nun war ich sehr auf seine Antwort gespannt. Hatte er wieder eine Freundin? War er nach mir glücklich geworden? Ich wusste, dass wenn er mit Ja antworten würde, eine Welt für mich zusammenbrechen würde. Han schwieg zunächst, baute so unbewusst eine Spannung in mir auf, die ich kaum mehr aushielt. Ein Schatten legte sich über sein Gesicht und er wirkte plötzlich wieder unendlich müde. „Nein, ich habe keine Freundin, denn mein Herz gehört immer noch einer Person, die mich vor 3 Jahren verlassen hat. Seitdem hatte ich immer mal wieder Affären, aber nichts Ernstes. Du musst wissen, dass mir diese Frau alles im Leben bedeutet hat. Sie war wie meine Luft zum Atmen. Sie hat durch den ganzen Scheiß den ich gebaut habe hindurchgeschaut, meinen wahren Kern erkannt. Sie war immer für mich da, hat mir sogar das Leben gerettet. Ihr Name war Serena Toretto. Serena war die Nichte von Dom und kam aus Amerika. Sie hatte selber einige Probleme. Gegenseitig haben wir uns von diesen Problemen befreit. Wir wollten heiraten, ein glückliches Leben beginnen, doch dann hat sie sich umgebracht. Ich weiß bis heute nicht wieso. Niemand hat es mir verraten, nicht einmal Dom. Sie meinten, dass mich der Grund innerlich zerstören würde. Doch ich denke nicht, dass sie es ohne einen triftigen Grund gemacht hätte. Irgendetwas Schreckliches muss vorgefallen sein, was sie zu diesem Schritt bewegt hat. Wie ich sie kenne, wollte sie sicherlich wieder einen aus ihrer Familie damit beschützen. Serena hatte ein großes Herz und jeder hat sie sehr geliebt." Ich sah, wie sich die Tränen in Han's Augen sammelten. Ich legte meine Hand auf die Seine und drückte diese leicht. Han hatte mir gerade ein Liebesgeständnis gemacht, welches mich umhaute. Ich konnte kaum mehr einen klaren Gedanken fassen, war ich doch zu berührt von alledem. Meine Liebe für Han hatte in den letzten Jahren nichts von ihrer Intensität eingebüßt, wie mir gerade wieder einmal mehr bewusst wurde. „Mir fehlen gerade wirklich die Worte Han. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Es tut mir so unendlich leid was passiert ist." Ich musste wirklich schlucken, denn auch mir stiegen die Tränen in die Augen. Die Wärme von Han's Hand ließ meinen gesamten Körper pulsieren. Mein Herz schlug Purzelbäume. Ich wollte endlich wieder meine Lippen auf die Seinen Legen. Doch es durfte nicht sein. Reiß dich zusammen Emilia, ermahnte ich mich selber. Ich wollte Han noch so viel mehr Fragen, doch wir waren am Ziel angekommen.

Tokyo, where the world turns into light 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt