Leo Aldrige
Frust. Genau das war das Gefühl, was Leo Aldrige in diesem Moment übermannte. Er steckte all seinen aufkommenden Frust in seinen Biss. In den Biss, der die Hauptschlagader am Hals von der kleinen Hure Namens Anna nicht verfehlte. Er blendete das Gelächter, das Stöhnen um ihn herum komplett aus und konzentrierte sich nur auf den roten Lebenssaft, der direkt aus ihrem Hals in seine Kehle floss. Das süße Blut in seinem Mundraum ließ ihn für eine Sekunde vergessen, versetzte ihn nahezu in Extase. Das Püppchen unter ihm zappelte als Leo sich ihrer übermannte. Gierig umgriff er ihre Schultern, während er sein Gesicht immer weiter in ihre Halsbeuge vergrub. Er merkte zunächst gar nicht, dass ihr Schlüsselbein unter seinem harten Griff nachgab und tatsächlich in zwei gebrochen war. Unter seinen Händen hatte es sich nur angefühlt wie ein dünnes Streichholz. Doch selbst dann ließ er nicht locker, sondern stillte seinen Hunger. Er hatte sie zuvor verrückt gemacht, bis sie ihn angefleht hatte sie endlich zu ihrem Höhepunkt zu bringen, was Leo nur mit ein paar Handgriffen gelungen war. Sie würde diese Welt zumindest nicht unbefriedigt verlassen und war in den Genuss seiner Leidenschaft gekommen. Für einen Menschen war dies durchaus tödlich und somit meist nur ein einmaliges Verfahren. Aber sie hatte Leo nicht widerstehen können und auch er wollte nicht länger ihren vollen Brüsten und ihrer wohlgeformten Hüfte widerstehen. Das liebte er an den Weibern - Ihre gottverdammten Kurven. Caleb wusste doch gar nicht, was ihm entging. Annas Haut war weich wie ein Pfirsich gewesen, ihre Lippen prall und tiefrot - ein wunderschöner Erdbeermund mit dem sie Leo verwöhnt hatte. Doch wie sie erst schmeckte... Das Trinken ihres Blutes gestaltete den Beischlaf für den blonden Vampir nur noch intensiver. Vielleicht war es auch genau das, was das Erlebnis des Verschmelzens zweier Körper so überaus großartig für einen Vampir machte. So etwas wie schlechten Sex hatten ihresgleichen eigentlich nie, denn durch ihre geschärften Sinne erlebten sie alles nur intensiver. Fühlten jeden Atemstoß gegen ihre eiskalte Haut, hörten jedes feuchte Schmatzen wenn gierige Lippen sich nacheinander verzehrten und gaben sich ihrem Liebhaber so vollständig und vollkommen hin, dass jede Erlösung ihre Körper zum Beben brachte.
Leo stöhnte auf, als er gierig weiter an dem Hals des Püppchens unter ihm sog. Seine Hüften bewegten sich immer noch rhythmisch, auch wenn das Zappeln des zarten Frauenkörpers unter ihm bereits nachgelassen hatte. Nun wollte Leo sich nicht mehr bremsen. Er kniff seine Augen zusammen, als wäre unbändige Wut in ihm hochgekrochen. Das dickflüssige Rot rann sein Kinn hinab zu seinem Hals und besudelte das Bettlaken unter ihm. Die Geschmacksknospen seines gierigen Mundes schienen aufzulodern und schließlich war es auch das, was ihn dann zu seinem Ende brachte. Mit einem lauten Keuchen sackte Leo über dem nackten Körper zusammen und ließ seinen Kopf auf ihrem Oberkörper ruhen. Ihre Brüste waren weich, rochen gar süßlich und gaben unter dem Gewicht seines Kopfes nach. Eine große Wunde klaffte am Hals der Prostituierten und ein Teil ihres gebrochenen Schlüsselbeins ragte unter ihrer Haut hervor, sodass die Ruptur deutlich zu erkennen war. Anna war vollkommen regungslos, aber ihr Körper noch warm. Leo stemmte sich ein wenig hoch um in ihr lebloses Gesicht sehen zu können. Annas Rehaugen waren weit aufgerissen und starrten an die Decke. In ihrem starren Blick lagen Überwältigung und Furcht. Nahezu zärtlich ließ Leo die Spitzen seiner Finger über ihre Wangenknochen gleiten. Sie war verdammt hübsch gewesen und es war schade um sie, aber er konnte diesen Verlust gerade noch so eben verkraften. Es würde wieder andere geben. Denn selbst die schönsten Menschenweiber leckten sich die Finger nach ihm. Er war sich sicher, dass es keine Frau in diesem Gemäuer gab, die nicht mit ihm schlafen wollen würde, oder Caleb oder Marcus.
Er und die zwei anderen Männer waren eine Todesfalle und zogen jedes Weib, egal ob Hure oder Edeldame, an wie das Licht die Motten. Und so hatte nun auch Anna das Schicksal einer leblosen Hülle ereilt, deren Hals seine Bissspur zierte. Er rollte sich von ihrem Körper hinunter auf die rechte Seite des Bettes und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Nicht, dass er sich sonderlich verausgabt hätte, aber er war wütend gewesen. Wütend wegen Caleb. Niemand auf dieser Welt war so unglaublich stur und eigensinnig wie sein eigener Bruder. Und niemand vermochte es ihn in so eine miese Stimmung zu versetzen, dass er nicht nur vögelte um sich abzureagieren, sondern auch sogleich seinen Hunger stillen musste, dass er das Verlangen hatte zu töten. Wieso eigentlich geisterte dieser Scott immer noch in Calebs Gedanken? Für Leo war er ein Fremder, sein Name nichtssagend, aber die aufkochende Wut konnte Leo nicht unterdrücken, wenn er an diesen Mistkerl dachte. Scott hatte seinen Bruder einfach zurückgelassen und Caleb war mit einem geschundenen Herzen darauf durch die Jahrhunderte gewandert.
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Geschöpfe der Nacht
VampireBellatores benedicti sunt - Gesegnet sind die Krieger. Unter diesem Motto wandeln die Vampire Ezekiel, Bradley, Richard und Jocelyn gemeinsam durch die Jahrhunderte. Zeiten, die durch einen alles verzehrenden Hunger, ständiger Selbstbeherrschung und...