Am nächsten Morgen stand Jade zusammen mit Ruby und Antonia auf und ging runter zum Frühstück. Dieses Mal setzte sie sich zu den beiden. Nach dem gestrigen Abend wollte sie nur ungern bei Tom und den anderen sitzen. „Wer ist eigentlich genau Zayn Thornwood?“, fragte Jade beim Essen. „Wir wissen nicht wirklich viel über ihn, aber angeblich sollen seine Eltern Anhänger Grindelwalds gewesen sein. Hier geht das Gerücht herum, dass sein Vater vorgestern von den Auroren getötet worden sein soll.“, erklärte Antonia. Jade nickte nachdenklich. Sie wollte mehr über ihn und seine Familie heraus finden. Wer weiß…vielleicht würde sie so auch mehr über sich selbst erfahren.
„Übrigens haben wir gleich eine Stunde Zaubertränke bei Prof. Slughorn.“, erinnerte Ruby die beiden anderen. „Na toll! Der Unterricht beginnt schon in zehn Minuten. Ich muss aber noch meine Sachen aus unserem Zimmer holen.“, sagte Jade. „Dann beeil dich. Wir gehen dann gleich schon Mal vor.“, sagte Antonia. Jade nickte noch schnell und rannte in ihr Zimmer. Zum Glück hatte sie vom Gemeinschaftsraum bis zum Klassenzimmer für Zaubertränke keinen weiten Weg. Trotzdem kam sie um einige Minuten zu spät.„Entschuldigen sie bitte die Verspätung, Prof. Slughorn. Wird nicht wieder vorkommen.“ Slughorn nickte verständnisvoll und führte seinen Unterricht fort. Alle Plätze waren schon besetzt. Nur einer war noch frei. Natürlich war der freie Platz direkt zwischen Tom und Dolohow. Ohne auch nur ein Wort zu ihnen zu sagen setzte Jade sich. Sie versuchte sich auf den Unterricht zu konzentrieren.
Später bekamen sie Aufgaben, die sie schriftlich bearbeiten sollten. Nach einer Viertel Stunde sah Jade auf die Uhr. Die Stunde war fast vorbei und auf ihrem Blatt Pergament standen gerade mal zwei Sätze. Sie betrachtete die Schreibfeder in ihrer Hand und tunkte sie immer wieder in das Gläschen mit Tinte. „Schöner Ring. Woher hast du ihn?“, fragte Tom leise. Sie sah erst zu ihm und dann betrachtete sie kurz ihren Ring. „Ach…den hatte ich schon immer.“, antwortete sie. „Sieht wie ein Familienring aus…“, sagte Tom. Jade legte ihre Feder ab und verbarg den Ring unter ihrem Umhang. „Echt? Das finde ich nicht.“, sagte Jade kühl. Dabei kam nach langem wieder ihr wahrer Charakter zum Vorschein. Daraufhin antwortete Tom nichts mehr. „Die Stunde ist vorbei meine Schüler! Ihr könnt einpacken. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.“, sagte Prof. Slughorn.
Jade’s erster Schultag in der Vergangenheit war sehr langweilig. Nach dem Mittag ging sie zum Slytherin-Gemeinschaftsraum. Als sie vor dem Portrait stand fiel ihr auf, dass sie das Passwort vergessen hatte. Ungeduldig wartete die Frau in dem Portrait darauf, dass Sie es ihr endlich sagte. Jade stand da und hatte keine Idee, was sie jetzt machen sollte. „Das Passwort lautet Thestral.“, sagte jemand. Zayn stand plötzlich neben Jade. Das Portrait schwang zur Seite und die beiden traten ein. „Ähm, danke.“, sagte Jade zu Zayn. „Kein Thema.“, sagte er und lächelte. Als sie zusammen den Gemeinschaftsraum betraten sah Jade zum Kamin. Tom und seine ‚Freunde' standen davor und sahen zu ihr und Zayn. „Ach…Ich dachte du kennst ihn nicht wirklich.“, sagte Tom und musterte Jade dabei. „Sie hatte das Passwort vergessen und stand vor dem Portrait als ich kam.“, verteidigte Zayn sie. „Zufälliger Weise also…?“, fragte Avery. „Ja.“, antwortete Jade knapp. Tom ging zu ihnen. „Aber es trifft sich gut, dass ihr jetzt beide hier seit. Dann könntest du mir vielleicht auch mal erklären, wieso dein Ring fast identisch mit seinem ist…?“, sagte Tom zu Jade und griff nach ihrem Handgelenk, um den Ring noch einmal zu sehen. „Au, lass mich gefälligst los!“, sagte Jade zu Tom. Er ließ ihr Handgelenk jedoch nicht los. Zayn sah ebenfalls zu Jade’s Ring an ihrem Finger. „Du hast gehört, was sie gesagt hat. Lass sie los!“, sagte er angespannt. Unsanft ließ Tom Jade‘s Handgelenk los. „Also? Ich warte.“ Zayn stellte sich vor Jade. „Du hast sie das schon mal gefragt. Und ihre Antwort war Nein. Vielleicht sind wir verwandt, aber wenn dann wüssten wir davon nichts.“ Jade spürte, dass Tom sich versuchte zusammen zu reißen. Noch nie hatte jemand so mit ihm gesprochen. Eindringlich sah er Zayn an. „Denk daran: Ich habe dir bis heute Abend Zeit gegeben, eine Entscheidung zu treffen. Wenn du sie jedoch weiter in Schutz nimmst, würde ich mir mal überlegen, ob es überhaupt Sinn für dich macht, einer von uns zu sein.“, sagte Tom zu ihm. Zayn sah ihn immer noch drohend an. Wieso beschützte er Jade vor Tom? „Ja, das werde ich mir noch überlegen, keine Sorge.“, sagte er kühl. Zayn schaute zu Avery und dem Rest hinüber, die das ganze mit verfolgt hatten. Er überlegte, ob es nicht wirklich besser für ihn war, sich ihnen nicht anzuschließen.Ohne ein weiteres Wort ging er zum Portal und nach draußen. „Zayn, warte!“, rief Jade ihm hinterher. Sie rannte hinter ihm her, doch er blieb nicht stehen und ging einfach weiter. Als sie ihn schließlich eingeholt hatte und neben ihm herging fragte sie: „Was hat das alles zu bedeuten? Du weißt etwas, ich verstehe nicht wieso, aber ich kann es fühlen.“ „Und ich hab auch eine Vermutung wieso.“, sagte Zayn plötzlich. Jade sah zu ihm hoch. Er war einen Kopf größer als sie. „Wieso denn?“, fragte sie verwirrt. Im Innenhof vom Glockenturm blieben beide stehen. Zayn blickte sich kurz um. Niemand war zu sehen. Sie waren alleine. „Ich kann mich an den Tag erinnern an dem meine Eltern mit mir vor den Auroren des Ministeriums geflohen waren. Davor hatte ich mitbekommen, wie sie einen Zauber verwendet haben, um meine Schwester in Sicherheit zu bringen. Sie war ein Jahr jünger als ich. Ich weiß nicht was das für ein Zauber war, aber daraufhin erinnerte meine Mutter meinen Vater daran, dass der Zauber sich auflösen wird, wenn er stirbt...“, begann Zayn zu erzählen. Er machte eine kurze Pause. Jade sah ihn mit großen Augen an. „…vor ein paar Tagen ist mein Vater gestorben und genau zu der Zeit bist du plötzlich hier aufgetaucht. Wir haben den selben Nachnamen, fast identische Ringe, viele haben gesagt, dass wir Ähnlichkeit miteinander haben und ich fühle mich seit deiner Ankunft hier auf Hogwarts mit dir verbunden. Außerdem kann ich nicht wirklich glauben, dass du von der Ilvermorny-school kommst.“ Jade brachte keinen einzigen Ton hervor. Sie war komplett überfordert. Dann hatte sie sich wieder gefasst. „Du…Du willst mir damit doch nicht etwa sagen, dass ich deine für immer verloren geglaubte Schwester bin, oder?“ „Doch, genau das will ich damit sagen.“, sagte Zayn. „Dann…Dann heißt das doch aber, dass…dass ich in diese Zeit gehöre.“ Jade bemerkte nicht was sie gerade überhaupt zu ihrem Bruder sagte. „Moment! Aus dieser Zeit? Was soll das heißen?“, fragte Zayn perplex. Jade sah ihn erschrocken an. „Warte, was habe ich gerade gesagt?“, fragte sie erschrocken. „Du hast gefragt, ob du dann nicht in diese Zeit gehörst. Was meinst du mit diese Zeit?“, fragte Zayn. Jade wusste nicht ganz, ob sie Zayn alles erzählen sollte. „Ich…“, fing sie unsicher an. Zayn trat einen Schritt näher zu ihr. „Bitte Jade. Sag es mir! Ich werde es niemandem weiter erzählen, du hast mein Wort.“, versprach er ihr. „Ich…Ich komme aus der Zukunft. Um es genauer zu sagen aus dem Jahr 1998.“, brachte Sie schließlich hervor. Zayn sah sie überrascht an und Jade erzählte weiter: „Ich stand vor der großen Halle und dann wurde mir einfach schwindelig und plötzlich war ich hier. Tom hat mich gesehen, als ich mehr oder weniger einfach vor ihm stand. Ich glaube er misstraut mir deshalb immer noch. Er hat mir meine Lügen von Anfang an nicht abgekauft.“ Jade holte tief Luft. Bis jetzt hatte sie in den letzten Tagen immer gehofft wieder ins Jahr 1998 zurück zu gelangen, aber anscheinend war ihr Leben dort nicht das richtige gewesen. Sie gehörte ins Jahr 1942. Zayn zögerte einen Moment. „Du willst aber doch nicht etwa wieder dorthin zurück, oder?“, fragte er. Er hoffte, dass seine Schwester da bleiben würde. „Ich weiß es nicht. Hier kann ich mehr über meine oder eher gesagt über unsere Eltern herausfinden. Du bist mein Bruder und um ehrlich zu sein bist du die erste Person, bei der ich mich wohl fühle. Mein ganzes Leben lang hatte ich das Gefühl, dass ein Teil von mir fehlt. Jetzt weiß ich auch wieso, aber…was ist wenn Tom heraus findet, was in der Zukunft alles passiert?“, fragte Jade ängstlich. „Wäre das denn schlimm?“, fragte Zayn unsicher. „Du weißt nicht was noch alles passieren wird…etliche Menschen werden sterben, tausende Zauberer und Hexen werden ihm folgen und-" Jade hörte sofort auf zu erzählen. Dumbledore hatte sie ausdrücklich davor gewarnt jemandem von den Geschehnissen in der Zukunft zu berichten. Dies könnte schlimme Folgen haben. „Was und?“, fragte Zayn erwartungsvoll. „Ich glaube es wäre besser, wenn ich dir das nicht alles erzähle…“, sagte Jade entschuldigend. Zayn verstand. „Je weniger davon wissen, desto besser.“, sagte er. Jade nickte dankbar.
Einen Moment lang schwiegen beide. „Wie wirst du dich entscheiden? Tom hat dir bis heute Abend Zeit gegeben. Schließlich hast du nur noch ein paar Stunden.“, fragte Jade. Zayn‘s Blick wurde ernst. „Ich weiß, dass es schwierig sein wird ihn von meiner Entscheidung zu überzeugen, aber ich werde mich ihm anschließen. Das war das was ich immer wollte. Vielleicht werde ich diese Entscheidung irgendwann bereuen, dann muss ich damit leben…aber vielleicht ist es auch die richtige.“ „Was wird dann passieren? Wirst du dich von mir abwenden?“, fragte Jade traurig. „Nein! Das wird niemals geschehen. Du bist und bleibst meine Schwester.“ Er zog Jade in eine Umarmung. Es tat beiden gut, nun endlich jemanden zu haben, dem man alles anvertrauen konnte.
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Different Times | Tom Riddle ff
FanfictionSie war In der Schlacht um Hogwarts dabei. Hatte mit angesehen, wie hunderte getötet wurden. Doch plötzlich reiste Jade in das Jahr 1942 und wir wissen alle, was das für eine Zeit war... Doch was passiert, wenn Sie auf Tom Riddle trifft? Wird Jade ü...