Different Times | Tom Riddle ff

Kapitel 5

Die nächsten Tage sprachen Zayn und Jade kein Wort miteinander. Keiner von beiden wollte sich eingestehen, dass er was falsch gemacht hatte. Zayn hatte Jade gesagt was sie machen durfte und was nicht und Jade hatte ihn deshalb angeschrien und total überreagiert. Wenn Bruder und Schwester sich stritten und beide dabei stur waren, konnte man lange auf eine Versöhnung warten.
Mittlerweile waren schon ganze vier Wochen vergangen. Zayn war nur noch bei Tom und den anderen. Jade hatte schon ein paar mal versucht mit ihm zu reden. Dabei war ihr klar geworden, dass dies jedoch nicht so einfach war. Entweder kam Jedes mal irgendetwas dazwischen oder Zayn ließ nicht mit sich reden.

Am Samstag vor dem Slugclub-treffen ging Jade runter nach Hogsmead, um sich ein Kleid für den bevorstehenden Abend zu besorgen. Sie nahm ein etwas weiteres schwarzes Kleid, welches schulterfrei war und lange, dünne Ärmel aus Samt besaß. Von der Taille bis zu den Knien lief es in einen mittelgrünen Ton mit Silbernen Verzierungen über. Passend zu Slytherin. Dazu kaufte Jade eine dünne, schwarze Strumpfhose. Als sie alles zusammen hatte ging sie zum drei Besen. „Ein Butterbier, bitte.“, sagte sie. Anschließend nahm sie sich ihre fertige Bestellung vom Tresen mit an einen der Tische weiter hinten und setzte sich. Ein paar Stunden blieben ihr noch, bevor sie sich fertig machen musste. Sie kramte in der Innentasche ihres Umhangs. Schließlich zog sie den Zeitumkehrer von Dumbledore hervor. Den hatte sie durch den Streit mit Zayn völlig vergessen. Sie nahm ihn in beide Hände und betrachtete ihn. Sie musste aufpassen, dass sie ihn nicht versehentlich drehte, denn dann würde sie ungewollt in die Zukunft reisen und nicht mehr zurück kommen können. Jade überlegte angestrengt. Wäre es eine gute Idee, wenn sie den Zeitumkehrer mit zum Slugclub nehmen würde? Sie wollte ihn schließlich nicht in ihrem Zimmer lassen. Da fiel ihr etwas ein. Ruby hatte doch so ein einfaches aber trotzdem schickes Täschchen, was gerade mal etwas größer war, als ein Notizbuch. Jade trank ihr Butterbier aus und eilte zurück zum Schloss. Sie musste Ruby unbedingt nach dem Täschchen fragen. „Hi, Ruby! Du hast doch dieses schwarze Täschchen? Könnte ich mir das für heute Abend leihen?“, fragte Jade, als sie in ihr Zimmer kam. „Klar, warte ich gebe sie dir.“, antwortete Ruby. „Hier!“ Sie reichte Jade das Täschchen. „Danke, ich bring sie dir nach der Feier wieder.“, bedankte sich Jade. „Aber erschreckt dich nicht. Die Tasche ist mit einem nicht aufspürbaren Ausdehnungszauber belegt.“, warnte Ruby ihre Freundin vor. Vorsichtig griff Jade in die Tasche, bis ihr kompletter rechter Arm darin verschwunden war. „Gut zu wissen.“, lachte sie. Danach zog sie sich um und schlüpfte in ihr neues Kleid. Ihren Zauberstab und den Zeitumkehrer steckte sie in die Tasche. Als sie aus dem Bad kam stand Antonia vor ihr. „Und? Wie sehe ich aus?“, fragte sie und strahlte. Sie würde mit Lestrange ebenfalls zu Slughorns Treffen gehen. Ihre schwarzen Harre hatte sie zu einem hohen Dutt zusammen gesteckt und ihr blutrotes Kleid schimmerte silbern. „Wahnsinn!“, staunte Jade. „Du siehst aber auch nicht schlecht aus.“, rief Ruby vom Bett herüber. „Ich wünsche euch viel Spaß!“, sagte sie noch. Antonia und Jade lächelten ihr nochmal zu und gingen dann in den Gemeinschaftsraum. Tom und Lestrange warteten schon. Lestrange lächelte Antonia zu. Die beiden gingen vor. Tom trat zu Jade. Er hielt ihr seinen Arm hin und Jade hackte sich bei ihm ein. „Nur dieses eine Mal.“, sagte sie leise. „Aber natürlich.“, versicherte ihr Tom.

Das Treffen konnte man schon eher als Feier bezeichnen. Kellner liefen herum und verteilten Gläser mit Champagner. Jade nahm sich eines davon. Sie stellte sich weiter an den Rand und trank zwischendurch einen Schluck von ihrem Champagner. Lestrange und Antonia sprachen miteinander. Antonia lachte und schien glücklich zu sein. Jade betrachtete ihr Champagnerglas. Seit vier Wochen hatte sie jetzt schon nicht mehr mit Zayn geredet. Zumindest nicht so normal wie sonst. Frustriert über diesen Gedanken trank sie den Rest des Champagners in ihrem Glas in einem Zug aus. Danach gesellte sich Tom zu ihr. „Wusste gar nicht, dass du Champagner trinkst.“, sagte er überrascht. „Tue ich auch eigentlich nicht. Aber bei meiner jetzigen Situation…“ „Was genau meinst du damit?“, fragte Tom interessiert. „Ich habe Streit…mit Zayn.“, antwortete Jade. „Ich habe mich schon gewundert, warum ihr nicht mehr miteinander sprecht.“, sagte Tom. „Weswegen habt ihr euch denn gestritten?“, wollte er wissen. Jade zögerte kurz. „Zayn wollte nicht, dass ich mit dir hier hin gehe. Er meinte ich solle nicht einfach so irgendwas entscheiden.“ Tom nickte bloß. Jade stellte ihr leeres Champagnerglas ab und ging in Richtung der Tür. „Wo willst du hin?“, fragte Tom. „Nach draußen vor die Tür, etwas frische Luft schnappen. Hier drinnen ist es kaum auszuhalten, so stickig wie es ist.“ Daraufhin folgte Tom Jade und sie gingen hoch ins Erdgeschoss. Draußen atmete Jade die kühle Luft ein. Es war schon dunkel und die Äste der Bäume am Rand des Verbotenen Waldes bewegten sich nur leicht im Wind. „Besser?“, fragte Tom. „Ja, geht schon. Ich brauchte wie gesagt nur mal etwas frische Luft.“, erwiderte Jade. Seitdem Sie Tom gesagt hatte, dass sie mit ihm zu der Feier gehen würde, war er anders als zuvor. Er interessierte sich anscheinend nicht mehr für Jade’s mysteriöse Ankunft in Hogwarts. Aber vielleicht tat er auch nur so…

Versehentlich ließ Jade das Täschchen fallen, dass sie die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. Der Verschluss ging auf und der Zeitumkehrer fiel aus der Tasche. Er blieb neben ihr auf dem Boden liegen. Tom hob ihn und die Tasche auf. Die Tasche gab er Jade sofort wieder, doch als sie nach dem Zeitumkehrer in Toms Hand greifen wollte, zog er seine Hand ruckartig zurück. Er betrachtete ihn genauer. „Gib ihn mir wieder, Tom! Der gehört mir.“ Jade versuchte ihm das Teil aus der Hand zu reißen aber Tom hielt den Zeitumkehrer  weiterhin von ihr weg. „Erst sagst du mir, wieso du einen Zeitumkehrer mit dir rumträgst. Und jetzt sag mir nicht, dass du zu viele Unterrichtsfächer zur selben Zeit besuchst.“ Jade hörte kurz auf nach dem Zeitumkehrer zu schnappen. „Dumbledore hat ihn mir gegeben. Ich brauche ihn für etwas.“ Tom gab ihn ihr immer noch nicht zurück. „Und für was genau?“, fragte er weiter. „Das geht dich nichts an!“, rief Jade. Was sollte sie nur sagen? Verzweifelt schlug sie Tom den Zeitumkehrer aus der Hand. Erschrocken versuchte sie ihn aufzufangen. Sie erwischte ihn nur knapp. Sie hielt die Luft an. Der Zeitumkehrer fing an sich zu drehen. Einmal…zweimal und…ein drittes Mal. Er hatte sich insgesamt dreimal gedreht. Plötzlich kam es Jade so vor, als ob die Zeit an ihr vorbeilaufen würde. Wenige Sekunden später standen sie und Tom an der selben Stelle wie zuvor. Doch dann sah sie es. Das Schloss lag zum Teil in Trümmern. Man konnte erkennen, dass auf dem Schlossgelände gekämpft worden war. Vom Innenhof her hörte Jade noch immer Lärm. Hexen und Zauberer flogen auf Besen Kreuz und Quer. Sie waren im Jahr 1998.