1 Jahr später:
Jade war ein Jahr lang in dem Haus geblieben und hatte die Tage gezählt und gehofft, dass irgendetwas passierte. Irgendwann hatte sie jedoch aufgehört zu zählen. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Tage…Wochen…Monate…Jahre…? Von Antonia und den anderen hatte sie nie wieder etwas gehört. Doch eines Tages ging sie mit ihrem Thestral Nightlight, sie hatte ihm mittlerweile einen Namen gegeben, nach draußen. Sie ging ein Stück und atmete tief die Luft ein. Als sie zum Himmel schaute stutzte sie. Weiter entfernt konnte sie zwei schwarze Punkte erkennen. Sie kamen näher. Es waren zwei schwarze Rauchschwaden. Jade ging ein paar Schritte zurück. Sie steuerten auf sie zu. Am Boden löste sich der Rauch plötzlich auf und Antonia und Lestrange standen vor ihr. „Jade!“, rief Antonia erleichtert. Die zwei Freundinnen liefen sich entgegen. „Oh mein Gott, Antonia! Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich bin, dass ihr mich gefunden habt.“, sagte Jade. „Das war aber auch nicht einfach.“, sagte Lestrange. „Wir haben seitdem das Schuljahr zu Ende ist, nach dir gesucht. Antonia wollte dich unbedingt finden.“, erklärte er. „Ist das wahr?“, fragte Jade Antonia. „Natürlich! Ich konnte dir das ganze Schuljahr über nicht schreiben. Es ist so viel passiert, das willst du gar nicht alles wissen.“, sagte Antonia und ihre Miene wurde ernster und besorgter zu gleich. „Doch ich will es wissen.“, sagte Jade entschlossen. Sie hatte so lange nichts mitbekommen, von dem Leben außerhalb der schottischen Berge. Antonia sah zu dem Haus rüber. „Können wir rein gehen?“, fragte Sie. Jade nickte.
Drinnen holte Antonia eine Zeitung vom Tagespropheten aus ihrer Tasche. Sie legte die Zeitung auf den Tisch. „Der Artikel ist von vor einem halben Jahr.“, sagte Sie dazu. Jade sah sich die Seite an. Ein großes Bild war darauf abgebildet. Darüber der Titel:
Zur Höchststrafe verurteilt!
Sie sah zu Antonia. „Sie hat den Kuss der Dementoren bekommen. Sie ist tot.“, sagte diese. Jade sah wieder auf das Bild ihrer Mutter. Sie sah darauf genauso aus, wie zu dem Zeitpunkt, als Jade sie zum ersten mal im Zaubereiministerium gesehen hatte. Doch Jade fing nicht an zu weinen. Was anderes hatte sie auch nicht erwartet, als dass ihre Mutter sterben würde. „Was war nach meinem Verschwinden?“, wollte Jade nun wissen. „Ich habe Tom später oben im Schloss angetroffen und er hat mir alles erzählt. Dein Verschwinden wurde natürlich bemerkt. Wir wurden ausgefragt, auch wegen Zayns Tod. Wir haben aber niemandem auch nur ein Wort über das alles hier gesagt. Das ganze Jahr über konnte ich dir nicht schreiben, weil Dumbledore uns misstraute und ein Auge auf uns hatte.“ Jade hörte aufmerksam zu. Dann nickte sie verständnisvoll. „Wo ist Tom?“, fragte Sie. Antonia und Lestrange tauschten kurz Blicke. „Er hat gesagt, wir sollen zu ihm kommen, wenn wir dich gefunden haben. Er meinte er muss mit dir sprechen.“, erklärte Lestrange schließlich. Jade nickte. „Wohin müssen wir?“, fragte sie. „Wir sollen dir noch nicht sagen wo genau, aber wir müssen vorher sowieso noch woanders hin.“, sagte Antonia. Jade stutzte. „Okay…“, sagte sie nachdenklich. Sie überlegte, wo sie wohl hin mussten. „Ich werde Tom Bescheid sagen, dass wir dich gefunden haben. Ihr könnt nachkommen.“, sagte Lestrange und gab Antonia einen Kuss. „Bis später.“, verabschiedete er sich. Die beiden nickten. „Dann lass uns auch los. Je schneller wir hier weg sind, desto besser.“, sagte Antonia und sah sich unwohl in dem Raum um. Draußen wollte Jade zu Nightlight gegen. Doch der Thestral wollte nicht fliegen. „Was hast du denn?“, fragte Jade und streichelte seine Nüstern. Der Thestral blickte zum Horizont. Da verstand Jade, was er hatte. „Du möchtest nach Hause, oder?“ Ihr Thestral senkte den Kopf und hob ihn anschließend wieder. Jade schlang ihre Arme um seinen Hals. „Dann flieg nach Hause.“, flüsterte Sie. Nightlight rieb seinen Kopf an Sie. Er wieherte leise. „Mach‘s gut.“, verabschiedete sich Jade. Dann drehte ihr Thestral sich um und flog zurück nach Hogwarts zu seiner Herde. Jade blickte ihm noch nach.
„Komm, wir sollten jetzt wirklich los.“, sagte Antonia. Sie und Jade nahmen sich an den Händen und disapparierten. Sie kamen an einem Friedhof an. Jade schaute sich um. „Was machen wir hier auf einem Friedhof?“, fragte Sie. „Ich konnte dir nicht schreiben, deshalb kannst du es nicht wissen.“ Antonia führte Jade zu einem der Gräber. Jade las die Aufschrift, als sie davor stehen blieb:
Zayn Dominic Thornwood
*1926 -|- 1942
Geliebter Bruder und Freund
Jade Strich Gedankenversunken über den Grabstein. Ein Jahr war es bereits her, dass Zayn gestorben war. Die Erinnerungen an ihn machten Jade wieder emotionaler. „Bleib nicht zu lange. Wir müssen bald wieder weiter.“, erinnerte Antonia Jade und ließ Sie einen Moment alleine an dem Grab. Jade betrachtete es weiterhin. Auf einmal kam ein leichter Windstoß. Jade wunderte sich. Sie fühlte sich plötzlich so warm und beschützt. Sie stand überrascht auf und lauschte. Jade war sich sicher, dass sie etwas gehört hatte:
Ich werde immer bei dir bleiben…
War es der Wind gewesen? Jade schüttelte nachdenklich den Kopf. Wahrscheinlich hatte sie sich das nur eingebildet, aber so ganz konnte Sie das nicht glauben. Jade ging wieder zum Friedhofstor und apparierte zusammen mit Antonia von dort. Sie kamen an einem dunklen, alten Anwesen an. Antonia sah sich kurz um. Leise öffnete sie die Tür zum Anwesen. „Wieso hast du dich gerade eben umgesehen?“, fragte Jade leise. „Der Gärtner darf uns hier nicht sehen. Das Haus gehört uns nicht direkt.“, erklärte Antonia. „Komm, folg mir.“, sagte sie wieder in normaler Lautstärke. Jade folgte ihr die Treppe hoch in den ersten Stock. Am Ende des Ganges stand eine Tür einen Spalt weit offen. Als Jade das Zimmer betrat sah sie zum Kamin. Dort stand jemand und blickte in die Flammen. Es war Tom. Weiter an der Tür stand Lestrange. Er ließ die beiden rein. Tom drehte sich vom Feuer weg. „Jade.“, sagte er ohne jegliche Gefühle zu zeigen. Jade wusste nicht, ob er sich freute sie zu sehen. „D-du wolltest mit mir reden?“, fragte Sie. „Ja, das wollte ich.“, antwortete Tom. Er sah zu Lestrange und Antonia. „Alleine.“, betonte er. Die zwei senkten die Köpfe und verließen den Raum. Als die Tür geschlossen wurde, ging Tom zu Jade. „Schön dich wiederzusehen.“, sagte er ohne jegliche Emotionen. Er umarmte Jade bloß halbherzig und nur ganz kurz. Sie blieb still. Irgendwas war mit Tom. Er ging wieder zum Kamin. Jade wollte ihm folgen, doch neben ihm lag eine große, bedrohlich-wirkende Schlange. Jade blieb ruckartig stehen. Tom bemerkte es. „Komm ruhig näher. Nagini tut dir nichts.“, sagte er. Jade trat neben ihn an den Kamin. „Ich möchte dir etwas anvertrauen, aber wie du vielleicht weißt vertraue ich nur sehr wenigen Menschen.“, begann Tom. Jade hörte ihm zu. Er holte seinen Ring hervor. „Du weißt doch, was ein Horkrux ist, oder?“, fragte er. „Nein…“, gab Jade zu. „Ein Horkrux ist eine Art Zauber. Man kann seine Seele dadurch spalten, um unsterblich zu werden. Dazu muss man einen Mord begehen. Dieser Ring ist einer meiner Horkruxe. In ihm beware ich einen Teil meiner Seele auf. Ich hoffe ich kann dir wirklich vertrauen.“, sagte Tom und sah Jade dabei ernst an. „Das kannst du.“, versprach Sie. Tom hielt ihr den Ring hin. „Ich möchte, dass du ihn verwarst. Du wirst niemandem sagen, was er wirklich ist. Am besten du sagst niemandem, dass du ihn überhaupt besitzt.“ Jade nickte und wollte den Ring in die Hand nehmen. Tom zog seine Hand jedoch zurück. „Wehe du erzählst irgendwem davon und trat den Ring nicht selber am Finger! Ich habe ihn mit einem Fluch belegt, so dass die Haut desjenigen der ihn trägt anfängt abzusterben und beginnt schwarz zu werden.“ Jade nickte nochmal und schaute auf den Ring. Sie durfte ihn nicht tragen. Bevor Tom Jade den Ring überreichte sah er sie noch mal warnend an. „Wenn du das nicht tust und vorhast irgendwem davon zu erzählen, dann weißt du hoffentlich was dich erwartet…“ Jade schluckte. „Der Tod.“, murmelte Sie. Anschließend hielt Tom ihr den Ring hin. Sie betrachtete ihn kurz. Wenn sie den Ring nun an sich nehmen würde, gäbe es kein zurück mehr. Jade nahm ihn jedoch aus Toms Hand. „Ich vertraue dir hierbei.“, erinnerte er sie ein weiteres Mal. Sie sah ihn nochmal an und verließ anschließend das Zimmer. Auf dem Flur atmete sie erleichtert aus. Wer war das gerade bloß gewesen? Egal wer, es war nicht der Tom, den Jade vor ihrer Flucht gekannt hatte. In dem einen Jahr, indem sie nicht da gewesen war, hatte er sich anscheinend sehr verändert.
Jade ging runter. Im Wohnzimmer warteten Antonia und Lestrange. Sie fragten Jade noch nicht einmal, über was Sie mit Tom geredet hatte. Als wenn sie wüssten, dass Tom das nicht wollte. „Wieso hat sich Tom plötzlich so verändert?“, fragte Jade leise. Antonia schaute auf. „Du warst ein Jahr weg, Jade. Was erwartest du? Tom ist oft nicht da und sagt uns auch nicht, wo er hingeht oder was er da macht.“, antwortete Sie. Jade überlegte kurz, doch dann entschied sie sich das Thema zu wechseln. „Wo soll ich jetzt eigentlich hin? Wird noch nach mir gesucht?“ „Nein, das glaube ich nicht. Irgendwann wurde verkündet, dass du verschollen bist. Viele behaupten, dass du schon längst tot bist.“, erklärte Antonia. „Ob du hier bleiben kannst, das-" „-du kannst hier bleiben.“ Tom kam ins Zimmer. Er sah Jade an. „Wenn du willst, kannst du für eine Weile hier wohnen. Du musst nur darauf achten, keine Aufmerksamkeit auf dich und somit auf dieses Haus zu ziehen.“, sagte er. „Danke…“, bedankte sich Jade leise. Dann ging Tom zur Tür. „Wo gehst du hin?“, rief Jade. Tom hielt inne und blickte zu ihr. Dann wandte er seinen Blick jedoch wieder ab und verließ das Anwesen ohne ein weiteres Wort. Jade blickte ihm nach und fragte sich, was er wohl vorhatte.
Jade ging in eines der Zimmer. Es war groß und an der Seite stand ein breites Bett und gegenüber ein Kleiderschrank. Jade blickte sich um. Die Zeiten, in denen sie sich noch ein Zimmer mit Antonia teilen musste, waren vorbei. Jade setzte sich auf das Bett. Es knatschte etwas, da es schon ziemlich alt war. Sie holte den Ring von Tom hervor. Den musste Sie nun bis an ihr Lebensende verwahren und aufpassen, dass man ihn ihr nicht stahl, um ihn zu vernichten. Sie legte ihre Kette mit Zayns Ring ab und fädelte den zweiten Ring daran auf. Dann band sie sich die Kette wieder um und versteckte sie unter ihrem Shirt. Es klopfte. „Ja?“, rief Jade. Die Tür öffnete sich und Antonia kam herein. Sie hatte Kleidung bei sich. „Hier probier‘ das mal an. Du hast schließlich immer noch dieses hässliche Shirt an.“, sagte Sie angewidert. „Äh, danke.“, sagte Jade kurz. Dann ging Antonia wieder aus dem Zimmer und Jade zog sich um. Vor einem Spiegel an der Wand drehte Sie sich hin und her und betrachtete sich selbst. Es war ein eng geschnittenes, schwarzes Kleid. Es ähnelte dem einer Todesserin, die Jade bei der Schlacht um Hogwarts gesehen hatte. Es war auch die Todesserin, die im Verbotenen Wald weiter vorne stand, als Voldemort auf Harry Potter gewartet hatte. Bellatrix Lestrange.
Jade betrachtete die zwei Ringe an ihrer Kette. Einer davon war der von Zayn. Der andere war Toms Ring. Jade musste an Tom denken. Er hatte sich so verändert. Wollte Sie jetzt überhaupt noch auf seiner Seite stehen? Sie dachte nach und war sich schließlich sicher. Sie würde auf der Seite des Dunklen Lords kämpfen und Zayns Tod damit rächen.Hey!
Da das 17. Kapitel etwas kürzer war, hier schon direkt das nächste...
Ich hoffe es gefällt euch und vergesst das kommentieren und voten nicht, falls euch der Verlauf der Story immer noch gefällt🙈
Eure
~L❤
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Different Times | Tom Riddle ff
FanfictionSie war In der Schlacht um Hogwarts dabei. Hatte mit angesehen, wie hunderte getötet wurden. Doch plötzlich reiste Jade in das Jahr 1942 und wir wissen alle, was das für eine Zeit war... Doch was passiert, wenn Sie auf Tom Riddle trifft? Wird Jade ü...