Prolog

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Sie war gerade in einem Wald in der Nähe des Auenlandes unterwegs, als sie spürte, dass in der Nähe Gefahr lauerte. Sie hielt inne und lauschte. Ganz in der Nähe kämpfte jemand. Nach kurzer Überlegung kehrte sie um und machte Kurs auf den Lärm.
Nach einiger Zeit wurden die Geräusche lauter und zwischen den Bäumen öffnete sich eine Lichtung, auf der ein Zwerg gegen ein Dutzend Orks kämpfte. Es stand nicht gut für ihn. Er hatte zahlreiche Wunden und obwohl er sich erstaunlich gut gegen die Übermacht hielt, sah man, dass er um sein Leben kämpfte.
Sie zog ihre Kapuze noch tiefer ins Gesicht und kletterte rasch auf einen Baum. Von dort verschaffte sie sich einen kurzen Überblick, dann zückte sie Pfeil und Bogen und fing an die Orks abzuschießen, die noch etwas weiter weg waren. Nach einer Weile steckte sie Pfeil und Bogen weg, sprang vom Baum und kämpfte mit ihren zwei Kurzschwertern weiter.

 Als die ersten Pfeile flogen, dachte der Zwerg, dass sein Schicksal nun endgültig besiegelt sei. Wie überrascht war er aber, als er erkannte, dass in einiger Entfernung Orks unter dem Pfeilhagel zusammenbrachen.
Wenig später kam jemand aus einem Baum gesprungen und kämpfte mit zwei Schwertern weiter.

Schon nach kurzer Zeit war der Kampf entschieden.
Die Orks, die versuchten zu fliehen, erschoss der Fremde mit seinem Bogen. Der Zwerg bewunderte dessen Treffsicherheit.
Nachdem die letzten Orks tot waren, lehnte der Zwerg sich erschöpft gegen einen Baum.
Der Fremde stand ein paar Meter von ihm entfernt und schien nicht im Mindesten erschöpft zu sein. Seine Waffen warenverschwunden.
Nun musterten sich die beiden gegenseitig.
Dem Zwerg fiel auf, dass er nicht erkennen konnte ob der Fremde außer seinem Bogen noch andere Waffen trug. Sie mussten unter seinem Umhang verborgen sein. Der Fremde trug dunkle, erdfarbene Kleidung und Stiefel.
Von dem Gesicht konnte man nur die dunkelgrünen Augen erkennen, der Rest war verborgen. 

Dann fragte der Zwerg, um das Schweigen zu brechen: „Ich danke euch für eure Hilfe, ohne euch hätte ich es wahrlich nicht geschafft die Orks zu besiegen. Sagt, was ist euer Name? " „Mein Name ist jetzt nicht von Bedeutung", antwortete der Fremde und der Zwerg stellte überrascht fest, dass es die Stimme einer Frau war.
„Ich denke Ihr habt noch ein gutes Stück Weg vor Euch und Ihr werdet es mit diesen Wunden nicht weit schaffen. Folgt mir." Da die Fremde ihm beim Besiegen der Orks beigestanden hatte, entschied er, ihr vorerst zu trauen.
Also machte er sich auf den Weg und folgte ihr.

Wenig später fanden sie ein halbwegs sicheres Versteck. Es war eine Höhle an einem Abhang, direkt unterhalb eines Baumes. Wahrscheinlich hatte ein Bach sie ausgewaschen. Da es schon später Nachmittag war, würden sie dort die Nacht verbringen.
Die Fremde drehte sich zu dem Zwerg um. „Ich kann euch heilen, wenn ihr es erlaubt." Er zögerte. Die Fremde schien seine Gedanken zu lesen, als sie sagte: „Würde ich euch töten wollen, hätte ich euch den Orks überlassen." Dieser zögerte noch immer. Sie drang nicht weiter auf ihn ein, schaute ihn nur abwartend an. Nach einer Weile kam er zu dem Schluss, dass er keine andere Möglichkeit hatte. Sein Schwertarm war schlimm verletzt, so verwundet war er ein leichtes Opfer. „Nun gut, tut was ihr könnt.", antwortete er und versuchte sich seine Beunruhigung nicht anmerken zu lassen. Die Fremde nickte.
„Bevor ich anfange – tut das, was ich euch sage und hinterfragt am besten nichts. Es wird etwas seltsam werden."
Obwohl es ihm nicht gefiel, nickte der Zwerg. 

Nachdem die Fremde fertig war, fühlte der Zwerg sich wie neu geboren, doch die Fremde schien sehr erschöpft und müde. Der Zwerg erkannte das und sagte: „Ruht euch aus. Ich übernehme die erste Nachtwache." „Einverstanden. Etwas möchte ich aber noch wissen: Wie heißt Ihr?" „Mein Name ist Thorin, Thorin Eichenschild. Ich habe Euch meinen Namen verraten, nun sagt mir euren." „Nennt mich Esthélwen, denn so nennen mich meine Freunde und als solchen würde ich euch gern betrachten." Thorin nickte.
„Und falls ihr es wissen wollt, ich bin weder eine Zwergin, noch eine Elbin, sondern ein Mensch.", sagte sie noch. Dann schlief sie ein. 

- 687 Wörter - 

Wenn euch die Geschichte gefällt (und wenn Ihr wollt), lasst gerne einen Like, Vote oder Kommentar da. Darüber würde ich mich sehr freuen. 
Ich wünsche Euch ein frohes, glückliches, erfolgreiches und gesundes Neues Jahr 2021. 



Schattenkriegerin - Die geheimnisvolle Fremde (eine Hobbit FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt